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Warum Bilder der 6D II vorsätzlich unterbelichten?

Horseshoe

Themenersteller
Hallo zusammen,

im Thread zur 6D II geht es ja hauptsächlich leider nur noch um den geringen Dynamikumfang und dass man unterbelichtete Bilder nicht so gut wieder hochziehen kann. Mir erschließt sich dabei nicht die Praxisrelevanz des Unterfangens. Warum belichtet man nicht von Anfang an richtig?
Wenn ich mit meinen bescheidenen Fähigkeiten versehentlich nicht so gewissenhaft "arbeitete", dann habe ich schlimmstenfalls mal Fehlbelichtungen von +/- 1 Blendenwert - welchen ich hinterher im RAW wieder gut ausgleichen kann. Deswegen verstehe ich wirklich die ganze Diskussion nicht, wenn es darum geht, dass es bei krassen Unterbelichtungen so rauscht. :confused:

Kann mir das mal jemand erklären? Was fehlt mir da an Wissen? Betrifft das nur Profis in Extremsituationen?

Die Frage wollte ich nicht im 6DII-Thread stellen, da ohnehin davon viel zu viel drin steht. Aber vielleicht kommen hier ein paar erhellende Ansichten? :confused:

Danke für eine rege Beteiligung. :angel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon mal ins Gegenlicht fotografiert und dabei den Hintergrund weiter erhalten wollen? Funktioniert mit aktuellen Sensoren recht gut mit relativ wenig Verlust in den Lichtern und Schatten, wen man normal oder auch unterbelichtet. Wird wahrscheinlich mit der 6DII in den Tiefen zu schnellerem Rauschen führen, wie schon bei der 5DMKIII...
 
Also ich kann nur zur meinem Teil sagen, dass man nie genug Dynamikumfang haben kann.
Ich verwende eine 6D I und muss öfters bei Sonnenauf/untergängen mehrere Belichtungen später zusammenschneiden.

Der Unterschied von Himmel und Vordergrund ist zT einfach zu stark.
Sicherlich kommt man auch mit zB einer Nikon D810 nicht immer aus, aber eben sicher öfters als mit einer 6D II (ja ich weiß, die zwei Modelle kann man nicht vergleichen).
 
Wird wahrscheinlich mit der 6DII in den Tiefen zu schnellerem Rauschen führen, wie schon bei der 5DMKIII...

Das ist bei Canon leider nicht modell- sondern herstellerspezifisch... :(

Ansonsten ist es eigentlich ganz banal: Wenn Dein Bild zu überbelichtet ist, dann fressen Dir die Lichter aus. Und bei Überbelichtungen ist meistens auch eher Schluss mit Korrigieren, als bei Unterbelichtungen. Paar Strukturen aus den Tiefen bekommt man meistens noch hin. Zu viel weiß bleibt weiß....

Deshalb in kritischen Situationen, wenn man Strukturen in den hellen Bereichen behalten will, lieber bisschen unterbelichten.
 
Ich kann keine genaue Antwort geben, musste aber feststellen, dass die 6D bei korrekt eingestellter Belichtung (+/- 0 auf der Belichtungsskala) eher unterbelichtet und so das Problem entsteht, dass man die Belichtung nachträglich nach oben korrigieren muss. Einige andere Canon Modelle zeigen dasselbe Verhalten. Mit der "expose to the right" Methode fahre ich ganz gut. Ich habe die Kamera schon um +2/3 EV korrigiert, ab und zu reicht auch +1/3 EV um eine deutlich harmonischere Belichtung zu erreichen. Die Information in den Helligkeitswerten lassen sich in der Nachbearbeitung auch deutlich besser zurückholen als wenn man die Schatten hochzieht. Wobei auch das in moderatem Umfang möglich ist. Die Infos beziehen sich allerdings auf die 6D MKII. Bei schwierigen Lichtsituationen mache ich ohnehin Belichtungsreihen und füge diese bei Bedarf nachträglich zusammen.
 
Betrifft das nur Profis in Extremsituationen?
Es ist kein Thema, das nur Profirelevant ist, aber sehr wohl nur in Extremsituationen einen Unterschied macht.
Warum belichtet man nicht von Anfang an richtig?
Der Dynamikumfang einer Kamera beschreibt, wie groß der aufnehmbare Unterschied zwischen dem im Bild hellstmöglichen und dunkelstmöglichen Bereich ist. Bei z.B. Sonnenuntergängen oder generell Fotos im Gegenlicht reichen die aktuellen Kameras nicht aus, die krassen Lichtunterschiede aufzunehmen, ohne helle und/oder dunkle Bereiche abzuschneiden. Im Bild einer solchen Situation gibt es ausgebrannt weiße oder tiefschwarze Bereiche, hier fehlt die Farbinformation, was sich bei der Bearbeitung erkennen lässt. Geringere Indizien können aber auch bei starker Bearbeitung auftretende kippende Farben oder zu starkes Rauschen sein, was Fotografen zum Abwägen der nachteilen Effekte gegenüber der gewünschten Bearbeitung bringt.

Um die volle Lichtsituation doch aufnehmen zu können, kann man z.B. mit Neutraledichte-Verlaufsfiltern den Lichtunterschied herunter brechen und direkt in einem Bild sammeln. Aber auch mehrere Aufnahmen bei verschiedenen Belichtungseinstellungen (Bilder für jeden Lichtbereich, bspw. unterbelichtet, normal belichtet, überbelichtet) sind möglich, um diese dann in ein Bild zu verrechnen, Stichwort HDR. Viele People Fotografen blitzen ihr Model auf. Landschaftsfotografen vermeiden gleichzeitige Sonne und Schatten, nutzen gerne indirektes Morgenlicht, Abendlicht, Blaue Stunde.

Alle Arten haben ihre Tücken. Ein Blitz kann unnatürlich wirken. Zeit und Licht lassen sich nicht immer wählen. Beim Verlaufsfilter bräuchte der Fotograf einen geraden Horizont (alternativ ist Abschatten mit einer zugeschnittenen Schablone ;) möglich, bei Langzeitaufnahmen hilft auch Abschatten mit dunklem Stoff und Wischen) um einen hellen Himmel abzudunkeln. Beim HDR äußert sich Bewegung über die einzelnen Aufnahmen als Wischeffekt und erschwert in diesen Bereichen die Berechnung aufgrund fehlender Information. HDR sehen zudem gerne künstlich oder übertrieben aus und brauchen ebenso wie Filter etwas an Erfahrung.

Die für Fotografen unkomplizierte und einfache Variante ist, die Probleme möglichst wenig zu haben, also eine Kamera mit möglichst viel Dynamikumfang zu nutzen und diesen Dynamikumfang der Kamera auch voll auszunutzen. Der Dynamikumfang unterscheidet sich je nach Modell, nimmt aber überall mit zunehmender ISO ab (Hier mal die top DR-Modelle der Hersteller Pentax, Sony, Nikon und Canon gelistet).
Für den größtmöglichen Dynamikumfang wird die Aufnahme also möglichst bei niedriger ISO (Base-ISO) gemacht, was teilweise eine Unterbelichtung (da Bewegung im Bild) erfordert und damit eine spätere Korrektur in der Software. Salopp gesagt, bei höher werdender ISO ist ggf. das Bild zwar korrekter belichtet, aber es werden immer mehr Bereiche schwarz oder weiß, da der Dynamikumfang abnimmt.

Während nun einige Sony-Sensoren seit ca. 2012 als ISOlos oder ISO-Invariant (eine hohe ISO-Einstellung gegenüber niedriger ISO und einer Korrektur in der Software äußert sich nur in wenig Rauschunterschied) bezeichnet werden, bringt bei Canons klassichen Sensoren eine Softwarebelichtungskorrektur von ISO 100 ausgehend deutlich mehr Rauschen ins Bild, als ein bereits bei der Aufnahme bis ISO 1200 korrigierter, bereits erhöhter ISO-Wert ohne Softwarebelichtungskorrektur. Seit 2016 hat auch Canon einige in dieser Hinsicht aufschließende Sensoren.

Was die Kritiker an den klassichen Canon Sensoren vermissen ist also 1. generell die Möglichkeit größeren Lichtumfang aufnehmen zu können, 2. eine Gleichgültigkeit im Rauschen zwischen Korrektur durch Softwarebelichtung und Korrektur durch ISO-Einstellung.

Ergänzend zu ISOlos ein weiterer Graph mit den gleichen Kameras wie oben. Eine möglichst flache Kurve zeigt, dass eine Softwarekorrektur von der Grund-ISO ausgehend, im Vergleich zur ISO-Erhöhung bei niedriger ISO, im Rauchen wenig Unterschied zeigt. ISOlos sind damit alle nicht. Zu sehen sind aber Unterschiede, und auch, dass bei Canon ab ISO 1200 die Kurven relativ flach und ISOlos werden. Die Nikon D800 wurde langezeit oder wird noch als Kamera mit dem modernsten Sensor bezeichnet, der Graph deutet inzwischen auf die Pentax K-1 hin, beide Sensoren werden hergestellt im Hause Sony. Mit einer Pentax K-1 wäre laut Graphen ca. 11EV Dynamikumfang für jede Belichtungssituation möglich, da die ISO ohne wesentliche Rauschnachteile (verglichen mit einer korrekten ISO-Einstellung) bei der Grund-ISO gehalten werden kann, also die nachträgliche Softwarebelichtung selbst bei großen Schritten kaum Nachteile einbringt. Durchschnittlich haben, ebenfalls nach den verlinkten Graphen, Sony und Canon auch bei ISO 800 um ca. 1EV weniger Dynamikumfang, bei ISO 1600 ca. 2EV Unterschied, wenn gleichzeitig versucht wird, das Rauschen gering zu halten. Außerhalb von Pentax K-1 und Nikon D800, D810 handeln Fotografen also bemerkbarer entweder weniger Rauschen gegen weniger DR ein, oder mehr DR gegen mehr Rauschen.

Stellt bitte Rückfragen bei Unklarheiten. Der Text ist sicher nicht fehlerfrei, teilweise vielleicht sogar falsch. Ich habe nun bereits mehrfach verbessert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nebenbei, entnommen aus der Signatur von meinem Vorredner Jens_78:
Die Tatsache, dass eine im konventionellen Sinn technisch fehlerhafte Aufnahme gefühlsmäßig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht. – Andreas Feininger
Alles technisch richtig zu machen kann einem den Spaß an der Fotografie nehmen. Und zunehmend kann ich einen Trend mit gezielter Unter- oder Überbelichtung erkennen, bzw. kontrastreichen Aufnahmen, auch vorherrschenden gesättigten Farben - und ich finde toll, was ich dabei gesehen habe. Es macht Freude die Mankos einfach mal bewusst eingesetzt zu sehen, anstatt sie penibel vermieden zu wissen (y)
 
Cαnikon;14713529 schrieb:
Nebenbei, entnommen aus der Signatur von meinem Vorredner Jens_78:

Alles technisch richtig zu machen kann einem den Spaß an der Fotografie nehmen. Und zunehmend kann ich einen Trend mit gezielter Unter- oder Überbelichtung erkennen, bzw. kontrastreichen Aufnahmen, auch vorherrschenden gesättigten Farben - und ich finde toll, was ich dabei gesehen habe. Es macht Freude die Mankos einfach mal bewusst eingesetzt zu sehen, anstatt sie penibel vermieden zu wissen (y)

(y)
 
Ja richtig, gib´s dem TO. Der hat sich für seine Frage ja noch nicht mal entschuldigt ... ts

Mir wird für meinen Geschmack in den Diskussionen - wie auch bei der plakativ formuierten Eingangsfrage (vorsätzliche Unterbelictung von Bildern) - zu oft so getan, als ob alle Leute die die Tiefen nachträglich in der Bearbeitung mehr als eine Blende hoch ziehen einfach mal ein bisschen mehr über richtige Belichtung lernen sollten.

Dass es durchaus Motive gibt, bei denen Lichter ausfressen und Schatten absaufen, egal wie Belichtet wird, wird dabei gerne unter den Tisch gekehrt.
Ist aber auch müßig Diskussionen über technische und handwerkliche Anforderungen an Equipment zu führen, wenn die Schnittmenge der fotografischen Motive und Realitäten keine sehr hohe Überschneidung zu haben scheinen.

*sarkasm on* Probier ich es halt noch mal anders und Lerne halt lieber richtige Belichtung meiner Motive ..., *Sarkasm off*
 
Dass es durchaus Motive gibt, bei denen Lichter ausfressen und Schatten absaufen, egal wie Belichtet wird, wird dabei gerne unter den Tisch gekehrt.

Ja - mindestens genauso oft wird dabei aber unter den Tisch gekehrt, daß Schatten durchaus auch mal absaufen, bzw. Lichter ausfressen dürfen ...
 
Mir wird für meinen Geschmack in den Diskussionen - wie auch bei der plakativ formuierten Eingangsfrage (vorsätzliche Unterbelictung von Bildern) - zu oft so getan, als ob alle Leute die die Tiefen nachträglich in der Bearbeitung mehr als eine Blende hoch ziehen einfach mal ein bisschen mehr über richtige Belichtung lernen sollten.

Kannst du dir denn überhaupt nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die eine solche Frage tatsächlich aus "Unwissenheit" stellen ?
Als ich in die digitale Fotografie eingestiegen bin habe ich mich auch sehr gewundert, warum hier zu 95% nur über Bildbearbeitung geschrieben wird. Damals wurde ich genau so abwertend abgefertigt, und es hat sich bis heute noch nichts daran geändert.
Man muss sich nicht immer gleich angegriffen fühlen ...
 
Ja - mindestens genauso oft wird dabei aber unter den Tisch gekehrt, daß Schatten durchaus auch mal absaufen, bzw. Lichter ausfressen dürfen ...

Klar "dürfen die das". Ich mag das persönlich bei meinen Fotos aber nur selten.

Kannst du dir denn überhaupt nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die eine solche Frage tatsächlich aus "Unwissenheit" stellen ?

Bei einem TO mit >4200 Posts und dem in der Signatur hinterlegten Equipment? Nein.

Damals wurde ich genau so abwertend abgefertigt, und es hat sich bis heute noch nichts daran geändert.

Anders finden man in derartigen Diskussionen in diesem Forum schon mal schwer gehör ;)

Ich denke mein Standpunkt ist klar geworden. In wie weit den jemand nachvollziehen kann oder nicht ist dann wohl eher individuell. Genug Energie in das Thema gesteckt. Letztendlich fotografiert eh jeder wie er mag und ich bin auch nicht hier um zu "missionieren" oder meine Meinung um jeden Preis zu vermarkten.
 
Ich selbst habe im 6DII Thread auch über die "stehengebliebene Dynamik" der 6DII gewettert. Allerdings relativiert sich vieles, wenn man feststellt, dass man sich damit "immerhin" auf dem Niveau der 5DII/5DIII befindet, mit der Zig-Tausende echt gute Aufnahmen gemacht wurden. Bedeutet schlicht und einfach, dass man mit der 6DII auch sehr gute Aufnahmen machen kann.

Und vorsätzlich unterbelichten? Wer macht sowas, wenn nicht als Stilmittel?

Wenn ich unterbelichte, dann nur, um eine besondere Stimmung zu erzeugen (z.B. Person als schwarze Silhouette vor Gegenlicht). Bei "normalen" Bildern, die ich zu 99% im Modus Av mit Überbelichtung 2/3 EV bis 1EV vornehme, habe ich den Tiefen in der Aufnahme schon "mehr Raum" gegeben, so dass in der Endbea lediglich die Lichter etwas gesenkt werden müssen. Als langjähriger Canon Fotograf kann man so dass vermeintliche Manko "gut" kompensieren. Setzt voraus, dass man sich mit EBV befasst hat, einen RAW Konverter benutzt und den Workflow eventuell mit einem passenden Preset beim Import laufen lässt.

Ist aber alles kein Hexenwerk und ein gewisser RAW Workflow sollte für jeden Fotografen, der das max. aus seiner Hardware kitzeln will, eh Pflichtprogramm sein.

Ergo: Grundsätzlich vorsätzlich unterbelichten halte ich für Blödsinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich belichte grundsätzlich unter, weil es meinen persönlichen Geschmack trifft. Manche mögen sehr helle und (künstlerisch) ausgebrannte Bilder, ich nicht.

Wer eher technisch perfekte Bilder, z.B. von Landschaften oder Architektur machen möchte, sollte bei Canon grundsätzlich unterbelichten. Ausgebrannte Lichter sind hier der Tod des Bildes, sofern nicht künstlerisch gewollt.
 
Mal abgesehen von gestalterischen Aspekten, ist es aus der Sicht einer korrekten Belichtung nicht sinnvoll vorsätzlich unterzubelichten, da die Tonwertverteilung nicht linear erfolgt, d.h. in den dunklen Bereichen befinden sich weniger Tonwerte. Siehe Zonenmodell. Ein späteres Aufhellen führt zu einer Spreizung der Tonwerte und damit zu höherem Rauschen. Deshalb sollte im Interesse eines Maximums an Bildinformationen (Tonwerten) auf den Weißpunkt belichtet werden.

Wen es weiterführend interessiert:

https://ivent.de/belichten-auf-weisspunkt-des-histogramms
http://www.markuswaeger.com/2011/10/21/das-zonensystem/

VG
Pauline
 
Ein späteres Aufhellen führt zu einer Spreizung der Tonwerte und damit zu höherem Rauschen.

Nö, es rauscht ganz einfach deshalb mehr, weil weniger belichtet wurde (merke: Belichtung ist eine Lichtmenge pro Fläche, die von Motivhelligkeit, Blende und Belichtungszeit abhängt, aber nicht von ISO), mit einer "Spreizung der Tonwerte" hat es nichts zu tun.

Im übrigen gibt es einen fundamentalen Unterschied zwischen Belichtung und Bildhelligkeit. Ob ein Bild " richtig belichtet" ist, misst sich nicht an seiner Bildhelligkeit, sondern daran, ob bildwichtige Lichter ausbrennen oder bildwichtige Schatten zu stark rauschen. Wenn beides ok ist, kann man die Bildhelligkeit (speziell in den Mitten) per Raw-Konverter so einstellen, wie man es möchte.
 
Mir wird für meinen Geschmack in den Diskussionen - wie auch bei der plakativ formuierten Eingangsfrage (vorsätzliche Unterbelictung von Bildern) - zu oft so getan, als ob alle Leute die die Tiefen nachträglich in der Bearbeitung mehr als eine Blende hoch ziehen einfach mal ein bisschen mehr über richtige Belichtung lernen sollten.
...
Meine Frage kommt tatsächlich aus Unwissenheit und soll auch keinesfalls unterstellen, dass die Fotografen nicht richtig belichten können.
Ich wunderte mich nur über die ganzen Testreihen, bei denen die Bilder 3-5 Stufen unterbelichtet werden und dann in den wieder aufgehellten Schatten bei 200% das Rauschen analysiert wird. Das erschien mir praxisfremd.

Ich weiß natürlich, dass man bei Canon lieber mal etwas überbelichten soll (ettr), da sich die Lichter besser beherrschen lassen als die Schatten (bei Nikon andersrum). Es hat mich daher gewundert, dass im 6DII-Thread gefühlt 80% der Beiträge vom schlechten Dynamikumfang handelten, so als wäre das das einzige Merkmal der Kamera.

Wenn ich es also richtig verstanden habe, dann gibt es (seltene) Situationen, in denen man für eine bestimmte Art von Bildern den größtmöglichen Dynamikumfang braucht oder will, weil man es tatsächlich im fertigen Bild sieht. Dann finde ich es dennoch schade, dass man die Kamera scheinbar nur auf dieses Merkmal reduziert - so als könnte man kaum damit fotografieren. :rolleyes:
 
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