Analog Problem mit FED 5B - Verschluss undicht?

Hallo ihr lieben,


mich haben die alten Kameras aus der Sowjetunion schon lange gereizt.
Jetzt habe ich mir in der Bucht recht günstig (und etwas überstürzt ) eine FED 5B ergattert.
Der Body sieht etwas angekaut aus, das Objektiv aber so weit in Ordnung.

Nun habe ich gestern direkt einen Testfilm vollgeknipst und entwickelt und irgendwie hatte ich es schon im Gefühl, dass unter Umständen nicht alles funktioniert und ta da - so war es auch.
Die Fotos weisen alle einen hellen Streifen in der Bildmitte auf - siehe Beispielbilder.
Entwicklungsfehler schließe ich aus, das würde keinen Sinn ergeben. Lief alles wie immer.
Lichtleck von außen vielleicht? Kommt mir aber unrealistisch vor, der sich der Streifen ja durch's ganze Bild zieht.

Meine Vermutung war natürlich direkt: Verschluss defekt, zu langsam oder so.
Bei genauerer Betrachtung viel mir aber auch, dass man auf dem ersten Verschlussvorhang - also der, den man sieht, wenn der Verschluss gespannt ist - einen Streifen erkennt. Schwer zu erklären, sieht aber ein bisschen so aus, als sei der Verschluss an der Stelle eingeklemmt gewesen und ist jetzt "ausgedünnt" - also ich vermute, der Verschluss ist an der Stelle nicht mehr lichtdicht.
Für diese Theorie spricht, dass das einzige Foto, welches keinen Streifen aufweist, das letzte Foto ist (siehe Beispielbilder). Logisch - da konnte ich den Verschluss ja nicht mehr spannen und der andere Verschlussvorhang sieht in Ordnung aus.


Was denkt ihr?
Könnte man den Verschluss gegebenenfalls wieder "dichtmachen"? Eventuell mit Latex oder sowas?

Und noch was: Ich habe den Eindruck, die langen Verschlusszeiten funktionieren nicht. Ich fürchte ja, der Vorbesitzer hat am Verschlussrad gedreht, ohne vorher den Verschluss zu spannen. Ist wohl defekt, oder?


Grüße,

Clarissa


p.s.: Ich würde um die Kamera natürlich keine Tränen weinen, es war sehr wenig Geld. Aber bevor ich sie als defekt verkaufe oder gar wegschmeiße, würde ich gerne noch alles versuchen.

Bei derartigen Problemen sollte man auch mal gucken, ob der Streifen auch außerhalb des Bildfensters, also am Rand des Films, zu sehen ist. Das würde auf eine Lichtundichtigkeit der Rückwand hindeuten (billiger zu beheben, die Hoffnung stirbt zuletzt) ;-)

Rückwand wäre oben und unten stärker.
Das mit dem Verschluss klingt da plausibler, aber dass der Vorhang selbst über die ganze Höhe was hätte ist mir noch nicht untergekommen. Eher dass er hängt und somit nicht ganz schließt (oder öfter nicht ganz öffnet).

So billig wie die Fed oder Zorki sind würd ich einfach einen anderen Body holen.

JanBöttcher schrieb:

Bei derartigen Problemen sollte man auch mal gucken, ob der Streifen auch außerhalb des Bildfensters, also am Rand des Films, zu sehen ist. Das würde auf eine Lichtundichtigkeit der Rückwand hindeuten (billiger zu beheben, die Hoffnung stirbt zuletzt) ;-)

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Ja, der Streifen zieht auch über das Bild hinweg auf dem Rand. Allerdings sieht es für mich so aus, als wäre er auf dem Bild stärker.

Natürlich ist das mit der Rückwand oft der Tip, den verlorenen Schlüssel lieber unter der Laterne zu suchen, weil es dort heller ist.

Es Gehört aber zur systematischen Fehlersuche dazu, daß man den Film genau anguckt.

Dann mal den Verschluß angucken, offene Rückwand, kein Objektiv, verschiedenen Zeiten ablaufen lassen und hingucken. Und dann einmal "ausleuchten": Maglite vorne rein und gucken, ob hinten bei geschlossenem Verschluß etwas durchschimmert.

Clarimort schrieb:

Könnte man den Verschluss gegebenenfalls wieder "dichtmachen"? Eventuell mit Latex oder sowas?

Und noch was: Ich habe den Eindruck, die langen Verschlusszeiten funktionieren nicht. Ich fürchte ja, der Vorbesitzer hat am Verschlussrad gedreht, ohne vorher den Verschluss zu spannen. Ist wohl defekt, oder?

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Ja. Schwarzer Flüssiglatex funktioniert. Oder einfach schwarzer Lack.

Die langen Zeiten funktionieren bei den 5ern so gut wie nie richtig. Das Fed Hemmwerk ist eine Katastrophe ab Werk. Besser sind die älteren Feds.

Man wird aber sowieso nur Negativfilm verwenden. Da macht eine Blende plus minus nicht so viel aus.

Wenn das Hemmwerk wegen Fehlbedienung Gemüse wäre, geht garantiert gar nichts mehr. Das hättest du gemerkt. Dann lässt sich die Kamera nicht mehr spannen.

Floyd Pepper schrieb:

Ja. Schwarzer Flüssiglatex funktioniert. Oder einfach schwarzer Lack.

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Ich will jetzt nicht den Thread hier "highjacken", aber kann man mit Flüssiglatex auch ganz kleine Risse in den Balgen von alten Mittelformatkameras (von der Art "Agfa Isolette") kitten? Da habe ich ein oder zwei davon, bei denen die Balgen in den "Knickecken" kleine Löcher haben. Ich habe es schon mit schwarzen Nagellack probiert, aber der ist, glaube ich, zu spröde.