Radfahrerin
Themenersteller
Tilo Gockel: Just one Flash!
Tilo Gockel ist bekannt als Autor von zwei erfolgreichen Blitzbüchern, in denen teilweise ein hoher technischer Aufwand für beeindruckende Effekte beschrieben wird. Nun ist sein drittes Blitzbuch im dpunkt.verlag erschienen. In „Just one flash“ beschreibt Gockel, wie auch ohne eine aufwändige Materialschlacht aufregende Blitzaufnahmen entstehen können.
Ohne sich mit grundlegenden Fragen von Ausrüstung und Technik aufzuhalten, geht der Autor darin gleich in medias res. Und das ist auch gut so, denn Fotografen, die sich bereits für fortgeschrittene Themen wie die Blitztechnik interessieren, muss der Autor nicht mit den grundlegenden Funktionen einer Spiegelreflexkamera langweilen.
In seinem Buch gibt Gockel zunächst einen Überblick über aktuelles Equipment für die Blitzfotografie und erörtert dabei auch Vor- und Nachteile bei der Wahl der passenden Gerätschaften – z.B. Pro und Contra von Systemblitzen und günstigen, nicht TTL-fähigen Blitze aus Fernost. Das kurz und knackig gestaltete Technikkapitel liest sich flüssig, wenn bereits einige Vorerfahrungen mit dem Blitzen vorhanden sind. Wer erst damit anfängt, wird sicher zweimal lesen müssen. Alles in allem bringt Tilo Gockel die wichtigsten technischen Fragen aber sehr verständlich auf den Punkt.
Die beiden zentralen Kapitel des Buches befassen sich anschließend mit dem Einsatz des Blitzes in der Portraitfotografie und in der Objektfotografie, ein drittes kürzeres Kapitel streift das Thema Food. Schließlich erlaubt sich der Autor unter der Überschrift „Spezielle Techniken“ noch einige experimentell-spielerische Exkurse z.B. zur gewollten Erzeugung von Lensflares oder zum Bouncen mit dem kamerainternen Klappblitz. In diesen praktischen Kapiteln schreibt Tilo Gockel anschaulich und unterhaltsam und lässt regelmäßig persönliche Erfahrungen mit Equipment, und bei Sessions und bei der Bildbearbeitung einfließen. So macht es Spaß, in dem Buch zu lesen. Die technischen Beschreibungen sind gut nachvollziehbar und umsetzbar. Gockel geht auf potentielle Fehlerquellen ein und beschreibt, wie man vorbeugen kann. Soweit, so gut.
Dennoch gibt es auch Schattenseiten bei dem Buch. Mir ist die Verengung des Blitzeinsatzes auf Portrait- und Objektfotografie etwas zu wenig. Denn das sind Situationen, wo auch kompliziertere Aufbauten möglich wären. Gerne hätte ich mehr über die Möglichkeiten der Ein-Blitz-Technik bei Feiern oder aber auch bei der Reportagefotografie erfahren. Dort hat man – ebenso wie auf Reisen - meist nur einen Blitz dabei und schnell gehen muss es auch. Gerne hätte ich gesehen, was dann mit „Just one Flash“ möglich ist.
Leider bleibt auch das umfangreiche Portrait-Kapitel inhaltlich sehr eng gefasst ist. Der Fokus liegt hier bei jungen Models in typischen Fashion-Posen. Genau einen (Business-) Mann hat Tilo Gockel mit hinzu genommen! Kein Kind, kein Greis, kein „Normalo“-Mensch. Vielleicht hätte ich mir das bei dem Covergirl im aufreizenden Mieder schon denken können. Und vielleicht ist es auch zielgruppengerecht, da Männer wohl unter den Fotografen immer noch die Mehrzahl bilden. Als Frau und Fotografin nehme ich das mangels Alternativen in Kauf. Aber gut abgeholt fühle ich mich damit nicht.
Fazit: Tilo Gockel kann gut erklären, lässig schreiben und wenn man über die letzten beiden Absätze hinwegsieht, ist „Just one flash“ wirklich empfehlenswert.
Tilo Gockel: Just one Flash! Tolle Fotos mit nur einem Blitz. dpunkt.verlag, 2014. ISBN 978-3864902093, 29,90 Euro
Tilo Gockel ist bekannt als Autor von zwei erfolgreichen Blitzbüchern, in denen teilweise ein hoher technischer Aufwand für beeindruckende Effekte beschrieben wird. Nun ist sein drittes Blitzbuch im dpunkt.verlag erschienen. In „Just one flash“ beschreibt Gockel, wie auch ohne eine aufwändige Materialschlacht aufregende Blitzaufnahmen entstehen können.
Ohne sich mit grundlegenden Fragen von Ausrüstung und Technik aufzuhalten, geht der Autor darin gleich in medias res. Und das ist auch gut so, denn Fotografen, die sich bereits für fortgeschrittene Themen wie die Blitztechnik interessieren, muss der Autor nicht mit den grundlegenden Funktionen einer Spiegelreflexkamera langweilen.
In seinem Buch gibt Gockel zunächst einen Überblick über aktuelles Equipment für die Blitzfotografie und erörtert dabei auch Vor- und Nachteile bei der Wahl der passenden Gerätschaften – z.B. Pro und Contra von Systemblitzen und günstigen, nicht TTL-fähigen Blitze aus Fernost. Das kurz und knackig gestaltete Technikkapitel liest sich flüssig, wenn bereits einige Vorerfahrungen mit dem Blitzen vorhanden sind. Wer erst damit anfängt, wird sicher zweimal lesen müssen. Alles in allem bringt Tilo Gockel die wichtigsten technischen Fragen aber sehr verständlich auf den Punkt.
Die beiden zentralen Kapitel des Buches befassen sich anschließend mit dem Einsatz des Blitzes in der Portraitfotografie und in der Objektfotografie, ein drittes kürzeres Kapitel streift das Thema Food. Schließlich erlaubt sich der Autor unter der Überschrift „Spezielle Techniken“ noch einige experimentell-spielerische Exkurse z.B. zur gewollten Erzeugung von Lensflares oder zum Bouncen mit dem kamerainternen Klappblitz. In diesen praktischen Kapiteln schreibt Tilo Gockel anschaulich und unterhaltsam und lässt regelmäßig persönliche Erfahrungen mit Equipment, und bei Sessions und bei der Bildbearbeitung einfließen. So macht es Spaß, in dem Buch zu lesen. Die technischen Beschreibungen sind gut nachvollziehbar und umsetzbar. Gockel geht auf potentielle Fehlerquellen ein und beschreibt, wie man vorbeugen kann. Soweit, so gut.
Dennoch gibt es auch Schattenseiten bei dem Buch. Mir ist die Verengung des Blitzeinsatzes auf Portrait- und Objektfotografie etwas zu wenig. Denn das sind Situationen, wo auch kompliziertere Aufbauten möglich wären. Gerne hätte ich mehr über die Möglichkeiten der Ein-Blitz-Technik bei Feiern oder aber auch bei der Reportagefotografie erfahren. Dort hat man – ebenso wie auf Reisen - meist nur einen Blitz dabei und schnell gehen muss es auch. Gerne hätte ich gesehen, was dann mit „Just one Flash“ möglich ist.
Leider bleibt auch das umfangreiche Portrait-Kapitel inhaltlich sehr eng gefasst ist. Der Fokus liegt hier bei jungen Models in typischen Fashion-Posen. Genau einen (Business-) Mann hat Tilo Gockel mit hinzu genommen! Kein Kind, kein Greis, kein „Normalo“-Mensch. Vielleicht hätte ich mir das bei dem Covergirl im aufreizenden Mieder schon denken können. Und vielleicht ist es auch zielgruppengerecht, da Männer wohl unter den Fotografen immer noch die Mehrzahl bilden. Als Frau und Fotografin nehme ich das mangels Alternativen in Kauf. Aber gut abgeholt fühle ich mich damit nicht.
Fazit: Tilo Gockel kann gut erklären, lässig schreiben und wenn man über die letzten beiden Absätze hinwegsieht, ist „Just one flash“ wirklich empfehlenswert.
Tilo Gockel: Just one Flash! Tolle Fotos mit nur einem Blitz. dpunkt.verlag, 2014. ISBN 978-3864902093, 29,90 Euro