Lowfi-Selbstbau-Objektiv - 70 mm und 100 mm Brennweite - und Blenden

Ich wollte schon lange ein Objektiv für meine Pentax K30 basteln, die es erlaubt, Überstrahlen, CA und andere Funktionen, die moderne Linsen nicht mehr haben, zu verwenden.
Heute war es soweit. Ich habe einen Prototyp zusammengeschraubt. Dazu habe ich Step-Up- und Step-Down-Ringe verwendet, sowie zwei einfache Vorsatzlinsen von Pixonyx.

Vorn eine 10-fach und dahinter eine Vierfach-Linse ergaben das Objektiv:
DIY Objektiv by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr

ca. 7 cm Brennweite

Hier noch Beispielbilder. Ich habe den Kontrast in Photoshop Elments etwas verstärkt:

Zitrone by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr

Targetes by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr

Opuntie by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr
(Sehr schönes CA)

Zitronenkraut by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr

Alle Bilder bei Offenblende
Fixfokus, Scharfstellung erfolgt mit Kameraabstand.

AW: Lowfi-Selbstbau-Objektiv

Wow, für was selbst gebasteltes finde ich die Ergebnisse echt toll

AW: Lowfi-Selbstbau-Objektiv

Danke sehr. Ich habe jetzt nur die stärkere Linse allein verwendet:

TeleDIY by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr

Zitronenkaut und Targetes by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr

Opuntie by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr

Das Ergebnis scheint noch ein wenig besser zu sein. (Zartere Übergänge).

Ebenfalls Offenblende. Diese Bilder habe ich nicht weiter bearbeitet, so kommen sie aus der Kamera.

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Erinnert ein wenig an Aufnahmen mit einer Zonenplatte: http://www.subjektiv.de/view_zonenplatte.php

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Das stimmt.
Ich habe hier zum Vergleich Photonensieb.
Photonensieb by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr

Der Vergleich endet aber schnell, weil bei meinem Objektiv der Schärfenbereich sehr klein ist.

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Zitronenkraut by Bernd Hutschenreuther, auf Flickr

Abgeblendet mit Ringblende aus schwarzem Karton, ca. Blende 10

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hab ich das richtig verstanden und das letzte foto ist mit nahlinse/achromat mit 10 dioptrien (=100 mm brennweite) plus kartonblende gemacht worden?

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Es scheint eine einfache Linse zu sein, kein Achromat. Dafür war der Preis viel zu gering. Also chinesische Vorsatzlinse mit Pappblende.
Ca. 10 Dioptrien, ungefähr gemessen.

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Interessante Bokehs bekommst Du, wenn Du statt einer runden Blende irgendwelche Formen als Blende in den Karton schnibbelst. Auch ein Schlitz als Blende kann interessante Ergebnisse bringen.

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Das stimmt.
Im Moment will ich vor allem das "Glühen" beeinflussen.
Dazu muss ich eine Art Satellitenlöcher anbringen.

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Sehr spannende Geschichte - Thread ist abonniert.
Juckt mich in den Fingern, das selbst zu probieren. Leider fehlt dazu in dieser Jahreszeit die Zeit - muss also bis zum Winter warten.
Vielleicht gibts ja bis dahin neue Erkenntnisse hier und ich kann mich schon mal mit den nötigen Kleinteilen versorgen.
Auf jeden Fall Daumen hoch für Deine ungewöhnlichen Projekte!

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Hutschi schrieb:

... Dazu muss ich eine Art Satellitenlöcher anbringen.

Zum Vergrößern anklicken....

ein satz locheisen ist da sicher hilfreich.

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Im Prinzip genügt eine einzelne Sammellinse mit oder ohne Fokusverstellung, um duftige Bilder zu erhalten. Die Brennweite der Sammellinse, die effektive Blende und der Auszug machen es halt.

In seiner simpelsten Form als Fix-Fokus ist sowas als Loreo Lens in a Cap für wenig Geld immer wieder zu haben.

Weitere Einlinser aus vergangen Tage wären das Sima 100/2.0 Softfosus + Macro sowie das Portragon 100/4.0. Allesamt ihres Zeichens nach gnadenlose WZ-Objektive.

Recht gängig ist auch das klassiche Lensbaby.

Das Subjektiv von Monochrom bewegt sich bereits in anderen preislichen Hemisphären. Immerhin mit austauschbaren Optikeinsätzen passend zur hochwertigen Fokusschnecke.

Echte WZ-Objektive sind heutzutage eher eine Rarität, haben aber unter Kennern durchaus ihren Preis.

EBV ausgenommen, schauts mit diversen Trick- und Effektfiltern nochmal anders aus. Vom indivudellen Fettfilter, über den Nylonstrumpf, bis hin zum teuren WZ-Filter vor der Linse, gibt es unzählige Möglichkeiten der Schärfeverschleierung. Dennoch, echte WZ-Optiken, und sei es nur der simple Einlinser, bieten schlussendlich einen anderen Flair.

Ein Sonderfall wäre der Nah-/Makrobereich. Hier genügt eine billige Nahlinse vorm hochoffenen Objektiv und es ergeben sich automatisch Bilder der anderen Art.

AW: Lowfi-Selbstbau-Objektiv

Mit Satellitenlöchern wie beim berühmten Zeiss Imagon wäre ich vorsichtig. Oft genug haben solche Löcher einen so nicht gewollten mehr oder weniger negativen Einfluss aufs Bokeh des Unschärfebereich!

[NMZ] Sigma 90mm 2.8 Macro mit Kenko Nahlinse bei Offenblende (OOC-JPEG nur verkleinert):

AW: Lowfi-Selbstbau-Objektiv

Vielen Dank für die Kommentare, das Beispielbild und die Vorschläge.

Ich habe mich etwas umgesehen, es gibt da sehr viele verschiedene Formen für die Blendenscheibe.

Die Dauer zum Zusammenbau war ungefähr 30 Minuten, einschließlich Material vorholen, ich hatte es schon gesammelt.

Bei der vorliegenden Lösung:

Step-Up- und Step-Down-Ringe,
ein Umkehrring mit Pentax-Adapter
1 Satz aus drei Naheinstell-Adaptern (M42)
1 Nahlinse 10-fach (Gemessene Brennweite ca. 10 cm)

Die Konstruktion plus Auflagemaß ist länger, weil ich sie im Nahbereich verwendet habe.

Eine Variante waren zwei Nahlinsen hintereinander bei entsprechend kürzerer Brennweite.

Sehr von Vorteil war, dass die Linse in einem Schraubring steckt.

Die Blende habe ich mit eingeschraubt, direkt hinter der Linse.

AW: Lowfi-Selbstbau-Objektiv

ein interessantes projekt. ich werde das bestimmt auch mal ausprobierern. aber wenn ich es gleichmäßig (un)scharf haben will fotografiere ich gleich mit einem loch ...

AW: Lowfi-Selbstbau-Objektiv

Es wird nicht gleichmäßig unscharf mit diesem Objektiv.

AW: Lowfi-Selbstbau-Objektiv

Je nach Motivstaffelung lässt sich eine gleichmäßige Unschärfe auch durch falsches Fokussieren erreichen. Ein Trick, welchem alten Portraitfotografen nicht selten wenig abgeneigt waren.

AW: Lowfi-Selbstbau-Objektiv

Eine der Quellen, die ich als Anregung hatte: http://www.diyphotography.net/homemade-lenses-whats-all-the-fuzz-about/
(in Englisch)


PS:
Loreo Lens in a Cap - zum Vergleich, weil diese Linse weiter oben benannt wurden. Beide Aufnahmen sind von mir, mit Pentax K30.
Loreo


Dieses Objektiv zeichnet relativ weich, ist für Ferne eingestellt (Nicht als Makroobjektiv) und ist relativ stark abgeblendet. Es unterscheidet sich stark von der "einfachen" Linse.

Die Linse ist relativ empfindlich gegen Seitenlicht.

AW: Lowfi-Selbstbau-Objektiv

Und noch ein paar ad hoc JPEgs bei letztem Licht mit Sima Soft-Focus 100mm 1:2 @ Blende 4. Eine Toy-Linse aus den 80er Jahren: