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Nun könnte man sagen, dass ich ja mit dem vorhandenen Equipment weiter fotografieren kann. Klar, die bisherigen Kameras und Objektive machen keine schlechteren Bilder als vorher, nur weil es bessere Möglichkeiten gibt. Aber ich habe bei jeder Fotogelegenheit die Gedanken im Hinterkopf: "Das wäre jetzt mit der R6 (nur als Beispiel) und diesem Objektiv besser gelungen" "Hier hätte ich mit R6 sogar das und jenes machen können" "Hätte ich nur die... zur Verfügung" Und nach und nach habe ich seit einiger Zeit das Fotografieren ganz gelassen. Bis auf wenige Gelegenheiten, wo aber sowohl beim fotografieren, aber erst recht bei der Nachbearbeitung der Bilder genau diese Gedanken kamen.
Dazu kommt dann, dass zum reinen Dokumentieren unwiederbringlicher Momente die modernen Handys ausreichend gute Fotos machen.
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Und natürlich sind es auch meine eigenen Probleme, dass ich zu genau analysiere wie gemachte Bilder das nächste mal besser werden können. Klar ist immer ein Teil dabei, der mit eigenen Fehlern einhergeht. Das ist ja auch in Ordnung, es das nächste Mal besser machen zu wollen ist ja eher ein Ansporn... zur Zeit ist es nur so, dass zu 80% die Technik der limitierende Faktor ist, und da fehlt dann die Motivation die 1-2% heraus zu kitzeln, die mir möglich sind. (Geschweige denn langfristig daran zu arbeiten, dass da 3-5% werden...)
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Aber bei mir verstaubt die Ausrüstung halt dann doch im Schrank vor sich hin.
Das Problem scheint darin zu bestehen, dass versucht wird auch Bereiche
abzudecken, die das eingesetzte Material nicht hergibt.
Warum dann die offenbar festgesetzte Vorstellung diese unbedingt auch mit
abdecken zu müssen? Es gibt genug Themen im Umfeld, die mit der zur Ver-
fügung stehenden Ausrüstung qualitativ gut abgedeckt werden kann. Mit ei-
nem älteren Modell alle Bereiche abzudecken ist eben einfach nicht und das
ist nicht nur bei der Fotografie so.
Eine Kamera ist stets nur Werkzeug der Umsetzung für konzeptive Ideen.
Und es gibt genug zu sehen und wenn man mag zu dokumentieren wie das
eigene Ambiente sich über den Lauf der Zeit verändert, die reale, gestaltete
und auch die durch Personen etc. erfüllte Welt, so man diese wahr nehmen
möchte. Und doch bleibt das stets eine durch die individuelle Sicht und Sicht-
weise eingeschränkte Wahrnehmung in der andere Leute möglicherweise et-
was anderes wahr nehmen und das ist auch etwas extrem spannendes im
Vergleich, wie die Umwelt rezipiert wird.
Es wird in den Texten ein "Universalanspruch" erhoben und dieser dann im
gleichen Zug wieder relativiert, wenn auf die zunehmenden Möglichkeiten
der mobiles verwiesen wird. Sony verfolgt da gerade mit dem Xperia Pro-1
mit einem 1"-Sensor einen interessanten Weg, der jedoch im PL-Verhältnis
zur Zeit noch nicht gerade so der Bringer ist, ist also nicht als Empfehlung
zu sehen, mehr jedoch als Hinweis wohin die aktuelle Entwicklung driftet.
In diesem Sinn, Strukturbereinigung und sanfter Umstieg auf R, da lassen
sich die EFs alle per Adapter ohne Nachteile nutzen und abseits der Vorzü-
ge von Optiken ohne Retrofokuskonstruktion im Bereich der beginnend kür-
zeren Brennweiten bei kürzerem Auflagemaß gibt es bei mittleren und län-
geren Berenweiten auch keine primären Änderungen.
Das benannte "Problem" der hardware lässt sich somit lösen, das des inne-
ren setups überdenken.
abacus