Homima
Themenersteller
Zusammenfassung: Mikrovibrationen selbst mit solidesten Stativen überfordern die Bildstabilisatoren mit langen Brennweiten (ab 600mm) bei hochauflösenden Sensoren.
Ich möchte mit Euch meine Beobachtungen und Schlussfolgungen zu den Grenzen von Bildstabilisatoren teilen. Der Text ist daher etwas länger, sorry.
Mein Setup dazu: die Sony Alpha 7R4, das Sony-Objektiv f4.0/600GM mit und ohne 1,4x- und 2x-Konverter und mit/ohne kabellosen Fernauslöser. Stativ: Gitzo 3542LS und der große RRS-Gimbal. Also „Stabilitätsfelsen“ und entsprechend schwer.
Beim Fotografieren von Bee-Eatern mit 600mm mit und ohne Konvertern (mit 1/1600s bzw. 1/2000sek), aber mit dem schweren Gitzo-Stativ (mal mit, mal ohne Fernauslöser) ist mir in der 100%-Ansicht am Rechner mit 5K-Monitor eine leichte Bewegungsunschärfe aufgefallen (insgesamt, nicht nur auf den nervösen Vögeln). Die Fotos waren vielfach nicht wie zu erwarten „knackscharf“.
Tage später (war zu faul das Stativ mitzuschleppen) habe ich mit den gleichen Brennweiten (600/840/1200mm) aus der Hand fotografiert. Ich habe nicht die ruhigste Hand, aber die Bilder waren selbst in der 300%-Ansicht von einer Schärfe, die für jeden Fotografen der feuchte Traum ist. Wieso sind die Fotos trotz Gewackel so viel schärfer?
Um das zu klären habe ich mit einem festgeschraubten Motiv verschiedene Versuchsreihen, in allen erdenklichen Kombinationen geschossen: mit 600, 840, 1200 mm, bei 1/500, 1/1000, 1/2000s, mit/ohne Fernauslöser, mit mechanischen und elektronischen Verschluss, Stabi-Modus 1,2,3, mit ausgeschaltetem Stabi. Vom Gitzo-Dreibein, aus der Hand und mit einem Einbein-Stativ (letzteres war nie so recht mein Liebling, da ich damit für mein Empfinden fast so viel rumwackel, wie aus der Hand.
Trotz Rumgewackel vom Einbein-Stativ oder Freihand waren diese Bilder ERHEBLICH schärfer als vom Dreibein. Einbein- und Freihandaufnahme waren in etwa gleichwertig.
Trotz sehr gutem Ausschwingverhalten der Dreibein/Gimbal-Kombination erkennt man in der 6-fach Suchervergrößerung (Liveview) bei den langen Brennweiten (ab 600mm) permanente Vibrationen.
Meine Schlussfolgerung, die ich hiermit zur Diskussion stelle: Die Vibrationen am Dreibein (niedrige Amplitude, aber höhere Frequenz) bei langen Brennweiten und hoch- bzw. höher auflösenden Sensoren (Alpha 7R4 hat 61 Megapixel) kann der Stabi nicht ausgleichen. Das „Standardgewackel“ aus der Hand, niedrigfrequent aber mit hoher Amplitude gleicht der Stabi mit Leichtigkeit aus.
Ich habe noch meine „alte“ Canon 5D3 mit dem f2,8/400-Mark2 und einen 2x-Konverter herumliegen. Als nächstes werde ich testen, ob der IS des 400ers, in Kombination mit dem 22MPix-Sensor das gleiche Verhalten zeigt.
Servus.
Ich möchte mit Euch meine Beobachtungen und Schlussfolgungen zu den Grenzen von Bildstabilisatoren teilen. Der Text ist daher etwas länger, sorry.
Mein Setup dazu: die Sony Alpha 7R4, das Sony-Objektiv f4.0/600GM mit und ohne 1,4x- und 2x-Konverter und mit/ohne kabellosen Fernauslöser. Stativ: Gitzo 3542LS und der große RRS-Gimbal. Also „Stabilitätsfelsen“ und entsprechend schwer.
Beim Fotografieren von Bee-Eatern mit 600mm mit und ohne Konvertern (mit 1/1600s bzw. 1/2000sek), aber mit dem schweren Gitzo-Stativ (mal mit, mal ohne Fernauslöser) ist mir in der 100%-Ansicht am Rechner mit 5K-Monitor eine leichte Bewegungsunschärfe aufgefallen (insgesamt, nicht nur auf den nervösen Vögeln). Die Fotos waren vielfach nicht wie zu erwarten „knackscharf“.
Tage später (war zu faul das Stativ mitzuschleppen) habe ich mit den gleichen Brennweiten (600/840/1200mm) aus der Hand fotografiert. Ich habe nicht die ruhigste Hand, aber die Bilder waren selbst in der 300%-Ansicht von einer Schärfe, die für jeden Fotografen der feuchte Traum ist. Wieso sind die Fotos trotz Gewackel so viel schärfer?
Um das zu klären habe ich mit einem festgeschraubten Motiv verschiedene Versuchsreihen, in allen erdenklichen Kombinationen geschossen: mit 600, 840, 1200 mm, bei 1/500, 1/1000, 1/2000s, mit/ohne Fernauslöser, mit mechanischen und elektronischen Verschluss, Stabi-Modus 1,2,3, mit ausgeschaltetem Stabi. Vom Gitzo-Dreibein, aus der Hand und mit einem Einbein-Stativ (letzteres war nie so recht mein Liebling, da ich damit für mein Empfinden fast so viel rumwackel, wie aus der Hand.
Trotz Rumgewackel vom Einbein-Stativ oder Freihand waren diese Bilder ERHEBLICH schärfer als vom Dreibein. Einbein- und Freihandaufnahme waren in etwa gleichwertig.
Trotz sehr gutem Ausschwingverhalten der Dreibein/Gimbal-Kombination erkennt man in der 6-fach Suchervergrößerung (Liveview) bei den langen Brennweiten (ab 600mm) permanente Vibrationen.
Meine Schlussfolgerung, die ich hiermit zur Diskussion stelle: Die Vibrationen am Dreibein (niedrige Amplitude, aber höhere Frequenz) bei langen Brennweiten und hoch- bzw. höher auflösenden Sensoren (Alpha 7R4 hat 61 Megapixel) kann der Stabi nicht ausgleichen. Das „Standardgewackel“ aus der Hand, niedrigfrequent aber mit hoher Amplitude gleicht der Stabi mit Leichtigkeit aus.
Ich habe noch meine „alte“ Canon 5D3 mit dem f2,8/400-Mark2 und einen 2x-Konverter herumliegen. Als nächstes werde ich testen, ob der IS des 400ers, in Kombination mit dem 22MPix-Sensor das gleiche Verhalten zeigt.
Servus.