Pauschal kann man das nicht sagen, es muss für jedes Objektiv einzeln betrachtet werden.
Es stehen sich die Vergrößerung der Abbildungsfehler und der "Sweet-Spot" gegenüber.
In der Regel haben FF Objektive am APS-C Crop bei offenen Blenden eine bessere oder zumindest gleichmäßigere Bildqualität, da es weniger Vignettierung, Verzeichung und Randabfall der Auflösung gibt.
Der sogennante "Sweet Spot" wird gecropt.
Das ist bei sagen wie mal 80% der Objektive so.
Die meisten Objektive bilden bei offeneren Blenden im Zentrum einfach viel (manchmal sogar vielfach) besser ab als am Rand.
Also kann es durchaus Sinn machen FF-Objektive an eine Cropkamera anzuschließen - die Bildqualität wird idR etwas besser, insbesondere wie gesagt bei offenen Blenden.
Aaaber, es gibt auch wirklich gute Objektive wie das Sony 55/1.8, aufgrund der rauschärmeren Sensoren mit größeren Pixeln bei FF-Kameras wird trotz relativ mehr Randabfall die absolute Bildqualität auch bei weiten Blenden besser. Du kannst also davon ausgehen, dass in absoluten Werten z.B. das 55/1.8 an 24MP FF Sony A7 besser Bildqualität bringt als das selbe Objektiv an einer Sony NEX-7 24MP 1.5x crop. Aber das ist zum Großteils wie gesagt Objektivabhängig und bei einem anderen Objektiv, dass stärker zum Rand abfällt sieht das schnell wieder ganz anders aus, z.B. war mein Minolta MD 50/1.4 an APS-C weit offen recht gut, an der A7 dagegen fand ich es plötzlich ziemlich hässlich weit offen - abgeblendet auf F8-F11 z.B. wäre es mit Sicherheit aber wieder andersrum und der Auflösungsvorteil würde wieder bei KB liegen.
So ähnlich wird es sich auch bei deinem gefragten Beispiel verhalten - ich vermute mal es ist ungefähr Jacke wie Hose. Am Ende ist es auch Geschmacks- und Subjektssache, es gibt ja Leute die reagieren allergisch auf ein bisschen Vignettierung, während andere damit nicht so das Problem haben.
Es gibt übrigens in manchen seltenen Fällen (die restlichen 20%) aber durchaus auch FF-Objektive die am APS-C Crop merklich schlechter sind, da die Objektive keinen ausgeprägten Sweet-Spot haben und anstattdessen durch den Crop nur die CAs und der Glow im Bild vergrößert werden und daher deutlich weniger absolute Auflösung im Bild zeigen, auch weit offen. Gerade bei Teleobjektiven (insbesondere älteren Designs, die häufig auch für Mittelformat mitgerechnet wurden) kann das der Fall sein, aber es tritt stark verzeinzelt sogar bei modernen Weitwinkeln auf (laut Dpreview Forum z.B. beim Voigtländer 35/1.4).
Richtig Nennenswert (um nicht zu sagen problematisch) und häufig sichtbar wird der Effekt aucn noch gerade bei Cropfaktoren oberhalb der 2x, also z.B. bei Pentax Q (5.5x), Blackmagic oder Nikon One - hier wird ein großer Teil der Objektive, die vorher eine Top Bildqualität hatten durch den Cropfaktor plötzlich zu unscharfen CA-Bomben etc.!
Die Objektive die an Pentax Q und co gute Bildqualität liefern, müssen extrem hohe Auflösung und perfekte CA-Korrektur haben. Immerhin wird ein 50mm Normalobjektiv plötzlich zu einem 275mm-Mega-Tele gecropt bei vergleichbarer Pixelzahl - da sieht man selbst die kleinsten <5µm CAs, wie sie auch bei den besten Objektiven auftreten im Bild! Und die Aufllösung fällt oberhalb von F2.8-F4 diffraktionbedingt (Stichwort Beugungsunschärfe!) schon so stark ab, dass die Objektive ausgezeichnete Offenblendenleistung brauchen, um überhaupt physikalisch auf ein mit normalen DSLRs vergleichbares Niveau an Auflösung kommen zu können, während die Diffraktion bei APS-C und FF deutlich weniger Einfluss hat und man problemlos auch mal bis F11 bzw. F16 oder sowas abblenden kann, ohne das das Bild matschig aussieht. Vignettierung ist dafür wenigstens natürlich kein Thema.
1,5x-2x Crop sind ein guter Kompromiss - nicht nur wegen des günstigeren Preises. Die bestmögliche Bildqualität, aufwändige Objektive oder stärkere Abblenden vorrausgesetzt, erhält man aber nur bei größeren Sensoren.