Jetzt kann ich mich auch wieder einmal melden. Ich verfolge den Thread die ganze Zeit auf dem Smartphone, dort ist es jedoch etwas mühsam, einen längeren Text zu tippen.
Ich war gestern noch einmal etwas mit der G81 unterwegs, da meine Freundin einen Auftritt auf einer kleinen Bühne hatte. Tolles Wetter, super Licht, das ist einfach die Paradedisziplin von MFT bzw allen Kameras. Auch ein Telezoom mit 5.6er Blende macht hier eine gute Figur, aber das 75mm 1.8 konnte hier wieder einmal beweisen, was es kann.
Ursprünglich wollte ich letztes Jahr entweder das Panasonic 35-100mm 2.8, das Olympus 40-150mm 2.8 oder das Olympus 75mm kaufen, um den Telebereich abzudecken, da ich zweimal im Jahr die Absolventenfeier des Studienganges fotografiere (etwas besser bezahlt als die Events) und das manuelle Canon FD 50mm 1.4 etwas zu kurz war. Am liebsten wäre mir das 40-150mm gewesen, da ich damit am flexibelsten bin und die Blende 2.8 ausreichen würde. Das Objektiv war aber etwas zu teuer, auch gebraucht, daher habe ich nach einem gebrauchten 35-100mm geschaut und letztendlich ein günstiges Angebot für das 75mm gefunden. Die Ergebnisse sind wirklich enorm scharf, aber bei Events kommt es nur bedingt zum Einsatz, da ich mich in der Menschenmenge nicht schnell bewegen kann und dann auch immer wieder ein paar Gruppen Fotos haben möchten, was dann zu einem Objektivwechsel führt. Deshalb steht im Laufe des Jahres definitiv auch ein zweiter leichterer Body an, um damit die Personenbilder besser abdecken zu können.
Bei Fuji würde ich daher auch lieber auf das 50-140 sparen und bei Sony wäre dann das 70-200 4 die passende Alternative. Das Beste wäre natürlich die 2.8er Version, aber bei dem Gewicht wird es nicht oft den Weg in den Fotorucksack finden. Vom Preis ganz zu schweigen. Sollte sich die finanzielle Situation jedoch deutlich bessern, dann wäre ein zuküntiger weiterer Umstieg auf Vollformat eine Option.
Zu der Thematik mit den Festbrennweiten. Es geht mir nicht um die maximale Freistellung. Ich möchte keine Portraits erstellen, wo die Augen scharf sind und die Agenbrauen schon im Unschärfebereich liegen. Da würde ich sowieso etwas abblenden. F2 an APSC war damals absolut ausreichend. Und bei genug Platz kann auch mit einer längeren Brennweite (50-140) ein ansehnliches Bokeh erzeugt werden. Auch die Lichtstärke kann im absoluten Notfall durch eine ISO Erhöhung kompensiert werden. Ich fotografiere keine spielenden Hunde bei Kerzenlicht und wenn ich an der G9 oder der Fuji bei ISO 6400 noch ein akzeptables Ergebnis bekomme, dann ist es mir lieber als für ein paar Aufnahmen ständig eine mehrere Kg schwere Ausrüstung herumzuschleppen.
Zur Thematik mit dem Gewicht des Bodys: Die drei von mir genannten Kameras haben alle ein recht ähnliches Bodygewicht und mein Kriterium ist da ganz klar die Handhabung. Beim Body kommt es mir auf 200 Gramm nicht an, aber bei den Linsen machen die Gewichte schon einen ordentlichen Unterschied, vor allem wenn 4-5 Objektive auf eine mehrwöchige Rucksackreise mitgenommen werden.
Bei meiner Entscheidung bin ich noch nicht viel weiter. Die Fuji ist insgesamt ein wenig vorne, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich der G9 nicht doch eine Chance geben soll und diese dann in den nächsten Monaten um ein lichtstärkeres Zoom und einem Ultraweitwinkel erweitern soll. Auch für die Sony gibt es von Samyang bezahlbare Festbrennweiten, dort müsste ich mich aber noch einmal genauer Zwecks der Abbildungsleistung und Verarbeitungsqualität im Allgemeinen informieren. Bei dem Tamron 2.8er Zoom habe ich bereits mehrfach von Staub in der Optik innerhalb von wenigen Wochen gelesen. Auf den staubigen Festivals im Sommer ein nicht unbedeutender Faktor.
Alle drei Kameras haben ein sehr hohes Niveau. Aus rein technischer Sicht wäre es vernünftig, auf Vollformat zu sparen, um keine technischen Kompromisse einzugehen. Die Kompromisse liegen hier eher beim Gewicht und beim Preis. Fuji ist in der Mitte anzusiedeln. Teurere (aber auch gute) Optiken und ein etwas besserer Sensor, dazu ein an das Analoge Zeitalter angelehntes Bedienkonzept, das ich leider nie kennengelernt habe und das schon etwas reizend ist. Viele schwärmen ja von der guten Bedienbarkeit. In der Praxis müsste sich das erst einmal beweisen. Der Preis für die X-H1 mit Batteriegriff ist jetzt jedoch wieder von 1175€ auf 1300€ gestiegen. Bei der G9 bleibt mehr oder weniger alles beim Alten. Der Body liegt dann besser in der Hand, aber die Bedienung und die benutzten Objektive bleiben erst einmal gleich. Es bleibt jedoch das nach wie vor das 4:3 Format, das ich oft auf ein 3:2 Format zurechtschneide.
Es tut mir Leid, wenn ich etwas nerve mit meiner Unentschlossenheit, für mich ist es jedoch eine sehr wichtige Entscheidung, die ansteht und ich habe mich auch in der Hoffnung an das Forum gewendet, das es hier ähnliche Entscheidungen gab und es ein paar Meinungen aus der Praxis gibt, da die Tests nicht immer sehr Praxisnah sind.