Danke für die aufschlussreichen Vergleichsbilder. Das mit der Brennweite hat mich überrascht, ich hätte eher gedacht, dass das Planar etwas weitwinkeliger ist.
Das Planar benutze ich jetzt bereits seit einigen Jahren als "Immerdrauf" und es erstaunt mich immer noch, wie ein f1.4 Objektiv bei Offenblende bereits so extrem scharf sein kann, vor allem an der RIII ohne Tiefpassfilter. Bei Deinen Bildern sieht man, dass beide Objektive bei f1.4 scharf sind, aber das Planar ist schärfer und auch bei den CA´s besser korrigiert, wie man bei dem letzten Bild im Bereich der Kette sehen kann. Das Planar ist jetzt zwar grundsätzlich nicht völlig frei von CA´s, wie ein Apo, die können beim Planar in mehreren Farben, u.a. grün, auftreten, trotzdem ist die Korrektur m.M. gut und scheinbar ein bisschen besser als beim Sigma.
Dafür ist das Sigma besser bei der Vignettierung, allerdings habe ich noch bei keinem meiner Bilder bisher den Eindruck gehabt, dass aufgrund der Korrektur der Vignettierung an den Rändern störendes Rauschen/Detailverlust aufgetreten wäre. Oft deaktiviere ich die Korrektur sogar.
Ich glaube, der Charakter eines Objektivs erschließt sich einem erst, wenn man längere Zeit damit fotografiert hat. Als ich damals das Planar kaufte, gab es noch kein natives Sigma für E-Mount. Das Sigma mag sehr gut sein, trotzdem würde ich heute sofort wieder ohne zu zögern das Planar kaufen, auch weil es wegen der Brennweite mein wichtigstes Objektiv ist. Es liegt mit der Kamera sehr gut ausbalanciert in der Hand, hat einen angenehmen Schärfeverlauf, die Bilder wirken manchmal sehr plastisch, vor allem wirken die Gesichter mit sehr wenig Aufwand sehr lebendig und natürlich, kein Vergleich mit meinem 85er GM. Das 85er GM hat zwar ein sehr gutes Bokeh und klasse Farben, aber Gesichter wirken auch nach langwieriger RAW-Entwicklung oft nicht annähernd so natürlich/lebendig wie beim 50er Planar.
noch damals an der A7II, mit f1.4:
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Stefan Mieth, auf Flickr
an der RIII mit f1.4:
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Stefan Mieth, auf Flickr