Sonstiges Peak Design Slide - aus welchem Material bestehen die "Anchors"?

Wie der Titel schon sagt, würde mich interessieren, aus welchem Material die sog. "Anchors" (genauer gesagt das Cordel) besteht? Ist das irgendein Metall drin, oder nur irgendwelche Kunststoffe?

Konnte dazu auf der Herstellerseite leider nichts finden. Ich habe ein wenig Bedenken, dass sich die Cordel an der Öse "aufreibt". Genauer gesagt hängt an der Öse noch eine Art von "Ring" (fast wie ein kleiner Schlüsselring, Foto anbei). Hier habe ich die Befürchtung, dass sich die Cordel am Übergang des Rings aufreibt und irgendwann abreißt....

Ideal wäre es wohl, wenn man diesen "Ring" abmontieren und das Cordel direkt an die eigentliche Öse anbringen würde, aber den Ring bekommt man wohl nur mit Gewalt ab....

Was meint Ihr?

EDIT: habe es gerade doch geschafft, die orginalen Ösen zu lösen (war doch nicht so schwer wie gedacht) und diese durch die Ösen von Peak Design zu ersetzen. Aufgrund der anderen Form der Ösen kommt es dann zu keiner Reibung mehr an dem Cordel.

Trotzdem würde mich interessieren, aus welchem Material die Cordel ist!

https://support.peakdesign.com/hc/e...nchor-Strength-Anchor-Wear-Anchor-Engineering

das Material soll u.a. Kevlar sein

Cdpurzel schrieb:

https://support.peakdesign.com/hc/e...nchor-Strength-Anchor-Wear-Anchor-Engineering

das Material soll u.a. Kevlar sein

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Ahh, danke! Ist Kevlar denn haltbarer als es zum Beispiel ein Metallseil wäre?

Das Material wird auch beim professionellen Segelsport (u.a. America's Cup) eingesetzt und ist extrem leicht und robust.

Ich habe die Anchor Points seit ca. 1,5 Jahren an den relativ scharfkantigen Ösen der Canon EOS 6DII und kann bisher kein bisschen Verschleiß feststellen. Zudem sind die Anchor Points aus drei Farbschichten aufgebaut, die äußere ist schwarz, dann kommt eine gelbe, die signalisiert, dass man den Point demnächst austauschen soll und letztendlich eine rote Schicht.

Die Beständigkeit dürfte bedeutend besser sein, als die von jedem regulären, vom Hersteller beigelegtem Kameragurt.

Alles klar! Das hört sich gut an und beruhigt mich doch sehr! Danke für die Info!

Bis Version 3 hatten sie einen Konstruktionsfehler und konnten reißen. In dem Fall ersetzt dir Peak Design die Halterung, nicht aber den Schaden an deiner Ausrüstung - zumindest nicht freiwillig ohne Rechtsmittel.

Info: https://www.dpreview.com/news/0303883162/peak-design-anchor-connector-issue-replacements

DanubeDiver schrieb:

Bis Version 3 hatten sie einen Konstruktionsfehler und konnten reißen.

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Das ist m.M.n. eine sehr überspitzte Darstellung. Das Material hat sich einfach schneller abgenutzt, als von Peak Design vorgesehen, was man im übrigen auch an den Anchors selber durch eine deutlich rauhere Oberfläche bemerken konnte. Wenn der Anchor Point, so wie empfohlen, bei Sichtbarkeit der mittleren, gelben Schicht ausgetauscht wurde, gab es auch kein Problem.

Rainman67 schrieb:

Ahh, danke! Ist Kevlar denn haltbarer als es zum Beispiel ein Metallseil wäre?

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Kevlar kenne ich vom Angeln als extrem reissfestes Vorfachmaterial für Raubfische. Anfangs wurde es auch als Hechtvorfach empfohlen, inzwischen aber nicht mehr, da die scharfen Zähne des Hechts schon einige gute Fänge vereitelt haben. Jetzt wird es eigentlich nur noch zum Wallerfischen empfohlen, da diese zwar sehr groß werden, aber nur bürstenartige Zähne haben.

Rainman67 schrieb:

Ideal wäre es wohl, wenn man diesen "Ring" abmontieren und das Cordel direkt an die eigentliche Öse anbringen würde, aber den Ring bekommt man wohl nur mit Gewalt ab....

Was meint Ihr?

EDIT: habe es gerade doch geschafft, die orginalen Ösen zu lösen (war doch nicht so schwer wie gedacht) und diese durch die Ösen von Peak Design zu ersetzen. Aufgrund der anderen Form der Ösen kommt es dann zu keiner Reibung mehr an dem Cordel.

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Moin,

wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist es wichtig, überhaupt Splitringe zu nutzen, da diese an an der Kameraöse scheuern und eben nicht mehr das Textilmaterial von Peak Design.
Sind die Schlaufen einmal an einem Splitring befestigt, ob nun dreieckig oder rund, findet dort ja keine Bewegung oder Reibung mehr statt, sondern der Splitring darf sich mit der schlecht entgrateten Öse herum ärgern.

Danke übrigens für diesen Thread,
Habe gerade 10 vom Rückruf betroffene Schlaufen reklamieren können

Willi

WilliW. schrieb:

wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist es wichtig, überhaupt Splitringe zu nutzen, da diese an an der Kameraöse scheuern und eben nicht mehr das Textilmaterial von Peak Design.

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Die Splitringe sind nur deswegen dabei, da die neuen ('verbesserten', die robuster gegen Durchscheuern sind) dicker als die alten sind und nicht mehr durch alle Oesen passen.
Aus genau dem Grund verwende ich immer noch die alten.

Ich hatte auch die Version 3 im Einsatz. Gerissen ist da nichts, das Material wurde von außen her rauer und ließ sich dadurch nicht mehr durchfädeln.

Alle (ich hatte insgesamt 12 Stck an 6 Kameras im Einsatz) wurden anstandslos und ohne großen Zinober getauscht, die wollten noch nicht mal nen Kaufnachweis sehen... Fand ich mehr als in Ordnung.

Die Version 4 ist jetzt steifer, unflexibler und nach ungefähr einem Jahr noch wie neu. Ich trage meine Kameras übrigens immer offen am Gurt und das über ca. 1000km im Jahr, immer mal wieder eine andere.

Release Candidate schrieb:

Die Splitringe sind nur deswegen dabei, da die neuen ('verbesserten', die robuster gegen Durchscheuern sind) dicker als die alten sind und nicht mehr durch alle Oesen passen.
Aus genau dem Grund verwende ich immer noch die alten.

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Also ich habe bei meiner A7RII und 6300 die vierte Version auch durch die Ösen bekommen. Das Geheimnis ist der Einsatz von Zahnseide.

Rainman67 schrieb:

Konnte dazu auf der Herstellerseite leider nichts finden. Ich habe ein wenig Bedenken, dass sich die Cordel an der Öse "aufreibt". Genauer gesagt hängt an der Öse noch eine Art von "Ring" (fast wie ein kleiner Schlüsselring, Foto anbei). Hier habe ich die Befürchtung, dass sich die Cordel am Übergang des Rings aufreibt und irgendwann abreißt....

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Du kannst den Kunstoffreibschutz herausschieben, den Ring soweit drehen, dass eine "glatte" Seite oben ist, den Reibschutz wieder aufschieben und dann den Anchor einbinden.

Ich würde es - auch wenn es durchpasst - nie direkt in die Öse einbinden, zu enger Radius, siehe unten.

Rainman67 schrieb:

Trotzdem würde mich interessieren, aus welchem Material die Cordel ist!

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Die Kordeln sind aus ähnlichem Material wie früher die Leinen bei einigen Gleitschirmfabrikaten oder früher D-Loop-Ropes bei Compoundbögen. Ein geflochtener HDPE-Mantel über einem gereckten Filamentkern aus Kevlar.

BTW Ich halte Kevlar/Aramid für eine nicht optimale Faser für diesen Zweck. Das ist zwar extrem reißfest in Faserlängsrichtung, aber hat Schwächen bei seitlicher und/oder wechselnder Last. Bei engen Radien wie beim Einbinden in die Öse und anschließender Wechsellast bricht die Faser daher irgendwann. Auch das von Peak Design irgendwo als Material ebenfalls genannte Vectran oder andere FKPs leiden an dieser Schwäche. Hier wäre Dyneema eher das Seelengarn meiner Wahl. Dyneema hat auch noch eine wesentlich höhere Reißlast als Kevlar. Problem ist halt, dass Dyneema schon bei ca. 150° C schmilzt. Kevlar ist unschmelzbar. Die Anchor werden spritzgegossen, typischerweise ab 200° C aufwärts, also landen wir halt wieder bei Kevlar, auch wenns für den Zweck hier eigentlich überhaupt nicht optimal ist. Deshalb mE die anhaltenden Probleme und Rückrufe/Upgradeaktionen.