AW: Lightroom/PS - Bilder zuschneiden/schärfen
Hallo doc72,
zum Thema Schärfen gibt es viele Rezepte.
Wenn ich Fotos im Forum poste, nehme ich das "shrinksharp"-plugin für lightroom, auch wenn es nicht optimale Ergebnisse liefert (es bietet halt ein paar mehr nützliche Optionen).
Es ist eine Frage des Motivs, ob und wie Schärfen angebracht ist.
Das beginnt mit der farblichen Entwicklung, und der Ausbelichtung (bereits da wird per "Klarheit" & Co Bildschärfe gesteuert).
Die Ausbelichtung entscheidet, ob Tiefen stark angehoben werden (und dadurch Rauschartefakte verstärkt werden), oder auch umgekehrt. Ich finde es wichtig, bildgebende Details in die richtige Helligkeitszone zu setzen, und die Umgebung ensprechend zu dimmen oder aufzuhellen. Das ist mein wichtigstes Rezept.
Wenn danach das Bild ein störendes Rauschen aufweist, kann man es entweder per Effekt kanalisieren (daran vergreife ich mich nicht, weil nicht meine Spielwiese), oder es so weit man es mag eliminieren. Anfangs sollte für ein unklares Motiv keiner der Regler aktiv sein, also alles zahlenmäßig auf Grau (das ist nicht imer Null).
Dann ziehe ich im Details-Abschnitt "Betrag" auf Maximum, und beurteile danach in einem aussagekräftigen 1:1-Ausschnitt die Parameter Radius, Details. Während des Verschiebens der Regler lohnt es sich, die Alt-Taste gedrückt zu halten. Danach ziehe ich per gedrückter Alt-Taste den Betrag-Regler so weit nach links, wie ich gewünschte Schärfe hinein bekomme.
Im Anschluß stelle ich Maskieren bei gedrückter Alt-Taste auf den gewünschten "look". Die Luminanz selle ich auf einen dem Maskieren ähnlichen Wert, und hebe Kontrast an (auch das geht individuell, doch dahinter steckt weniger Potenzial).
Die lightroom-Ausgabe (ich habe LR 6.14) schärft nicht optimal. Wenn Du eine Bildbearbeitung hast, und Du optimale Schärfe willst, dann hilft eine Reduktion der Auflösung in derselben, die Option "Lanzcos-Fenster" ist in meinen Augen ein wenig besser. Das ist einer der Algorhythmen für bessere Schärfung abseits primitiver Mittelwert-Bildung oder Anpassung per Potenz-Funktion (Spline/bikubisch). Diese "vermatschen" einfach nur Bildinformation, statt den gemessenen Helligkeits- bzw. Farbverlauf mit einer gewissen (Tiefpass-) Filterung auszugeben.
Der lr-Reiter unter "details" ist mächtig, und vorher sollte unter "Grundeinstellungen" alles angepaßt sein. Ersterer legt einen Hochpass- und Tiefpass-Filer über die Aufnahme. Wenn man die helleren Bereiche nicht so stark weichzeichnen will wie die dunkeln, muß man in Programmen wie PS gezielt Bereiche (=Ebenen) auf vergleichbare Weise bearbeiten.