was muss der RAW Konverter wirklich können und was ist "nice to have"?
Ich finde die Frage überhaupt nicht "blöd"
Heutige Konverter-Programme sind komplexere Applikationen die oftmals den eigentlichen Konverter lediglich als BackEnd integriert haben und dabei spezialisierte Funktionen und/oder "RundumFertig-Lösungen" sind.
Sehr deutlich wird das an den aus der Linux-Welt stammenden Programmen und zwar deshalb weil dort Programme bis hin Betriebssysteme (Distributionen) oftmals modular aufgebaut sind.
Etwa Darktable, RAWTherapee, LightZone und UFRaw haben DCRaw als BackEnd, sind aber dennoch sehr verschieden.
Auch bei manchen proprietären Programmen für Windows und OSX wird gemunkelt, dass deren BackEnd keine Eigenentwicklungen sind und von OEM-SoftwareSchmieden stammen. Etwa von Silkypix.
Die die eigentliche Themenfrage ist ja eine andere.
Da für Manche das Konvertieren grösserer Bildbestände in einem Schwung (Batch-Betrieb) eine wichtige Funktion ist, haben sich Adobe LR, ACDsee und Darktable zusätzlich auf Bildverwaltung spezialisiert.
Zu dieser Bildverwaltung gehört die Verschlagwortung mittels XMP/IPTC.
Andere Programme stammen aus Herstelller-spezifischen Applikationen, wie etwa CaptureOne (auch "C1"; von PhaseOne) oder Phocus (von Hasselblad) und haben sich als eigenständige Programme etabliert.
Auch bei den KameraHersteller-spezifischen Programmen ist Import & Verwaltung zentraler Bestandteil der i.d.R. mitgeliferten Foto bzw RAWKonverter-Programme.
Es gibt also unterschiedliche Formen.
Sehr deutlich wird das zB bei Nikon, die gleich drei (kostenlose) Programme anbieten, aber im RAW nur das Nikon-NEF verarbeiten. NX View, PictureControl2 und das NX-D.
Hinzu kommen noch die technisch komplexen RAW-Konverter wie DxO oder RAWTherapee, AfterShot und Adobe Lightroom mit denen sich tief in das Demosaicing eingreiffen lässt.
Was Aufgabe eines RAW-Konverters ist, wurde ja schon gesagt.
Nebst dem essentiellen Demosaicing per default nach RAW-Codec gehören auch Weissabgleich, Dinge wie Verzeichniskorrektur und Aberrations-Korrektur dazu.
Verwaltung und präzise konfigurierbare Import/Export-Funktionen sind dann viel eher Zugaben die nicht zur Kernkompetenz eines RAW-Entwickers gehören.
Weil RAW-Entwickler i.d.R. auch die Übernahme von kameraseitigen JPG-Einstellungen können (zB für Weissabgleich), können sie auch auf Basis erweiterter Profile/Styles Bilder fertig, in wenigen Schritten bewwerkstelligen.
Oft sind es Details die es ausmachen. Oder auch die Tauglichkeit bestimmte RAW-Formate zu verarbeiten.
Ein Thema, welches vor allem Nutzer "alternativer" Sensorarchitekturen oder speziellen Sensorfunktionen betrifft (Fuji X-Trans, Sigma Foveon, Pentax PixelShift).
Das erinnert mich an meine Zeit mit AfterShotPro (Version 1.xx). Eigentlich nicht schlecht, aber von der Software-Entwicklung her fast tot. Vielleicht habe diese Hersteller einfach nicht die Kapazitäten oder können es sich bei der verkauften Stückzahl keine großen Weiterentwicklungen leisten.
Ja, un AfterShotPro stand es eine Zeit lang nicht besonders gut.
Mitlerweile hat sich Corel AfterShotPro einverleibt und eine neue Version herausgebracht.
Da ich selber Corel (PaintShopPro) nutze, erwäge ich, ob ich bei einer nächsten Erneuerung AfterShotPro gleich im vergünstigten Paket mitkaufen soll.
Hatte es mal testweise und gefiel mir, es war damals aber auch von Unsicherheiten die Rede (vor Corel).