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Sonstiges Erfahrungsbericht China-Schnittbildmattscheibe

aperture priority

Themenersteller
Hallo zusammen

wer gerne manuell fokussiert, bei dem stellt sich möglicherweise die Frage nach einer Schnittbildmattscheibe. Im Preissegment von 20-150 und mehr € ist da für jeden Geldbeutel was zu haben. Ich habe mich für die biligste Variante entschieden: Eine 45° Dual-Schnittbildmattscheibe aus dem Reich der Mitte, erworben für ca. 15€in der Bucht. Beschriftet ist die Verpackung mit "Bresson".

Im Zentrum der Scheibe befindet sich ein diagonales Dual-Schnittbild (d.h. die Keile rechts und links bewegen sich simultan gegen ein Streifen in der Mitte), umrundet von einem Mikroprismenring. Die matte Fläche darumherum ist bei lichtstarken Objektiven ein wenig heller als die Originalscheibe, bei Offenblenden ab f/4 hingegen dunkler.

Schnittbildindikator und Mikroprismenring arbeiten bei korrekter Ausrichtung der Mattscheibe (Stichwort: Distanzrähmchen) zuverlässig. Das Schnittbild beginnt ab Blende 5,6 zur Hälfte abzudunkeln; beim Mikroprismenring wird ab Blende 4.5 das Raster sichtbar.

Die matte Fläche löste bei mir erst mal Ernüchterung aus: Im Gegensatz zu früheren China-Mattscheiben, die zwar arg dunkel waren, dafür bereits bei f/1.4 das Fokussieren über die matte Fläche der Scheibe erlaubten, ist der Schärfeverlauf bei der neuen Scheibe kaum ersichtlich. Ich hatte die Scheibe aus diesem Grund schon fast abgeschrieben, als ich eine sonderliche Entdeckung machte: Bei schwachem Licht und Kontrast kombiniert mit feinen Strukturen, also genau jener Situation, in der ich im Mikroprismenring nichts mehr sehe, lässt sich der Schärfe- und Kontrastsprung bei korrekter Fokussierung mit etwas Routine relativ gut erkennen - auch bei Blende 1,4.

Will heissen: Eine der drei Methoden zur Fokussierung funktioniert eigentlich immer. Nur muss bei Verwendung des Schnittbildindikators oder der Mikroprismen die Kamera natürlich verschwenkt werden, wenn das anvisierte Objekt ausserhalb der Bildmitte liegt.

Die Belichtungsmessung wird relativ stark beeinflusst und erfordert eine von der Offenblende des verwendeten Objektivs abhängige Korrektur. Folgende Werte haben sich bei mir bei Matrix- und mittenbetonter Messung so in etwa ergeben:

Offenblende 1.4 +0.7EV
Offenblende 2.0 +0.7EV
Offenblende 2.8 keine Korrektur
Offenblende 4.0 -0.7 EV
Offenblende 5.6 -1.3EV

Die Spotmessung habe ich nicht ausprobiert, da ich diese kaum je verwende.

Kurios ist die Ausleuchtung der Scheibe: Bei lichtstarken Objektiven (f/1.4 oder f/2) dunkeln die Ränder beim Drücken der Abblendtaste ab f/4 relativ stark ab. Schraube ich hingegen ein Objektiv mit Offenblende f/4 oder f/5.6 an, ist die Scheibe gleichmässig ausgeleuchtet!?! Weiss der Geier, woran das liegt...

Fazit: You get wat you pay for - dieser oft zitierte Satz bewahrheitet sich auch hier wieder einmal. Manuelles Fokussieren ist gut möglich -> Hauptzweck erfüllt. Mit den Einschränkungen bei der Belichtungsmessung und der matten Fläche kann ich bei diesem Anschaffungspreis leben.
 
Nachtrag nach einigen Tagen im Gebrauch:

- Das Scharfstellen über die matte Fläche ist auch bei feinen Strukturen, wo der Schärfe- und Kontrastsprung noch am ehesten sichtbar ist, ein ziemliches Glücksspiel. Stattdessen habe ich mir angewöhnt, selbst kleinste irgendwie erkennbare Kanten (und seien es beispielsweise einzelne Haare im Katzenfell) mit dem Schnittbild anzupeilen, sollte der von mir normalerweise favorisierte Mirkoprismenring kein erkennbares Ergebnis mehr liefern. Ich musste erstaunt feststellen, wie zuverlässig das selbst bei schlechten Lichtverhältnissen funktioniert (y).

- Für optimale Sicht auf den Schnittbildindikator ist es zu empfehlen, das im Sucher eingeblendete Fokusfeld aus der Mitte zu verschieben. Bei der alten D80 reicht es sogar, die Messfeldgrösse auf gross zu stellen, damit der eingeblendete Rahmen das Schnittbild nicht verdeckt.

- Die Schärfe wird im Schnittbild und den Mikroprismen dort angezeigt, wo sie etwa bei Blende 4 liegt (ähnlich wie auch bei AF-Modulen [dort Blende 5.6]; ich meine, irgendwo hier im Forum auch mal so etwas gelesen zu haben). Bei Objektiven mit Fokusshift muss das berücksichtigt werden! So ist z.B. beim Samyang 85 das Bild bei Blende 1.4 scharf, wenn der mittlere Schnittbildkeil minim nach unten versetzt ist resp. die Mikroprismen gerade wieder anfangen zu flimmern, wenn ich über das angezeigte "scharf" weiter in Richtung unendlich fokussiere.

- Als Erkenntnis daraus sollte zum Justieren der Mattscheibe ein Objektiv ohne Fokusshift als Referenz genommen werden. Was hab ich mich anfangs gewundert resp. geärgert :grumble:, wenn ich die Scheibe ohne Berücksichtigung des Fokusshiftes auf das 85er eingestellt habe und dann mit dem 35er Samyang kein scharfes Bild hinbekommen habe... Seit ich es weiss und mich darauf eingestellt habe, habe ich keine Probleme mehr :D.
 
Mittlerweile gibts vom selben Hersteller (Bresson) auch eine Mattscheibe im Stil der Canon EE/EG-S, die sich Typ GF High Contrast nennt. Es handelt sich dabei um eine Scheibe ohne Schnittbildindikator und Mikroprismenring, dafür mit stärkerer Mattierung. So lässt sich auch bei Blende 1.4 bei den meisten Motiven schnell und zuverlässig scharfstellen. Und dies auf der gesamten Fläche der Mattscheibe.

Bei kleinen und weit entfernten Objekten (z.B. Landschaftsfotografie) lässt sich mit dem Mikroprismenring noch etwas besser scharfstellen, bei glatten Flächen und markanten Linien (z.B. Architektur) mit dem Schnittbildindikator. Bei Bedarf habe ich die Mattscheibe bei meiner D7000 in +/- einer Minute gewechselt. Eine Kombination der beiden Mattscheibentypen wäre natürlich der Idealzustand...

In der Bucht ist die neue Mattscheibe (noch) nicht erhältlich. Wer Google mit den Stichworten Bresson, High Contrast und Kameramodell füttert, findet jedoch englischsprachige Versandagenten für die chinesische Version der Bucht. Habe meine Mattscheibe von dort innert 14 Tagen erhalten.
 
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