Phillip testet leider immer in den extremen Ecken, wo die Leistung in der Praxis eher nebensächlich ist, da dort idR. keine bildwichtigen Elemente sind.
Getestet wird auf mehrere Entfernungen:
Nahbereich (nur Bildmitte)
Portraitdistanz (~30x Brennweite, Bildmitte und 2 Positionen um den Drittelspunkt herum)
Unendlich (Bildmitte, Drittelspunkt, Ecken)
Mir ist keine andere Seite bekannt, wo man solch detaillierte Angaben findet.
Da kann sich dann jeder aussuchen, was für ihn relevant ist.
Lichtstarke Weitwinkel sind ziemlich beliebt für Astrofotografie, und die Leute, die dies betreiben, sind sehr stark daran interessiert, wie die Ecken bei Unendlich aussehen.
Wie schon im Review geschrieben:
Die kompakten Voigtländer Objektive haben kein "floating elements"-Design und dazu auch noch weniger Elemente, als andere aktuelle Objektive.
Das hat Vor- und Nachteile.
Vorteile:
simplere Konstruktion
optische Leistung unabhängig von Toleranzen beim Bajonett
Nachteile:
Leistung schwankt starkt mit der Aufnahmeentfernung
Geringerer Grad optischer Korrektur (mehr Bildfeldwölbung, mehr CA, mehr SA, höhere Vignette)
Die aktuellen lichtstarken Voigtländerobjektive im Bereich von 35-75mm scheinen für eine Entfernung von 1,5 - 2,0 m optimiert zu sein.
Darüber und darunter nimmt die Leistung dann ab (zur Nahgrenze mehr, nach Unendlich weniger).
Das Sigma 35mm 1.2 Art zeigt dann, was technisch möglich ist, wenn Größe und Gewicht weniger eine Rolle spielen.
Im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen* f/1.2 Objektiven ist die Leistung hier bei Offenblende schon höher,
als es viele Objektive jemals abgeblendet erreichen. Unabhängig von der Aufnahmeentfernung.
*für die Canon RF 50mm 1.2 und 85mm 1.2 Objektive könnte das auch gelten