wieder einer mit ner "Digitalisieren-Frage"
Folgende Problematik:
Foto geschossen mit Mamiya 645 Pro (MF).
Auf 6x4 entwickeln lassen.
Gescannt mit Epson Perfection v330.
Ergebnis mal gar nicht zufrieden stellend (auch nach mehreren Scan-Versuchen mit unterschiedlichen Einstellungen).
Nun stellt sich mir die Frage was ich verbessern kann/muss um die Qualität zu erhöhen? Was würdet ihr mir raten?
... eventuell anstatt die Fotos printen zu lassen und dann selbst einscannen gleich vom Foto-Labor scannen zu lassen?
Beides nicht. Fotos machen und dann vom Abzug scannen ist wirklich eine total abartige Idee. Auch Dein Epson V330 verfügt über eine Durchlichteinheit; Du musst nur eine Maske kaufen oder provisorisch aus Pappe anfertigen, sodass der Scanner nur entweder die undurchsichtige Pappe oder das Foto-Negativ (ohne hellen Rand) "sieht".
Einen Vergleich siehst Du z.B. hier:
1. vom Papierbild:
http://www.tinyurl.com/ccpsd34
2. vom Negativ:
http://www.tinyurl.com/7ozmrm9
Für 35mm Film habe ich einen Nikon LS1000 Scanner, der zwar veraltet, aber absolut Weltspitze in den Ergebnissen ist und heute um 50...100 Euro gebraucht verkauft wird (auch seine USB-Nachfolger wie LS-20 sind in dieser Preislage), und für Mittelformat einen ca. 2001er Canon D2400U Flachbettscanner mit Durchlichteinheit und Masken für Negativstreifen für zwanzig Euro, der als einziger seiner Zeit und seiner Klasse die notwendige Dichtezahl von über 3 für Fotos besitzt und aus dem Mittelformat immerhin Bilder mit ca. der besten Schärfe eines Kleinbildfotos produziert.
Natürlich ist der Canon Flachbettscanner auch für 35mm Negativstreifen geeignet. So konnte ich die Auflösung vergleichen. Die Bilder werden auf ihm bei höchster Auflösung ungefähr so scharf, wie beim Nikon mit Einstellung auf 900 dpi (er kann bis zu 2700 dpi).
Meine besten Kleinbildfilme scanne ich mit dem Nikon bei 900 oder 1350 dpi, weil sie darüber keinen Qualitätszuwachs bringen (man sieht nur das Korn deutlicher); bei den Fotos der 70er bis 80er Jahre kommen dann schon die Grenzen des Kleinbildformates heraus, und ehrlich gesagt sind die Ergebnisse meiner damaligen Alltagskameras wie Exa 1 mit einem Dreilinser in der Schärfe z.B. einer Olympus Digitalkamera C-5050Z weit unterlegen. Der Vorteil zeigt sich "nur" in den Tonwerten, man beachte mal in dem vorigen oder folgenden Beispielbild, wie der blaue Himmel, die hellsten weißen Wolken, aber auch der dunkle Schiffskörper oder die unergründlichen Wellen alle durchgezeichnet sind.
Hier ist als Beispiel nochmal obiges Bild, aber unverkleinert für mein Archiv in 2592 x 1539. Gescannt wurde es mit dem Nikon LS1000 bei 900 dpi, es stammt von einer scharfen Revue 400SE mit einem Sechslinser der Hexanon-Klasse, in der Kamera "irgend ein" preiswerter Dutzendfilm. Es reicht immer noch, um auf dem weit entfernten Segler den aufgemalten Namen erahnen zu lassen oder an der Küstenlinie die einzelnen Baumwipfel zu unterscheiden.
http://tinyurl.com/yhnl8vt
Heutzutage nimmt man aktuelle Fotoscanner wie die Epson V600, V700 oder V750 mit höherer Auflösung (kommen neu um 500 Euro) oder die etwas älteren Epson 4870 bzw. 4990. Billiger ist Canon 8800F oder 9000F, mit immer noch mehr Auflösung als mein D2400U hier.
Noch viel schärfer ist natürlich ein Nikon 9000 Mittelformatscanner, gebraucht schon ab wenig über 3000 Euro zu kriegen, oder der neue Reflecta MF5000 (gibt's noch nicht gebraucht, kostet aber auch neu nur bescheidene ca. 1300 Euro). Ich fang' schon mal an zu sparen.
Viel wichtiger als die Auflösung ist aber eine gute Scanner-Software. Ohne Vuescan von
www.hamrick.com (seit 1. Juli gibt's das in einer kostenlosen Basic-Version) für Linux, Mac oder Windows incl. Windows8 sollte man gar nicht erst anfangen. SilverFast ist viel teurer, wenn es nicht gleich mit dem Scanner mitgekommen ist, und auch nicht besser. Und alles andere kannst du sofort vergessen.