Aber Nikon macht doch auch 1.8er Linsen. Ist doch eine Vernunftslösung.
Das finde ich auch. Aber es gibt eben auch Leute, die sich gleich beschweren, dass die f1.8 Festbrennweiten vor den f1.2 auf den Markt gekommen sind (und die f4 Zooms vor den f2.8 Zooms).
Ich kann nur für mich sprechen und ich stelle fest: Wenn Nikon zuallererst mit seinem 24-70 f2.8 und einem 50mm 1.2 (mit entsprechender Größe und Preis) an den Start gegangen wäre, dann hätten die mich nie von mft weglocken können.
So aber - mit dem 24-70 f4 (und später dem 14-30 f4) und den f1.8er Festbrennweiten - habe ich folgendermaßen verglichen:
- Eine Panasonic g9 ist sogar größer und schwerer und kaum günstiger als eine Nikon Z6 (Ja, es gibt natürlich kleinere mft-Bodys, aber mir ist Haptik sehr wichtig).
- Die lichtstarken mft-Festbrennweiten (Olympus 17mm/25mm/45mm f1.2) sind teurer als und genau so groß wie die neuen Nikon Z Festbrennweiten (35mm/50mm/85mm).
- Die höhere Lichtstärke der mft-Linsen (f1.2 zu f1.8) wird mehr als ausgeglichen durch den deutlich besseren Dynamikumfang und das bessere Bildrauschen des Nikon Vollformatsensors: Während bei Schummerlicht schon ISO 3200 bei der G9 ein Problem ist, geht bei der Z6 noch ISO 10000 in Ordnung (eigene Erfahrung und Ansicht).
- Auch das Freistellungspotenzial der 1.8er Nikon-Festbrennweiten ist dem der 1.2er mft-Objektive überlegen. Mir würde nie im Leben einfallen, nach noch mehr Freistellung zu rufen.
- Auch das Ultraweitwinkel (Nikon 14-30mm) ist kaum teurer und etwa genau so groß wie in etwa vergleichbare mft-Objektive (Panaleica 8-18mm oder Olymus 7-14mm).
Daher stand für mich der Systemwechsel außer Frage. Aber eben nur deswegen, weil Nikon von Anfang an auch "vernünftige" Objektive gebracht hat. Deswegen kann ich das Naserümpfen der Leute, die f4 bei dem ersten Kitzoom und f1.8 bei den ersten Festbrennweiten bemängeln, aus meiner Warte heraus überhaupt nicht verstehen.
Also: Weiter so, Nikon!