Phillip Reeve
Themenersteller
Mich würde mal interessieren wie euer Workflow mit der Nex so aussieht, ich denke jeder geht etwas anders mit der Fotografie um und das wird sich auch im Arbeitsablauf niederschlagen.
Ich hoffe in diesem Thread den einen oder anderen Kniff zu lernen und andere weitergeben zu können.
Ich schildere erstmal meinen Workflow:
Phase 0: Wie ich fotografiere
Mein Schwerpunkt liegt ganz klar bei Natur und Reisefotografie, einen Eindruck kann man sich auf meinem auf meinem flickr-account verschaffen.
Im wesentlichen fotografiere ich mit manuellen Objektiven (Minolta, Zeiss für Contax G, ein Canon- und ein Voigtländer-Objektiv), hin und wieder kommt aber auch mal das Sony E 18-55 zum Einsatz.
Hier mal 3 für mich recht typische Bilder:
Phase 1: Kamerakonfiguration
Ich nutze eine Nex-5n
Dateiformat: eigentlich auschließlich RAW
Ich gehe mal alle wesentlichen Punkte des Kameramenüs ab, wenn ich die Standardeinstellung evrwende erwähne ich das nicht:
Einstellung
Phase 2: Kamerabedienung
Phase 3: Objektivauswahl
Das Thema ist schon breit genug gefasst, deshalb will ich nicht weiter auf die Eigenschaften der Objektive eingehen.
Meist sind bei 4 Objektive in der Kameratasche, am häufigsten kommen die folgenden mit:
Phase 4: Nachbearbeitung in Lightroom 4
Nachdem ich die Bilder importiert und selektiert habe, bearbeite ich die Besten. Dafür habe ich diverse Presets die bei Bedarf noch etwas angepasst werden.
Dabei mache ich die folgenden Korrekturen:
Farbe
Leider ist das normale Farbprofil von Lightroom nicht auf die Nex-5n (oder irgendeine andere Nex) angepasst, dies führt dazu dass LR ohne eingreifen häufig unansehnliche, unnatürliche Farben produziert die auch deutlich von den ooc jpgs abweichen die eine sehr gute Farbabstimmung haben, gerade wenn viele Rottöne im Bild sind fällt das auf.
Zum Glück hat Maurizio Piaccini für so ziehmlich jede Sony Systemkamera/DSLR/SLT Farbprofile für LR erstellt, die deutlich gefälligere Farben liefern. Ich verwende eigentlich nur das "neutral" Profil.
Ein paar unterschiedliche Entwicklungsszenarien:
Beispiel 1: hoher Dynamik Umfang
Wie bei Kameraeinstellungen erwähnt belichte ich in solchen Situationen gezielt unter und pushe das Bild dann in der Nachbearbeitung.
Beispielbild (alle folgenden Bilder sind auf eine höhere Auflösung verlinkt):
Die Entwicklungseinstellungen:
Häufig bearbeite ich aber auch garnicht bis kaum nach, am wichtigsten ist immernoch gutes Licht.
Beispiel 2: Im 2. Foto von ganz oben mit dem Minolta MC 200/3.5 nur die hellen Mitteltöne um +12 angehoben.
Beispiel 3:
Dieses Bild wurde garnicht nachbearbeitet, speziell Aufnahmen mit dem Zeiss 2/45 haben häufig einen so hohen Kontrast, dass eine Nachbearbeitung nicht nötig ist.
Beispiel 4:
Der Kontrast wurde auf +29 angehoben.
Phase 5: Skalierung und Rahmen
Hier gönne ich mir recht viel Aufwand, zum einen skaliere ich meine Bilder in einem mehrstufigen Verfahren, so werden speziell kleinere Details deutlich besser skaliert, als wenn ich die Bilder direkt mit LR auf Zielgröße bringe, denoir aus dem Fredmiranda.com Forum hat das in diesem Beitrag schön illustriert (2. Punkt sharpening and resizing).
Sehr groß sind die Unterschiede nicht, aber wenn ich schon viel Aufwand treibe um technisch gute Aufnahmen zu bekommen, so möchte ich diese auch optimal präsentieren.
Meine Rahmen sind per Hand in Photoshop zusammengebastelt, ich habe für jedes Objektiv eine Vorlage in der ich dann noch Belichtungszeit, Blende und ISO per Hand eintrage. Falls sich hier jemand mit scripting in Photoshop auseinander gesetzt hat wär für ein gutes Script, welches mir diese Arbeit abnimmt indem es die Belichtungsdaten, aber auch die manuell einzutragende Blende automatisch einträgt wäre ich dankbar.
So, und jetzt bin ich auf eure Workflow, Erfahrungen und Kommentare gespannt
Grüße,
Phillip
Ich hoffe in diesem Thread den einen oder anderen Kniff zu lernen und andere weitergeben zu können.
Ich schildere erstmal meinen Workflow:
Phase 0: Wie ich fotografiere
Mein Schwerpunkt liegt ganz klar bei Natur und Reisefotografie, einen Eindruck kann man sich auf meinem auf meinem flickr-account verschaffen.
Im wesentlichen fotografiere ich mit manuellen Objektiven (Minolta, Zeiss für Contax G, ein Canon- und ein Voigtländer-Objektiv), hin und wieder kommt aber auch mal das Sony E 18-55 zum Einsatz.
Hier mal 3 für mich recht typische Bilder:
Phase 1: Kamerakonfiguration
Ich nutze eine Nex-5n
Dateiformat: eigentlich auschließlich RAW
Ich gehe mal alle wesentlichen Punkte des Kameramenüs ab, wenn ich die Standardeinstellung evrwende erwähne ich das nicht:
Einstellung
- Gitterlinie: 3x3 Raster
- Kantenanhebungsstufe: benutze ich ca. 20% der Zeit mit der Einstellung niedrig, rot
- Auslösen ohne Objektiv: aktiv
- Key-Benutzereinstellungen:
- Rechte Key-Einstell: Aufnahmemodus
- Softkey B: MF-Unterstützung
- Softkey C: Anpassung
- Anpassung 1: ISO
- Anpassung 2: Weißabgleich
- Anpassung 3: DRO/Auto HDR (Wirkt sich auf die Vorschau des Raws aus und lässt mich so die Reserven bei der Schattenaufhellung einschätzen)
- Anpassung 4: AF/MF-Auswahl (Sollte ich mal mit dem Kit unterwegs sein)
- Anpassung 5: Kreativmodus (Falls ich mal sw fotografieren möchte kann ich so schnell umschalten)
- Piepton: Aus
- LCD-Helligkeit: Manuell +2
- Anzeigefarbe: Schwarz
Phase 2: Kamerabedienung
- Ich halte die Kamera meist mit hochgeklapptem Display vor der Hüfte und versuche möglichst beide Armen seitlich am Köper "einzurasten" um die Verwacklungsgefahr zu minimieren, gehalten wird die Kamera von der linken Hand, welche auch fokussiert. Die rechte Hand umgreift die Kamera sicher, der Daumen löst aus, das sieht dann ungefähr so aus:
Ich versuche wenn möglich maximal 1/(2xBrennweite in Millimetern) Sekunden zu belichten, mit einem 50mm Objektiv also 1/100 Sekunde und weniger, darüber leidet bei mir die Schärfe der Bilder.
Belichtung: - Ich benutze grob 60% der Zeit den A-Modus wobei der ISO-Wert meist auf 100 steht, Ausnahmen bestätigen die Regel.
- 30% der Fotos schieße ich im S-Modus, dann zumeist mit Auto-ISO und einer verwacklungssicheren Belichtungszeit. Ich verwende den S-Modus meist wenn es etwas dunkler ist und das rezept A-Modus und ISO <800 nicht funktioniert.
- Den M-Modus verwende ich wenn ich einen sehr hohen Dynamikumfang im Bild habe und gezielt auf einen bestimmten Bereich des Bildes belichten möchte.
Nach meiner Erfahrung lassen sich Aufnahmen mit der 5n ohne Einbußen in der Bildqualität um 3 Blenden pushen, Lichter lassen sich hingegen nur ca. 1 Blende pullen.
Eine Testreihe die dies illustriert (durch Klick aufs Bild gelangt man zur vollen Auflösung):
Wenn ich einen hohen Dynamikumfang im Bild habe (z.B. heller Himmel mit Landschaft) belichte ich also so unter, dass ich im Historgramm der Kamera rechts neben dem Lichter-Peak noch minimalen Platz habe. Zur Nachbearbeitung solcher Bilder komme ich später.
Fokussierung - Das Fokuspeaking der Nex empfinde ich persönlich nur als begrenzt hilfreich, will ich schnell Menschen fotografieren nutze ich sie, erzeuge damit aber noch 30-50% fehlfokussierten Ausschuss. Auch bei aktivierter Fokuslupe kann es praktisch sein, ansonsten ist es bei der Landschaftsfotografie meist hinderlich, weil schnell 50% des Displays rot sind. Ärgerlich ist auch dass man ins Menü muss um das peaking zu deaktivieren.
- Zumeist verlasse ich mich auf die Fokuslupe, hier erweist sich der touchscreen der Nex-5n als sehr praktisch, zumeist bestimme ich meinen Bildausschnitt, tippe auf den zu fokussierenden Punkt, fokussiere und löse aus. Ich habe mit dieser Methode so gut wie keinen Fokusausschuss, ein sehr großer Vorteil gegenüber allen AF Systemen die ich bisher in Händen hatte.
Phase 3: Objektivauswahl
Das Thema ist schon breit genug gefasst, deshalb will ich nicht weiter auf die Eigenschaften der Objektive eingehen.
Meist sind bei 4 Objektive in der Kameratasche, am häufigsten kommen die folgenden mit:
- Voigtländer Heliar 15mm/4.5 kompakt wie gut, den Umgang mit einem Weitwinkel habe ich aber noch nicht so ganz gemeistert.
- Carl Zeiss Biogon 2.8/28 ebenfalls angenehm kompakt und eine von mir viel genutzte Brennweite. Ich habe ein Sigma 30/2.8 bestellt und werde sehen, ob ich das Zeiss durch dieses ersetze.
- Carl Zeiss Planar 2/45 oder Minolta MC 50/1.4. Das Zeiss ist kompakter und besser korrigiert, mir gefällt aber häufig die Wiedergabe des Minolta besser.
- Minolta MD Macro 100/4 oder Minolta MD 135/2.8. Das Makro ist auf Nahe Distanz besser und kann Makro, das 135er ist besser zum Freistellen geeignet.
Phase 4: Nachbearbeitung in Lightroom 4
Nachdem ich die Bilder importiert und selektiert habe, bearbeite ich die Besten. Dafür habe ich diverse Presets die bei Bedarf noch etwas angepasst werden.
Dabei mache ich die folgenden Korrekturen:
Farbe
Leider ist das normale Farbprofil von Lightroom nicht auf die Nex-5n (oder irgendeine andere Nex) angepasst, dies führt dazu dass LR ohne eingreifen häufig unansehnliche, unnatürliche Farben produziert die auch deutlich von den ooc jpgs abweichen die eine sehr gute Farbabstimmung haben, gerade wenn viele Rottöne im Bild sind fällt das auf.
Zum Glück hat Maurizio Piaccini für so ziehmlich jede Sony Systemkamera/DSLR/SLT Farbprofile für LR erstellt, die deutlich gefälligere Farben liefern. Ich verwende eigentlich nur das "neutral" Profil.
Ein paar unterschiedliche Entwicklungsszenarien:
Beispiel 1: hoher Dynamik Umfang
Wie bei Kameraeinstellungen erwähnt belichte ich in solchen Situationen gezielt unter und pushe das Bild dann in der Nachbearbeitung.
Beispielbild (alle folgenden Bilder sind auf eine höhere Auflösung verlinkt):
Die Entwicklungseinstellungen:
- Belichtung: +1,63
- Kontrast: +15
- Lichter: -70
- Tiefen: +17
- Kamerakalibrierung/Profil: Maurizio Piaccinis "Neutral" Profil
Häufig bearbeite ich aber auch garnicht bis kaum nach, am wichtigsten ist immernoch gutes Licht.
Beispiel 2: Im 2. Foto von ganz oben mit dem Minolta MC 200/3.5 nur die hellen Mitteltöne um +12 angehoben.
Beispiel 3:
Dieses Bild wurde garnicht nachbearbeitet, speziell Aufnahmen mit dem Zeiss 2/45 haben häufig einen so hohen Kontrast, dass eine Nachbearbeitung nicht nötig ist.
Beispiel 4:
Der Kontrast wurde auf +29 angehoben.
Phase 5: Skalierung und Rahmen
Hier gönne ich mir recht viel Aufwand, zum einen skaliere ich meine Bilder in einem mehrstufigen Verfahren, so werden speziell kleinere Details deutlich besser skaliert, als wenn ich die Bilder direkt mit LR auf Zielgröße bringe, denoir aus dem Fredmiranda.com Forum hat das in diesem Beitrag schön illustriert (2. Punkt sharpening and resizing).
Sehr groß sind die Unterschiede nicht, aber wenn ich schon viel Aufwand treibe um technisch gute Aufnahmen zu bekommen, so möchte ich diese auch optimal präsentieren.
Meine Rahmen sind per Hand in Photoshop zusammengebastelt, ich habe für jedes Objektiv eine Vorlage in der ich dann noch Belichtungszeit, Blende und ISO per Hand eintrage. Falls sich hier jemand mit scripting in Photoshop auseinander gesetzt hat wär für ein gutes Script, welches mir diese Arbeit abnimmt indem es die Belichtungsdaten, aber auch die manuell einzutragende Blende automatisch einträgt wäre ich dankbar.
So, und jetzt bin ich auf eure Workflow, Erfahrungen und Kommentare gespannt
Grüße,
Phillip