Ich möchte erst einmal die Hoffnungen etwas dämpfen, denn es existiert ein ehernes optisches Erfahrungsgesetz, dass je höher der Zoomfaktor (über ein bestimmtes Maß hinaus), desto mehr Kompromisse in Bezug auf Bildqualität müssen gemacht werden.
Um ein Suppenzoom mit vernünftiger Bildqualität hinzubekommen, müsste Tamron völlig neue Konstruktionsprinzipien einsetzen, die bisher unbekannt sind, deutlich kleinere Fertigungstoleranzen einhalten (bisher eher nicht der Fall bei Tamron) und spezielle optische Materialien einsetzen (nicht nur für eine Linse) anstatt optischem Glas, z.B. Kalziumfluorideinkristalle. Das würde aber zu enormen Preisen führen, die völlig tamronuntypisch wären und die höher wären als die eines Canon-L-Objektives.
Angesichts dessen bin ich sehr sehr skeptisch, denn das Vorhaben von Tamron wäre einer Quadratur des Kreises gleich zu setzen. Nun gab es ja schon immer mal technische/technologische Durchbrüche, die bisherige Maßstäbe völlig umgestalteten, aber Tamron war bisher nicht durch besondere Innovativität bekannt, sondern war eher eine Art Generika-Hersteller in der Optik (schlechter Vergleich, da es hier nicht um abgelaufene Patente handelt). Tamron konnte nur deshalb als Billigproduzent auftreten, weil eben streng preisoptimiert wurde und dafür die Ansprüche an die Qualität eingeschränkt wurden.