Moin,
ich besitze die Variante mit 30 Litern seit gut sechs Wochen, habe ihn aber erst bei einer einwöchigen Reise genutzt, wobei ich im "Packteil" eher wenig dabei hatte (wir waren in Städten und Dörfern unterwegs, keine längere Wanderung bislang). Das Tragegefühl ist für mich sehr gut, auch wenn man sich an die vielen, langen (aber clever mit Klettstreifen zusammengerollten) Bänder gewöhnen muss.
Verglichen mit anderen (Nicht-Foto-) Rucksäcken, die ich habe (und ich habe einige
), sitzen die Tragegurte etwas eng auf der Brust – was für mich nur anfangs etwas ungewohnt, aber nicht wirklich störend war; je nach Anatomie könnte ich mir aber vorstellen, dass das ein Problem werden kann. Daher würde ich auf jeden Fall zur Anprobe raten (idealerweise im beladenen Zustand). Den laut der Webseite "innovativen Kameragurt" habe ich bislang nicht genutzt – ich trage meine Kamera eh nie um den Hals – und würde den gerne abnehmen können, aber er ist fest angebracht. Fest angebracht ist bei der 30-Liter-Variante auch der Bauchgurt; da befindet sich auf der Webseite (auch auf der englischen und der italienischen) eine falsche Aussage.
Das Kamerafach gefällt mir sehr gut. Ich bekomme dort meine gängigen Kamera-Objektivkombinationen sehr gut drin untergebracht. Auf der Reise hatte ich meine 6D mit 70–200mm f/4L IS USM, 24mm f/2.8 IS USM und 35mm f/2 IS USM dabei. Ein für mich wichtiger Aspekt ist, dass ich die Kamera immer gut in das Fach bekomme (und heraus
), egal welches der Objektive ich angesetzt habe – und das klappt sehr gut. Die Polsterung ist auch prima. Probehalber habe ich auch die 6D mit dem 70–200mm f/4L IS USM und dem 24–70mm f/4L IS USM in dem Fach untergebracht; auch das klappt prima. Eine kleine Festbrennweite oder Kleinkram wie Ladegerät, Speicherkarten, Filter etc. passen dann noch mit ins Kamerafach. Ach ja: Bei allen Objektiven habe ich die Streulichtblende in der Regel umgedreht auf dem Objektiv sitzen.
Etwas skeptisch war ich anfangs bei den Plastikteilen, an denen man die Reißverschlüsse auf- und zuzieht; aber die scheinen stabiler zu sein als der erste Eindruck vermuten lässt – wie stabil wird sich zeigen...
Wer auf die kleinen Fächer für Speicherkarten, Akkus, Filter, Putztücher etc. steht, die es in vielen Fototaschen und -rucksäcken gibt, ist bei dem Rucksack falsch aufgehoben; sowas gibt es nicht, man könnte aber ein entsprechendes Täschchen kaufen und in den oberen Rucksackteil werfen.
Ich habe den Rucksack meist abgesetzt und seitlich auf den Boden gelegt, wenn ich an das Kamerafach heranwollte. Für mich war das in den meisten Situationen das einfachste und ich hatte Zeit. Man kann den Rucksack aber auch um den Körper herumschwingen, nachdem man sich aus dem rechten Tragegurt ausgeklinkt hat, und dann recht bequem auf das Kamerafach zugreifen. Das geht nicht so schnell und elegant wie mit einem Sling-Rucksack, funktioniert aber auch recht gut.
Insgesamt ist mein Eindruck bislang sehr positiv, auch wenn das Teil – wie bislang jeder Rucksack, der mir begegnet ist – nicht perfekt ist. Beispielsweise finde ich schade, dass im oberen Teil kein Fach zur Aufnahme einer Trinkblase vorgesehen ist. In dem Zusammenhang sollte auch das nicht ganz geringe Gewicht des Rucksacks genannt werden. In den kommenden Wochen werde ich den Rucksack auf jeden Fall weiter nutzen, um zu sehen, ob er meine Deuter-Lowe-Kombination bei der nächsten Reise mit langen Tageswanderungen ablösen wird.