Sportfotografie/ Fokusfeld

Hallo liebe Fotokönner,

gerade jetzt kann man es häufig im TV sehen. Nachdem ein Sportler beim aktuellen Sportgroßereignis gewonnen hat, stürmt er an den "Rand" und wird von Berufsfotografen umringt. Die halten aus meiner Sicht aus der unmittelbaren Nähe "einfach" drauf. Der Sportler dreht sich dabei auch noch hektisch hin und her...

Welches Variante der Auswahl von Fokusfeldern wird hier vorgenommen?

"To Focus an Recompose" kann ich hier nicht erkennen.

Vielleicht wird tatsächlich ein "breites" Autofokusfeld mit allen Punkten genommen oder eine Auswahl?

Wer von Euch weiß es oder ist in ähnlichen Situationen am Start und kann aus der Praxis berichten?

Danke für Antworten.

ObliDel12 schrieb:

Die halten aus meiner Sicht aus der unmittelbaren Nähe "einfach" drauf. Der Sportler dreht sich dabei auch noch hektisch hin und her...

Zum Vergrößern anklicken....

Ja, die Sportler bewegen sich auch da noch und schauen mit Glück mal ganz kurz genau die richtige Richtung (anstatt zu einem anderen Fotografen, den Zuschauern) und zeigen dabei mit noch mehr Glück in exakt dem Moment auch noch den strahlenden Gesichtsausdruck, den man als Fotograf gerne hätte.

Da wird einfach (wenn auch nicht blind) draufgehalten. Mit 10-12 fps und dem Wissen, dass man von 40 Bildern 39 wegwirft (wen interessierts). Im Gegensatz zu Usain Bolts bekannter Pose, die er (auch für die Fotografen) lange genug zu halten scheint, tun das die meisten Sportler halt nicht.

Das ganze mit WW bis Normalbrennweite (jedenfalls in der Halle), damit man möglichst wenig störende Leute (Trainer, andere Sportler, Fotografen, TV-Leute (die sind meist die allerschlimmsten)) dazwischen hat.

ObliDel12 schrieb:

"To Focus an Recompose" kann ich hier nicht erkennen.

Zum Vergrößern anklicken....

Genau das ist es, allerdings anders, wie es die meisten hier im Forum überhaupt für sich akzeptieren.

Das AF wird so konfiguriert, wie es dem Fotografen am Besten passt und wie er seiner Kamera vertraut. Ob das nun die mittleren 9, 21 oder was auch immer Fokusfelder sind, ob man die Gesichtserkennung nutzt, ob man die Fokusfeldgruppe schnell zwischen Hoch- und Querformat verschiebt (erledigt die moderne Kamera für einen) oder gar die Fokusfeldgruppe schnell dorthin verschieb, wo sie benötigt wird (sind ja keine Touch-Streichelzoos sonder Kameras mit ein paar echten, blind bedienbaren Knöpfen) hängt dann von den individuellen Vorlieben ab.

Ich bin immer noch altmodisch bei 9 Feldern (meist in der Mitte, wenn es Motiv und Perspektive zulassen) und verschiede die bei Bedarf nach oben in Gesichtshöhe.

Das "recompose" macht dann die Bildredaktion oder abseits der großen Agenturen der Fotograf selber per Cropping. Niemand braucht diese Bilder mit 20-36 MPix für die Berichterstattung. Es geht um Emotionen, da wird halt so gecroppt, dass das Bild am Ende passt. Ob man nun mit einer älteren 12 MPix Kamera vor dem Auslösen den richtigen Ausschnitt komponiert oder mit der 20 MPix Kamera abschneidet, ist für das Endresultat vollkommen egal.