selber Bildausschnitt bei unterschiedlichen Brennweiten und Standorten

Ne Frage an die Profis :

Wenn ich ein Motiv mit unterschiedlichen Brennweiten fotografiere ,den Standort aber so wähle,das ich den selben Bildausschnitt erhalte,habe ich dann eine andere Perspektive/Bildeindruck ???
Also z.B. ein Auto mit 300 mm und 50 m Entfernung oder aber mit 50 mm auf 10 m Entfernung
beides mal füllt das Auto das komplette Bild unterscheiden sich die Bilder sichtbar
wo finde ich Beispiele dafür ?

Hallo,
bin zwar kein Profi, aber die Perspektive ist schon vom Standort abhängig.
Mit der längeren Brennweite aus weiterer Distanz ist zwar das Auto gleich groß abgebildet wie bei kürzerer Brennweite und kleinerer Distanz, aber du hast weniger Hintergrund auf dem Bild.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas

Die Perspektive ändert man indem man den Standort ändert.

Und je kürzer die Brennweite ist, desto mehr hast du vom Umfeld auf dem Foto, auch wenn das Auto immer gleich gross abgebildet wird.

MilchglasOptikknipser schrieb:

Ne Frage an die Profis :

Wenn ich ein Motiv mit unterschiedlichen Brennweiten fotografiere ,den Standort aber so wähle,das ich den selben Bildausschnitt erhalte,habe ich dann eine andere Perspektive/Bildeindruck ???

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Klares ja: die Perspektive ändert sich da diese durch den Standort bestimmt wird.
Die relativen Größenverhältnisse im Bild von in der Tiefe gestaffelten Motivteilen ändern sich je nach Abstand/Standort.

wo finde ich Beispiele dafür ?

Zum Vergrößern anklicken....

Auf der Speicherkarte der eigenen Kamera, wenn du es einfach ausprobierst.
Oder z.B. hier:
https://www.elmar-baumann.de/fotografie/fragen/frage.brennweite.perspektive.html
https://kwerfeldein.de/2008/04/04/brennweite-und-ihr-einfluss-auf-die-perspektive/

Also,wenn ich das jetzt richtig gelesen habe bei Elmar Baumann ,dann
rückt der Hintergrund bei langer Brennweite und hohem Abstand näher ans Motiv ran und umgekehrt bei kleiner Brennweite und dadurch näheren Motivabstand rückt der Hintergrund vom Motiv ab
das Motiv wirkt dann "freier" und deutlicher vom Hintergrund getrennt
is das so richtig ???

Die Brennweite hat ursächlich nichts damit zu tun, um bei Deinem Autobeispiel zu bleiben, oder um es gleich am Monitor auszuprobieren, je dichter Du Deinen Kopf an den Monitor bewegst, umso mehr verdeckt er den Blick auf die Umgebung dahinter, je weiter Du den Kopf wegbewegst, desto mehr vom Hintergrund wird sichtbar.
Deshalb ist der "gleiche Bildausschnitt" am Ende ein anderes Bild. Das Du die Wirkung verstehst ist wichtig, zieh am Besten los und probiere es aus, die Perspektive entscheidet ganz wesentlich über die Bildwirkung, die Brennweite bestimmt den Ausschnitt.

Das Filmische Gegenstück ist der allseits beliebte Vertigo-effekt, an dem man das ganze ganz gut erkennen kann:
https://www.youtube.com/watch?v=UrhtKvBMZ3g

Einen guten Eindruck vom sich ändernden Verhältnis Bildobjekt zu Hintergrund bei Ändern der Brennweite erhälst du auch in : https://dofsimulator.net/en/
Du solltest nur "Full shot" und ev. "Lock field of view" wählen

MilchglasOptikknipser schrieb:

Also,wenn ich das jetzt richtig gelesen habe bei Elmar Baumann ,dann
rückt der Hintergrund bei langer Brennweite und hohem Abstand näher ans Motiv ran und umgekehrt bei kleiner Brennweite und dadurch näheren Motivabstand rückt der Hintergrund vom Motiv ab
das Motiv wirkt dann "freier" und deutlicher vom Hintergrund getrennt
is das so richtig ???

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Ja, das kann man in etwa so sagen.

Der absolute Abstand zwischen Motiv und Hintergrund in Meter gemessen ändert sich natürlich nicht, jedoch sehr wohl die relativen Größenverhältnisse. In diesem verlinkten Beispiel ist bei 50 mm das Gebäude (Hintergrund) 6x so weit entfernt wie der Baum (Motiv); ein gleich großes Objekt würde daher im Bild auch nur 1/6 so groß erscheinen - immer! Bei jeder Brennweite!

Geht man soweit zurück dass bei 200 mm der Baum identisch groß abgebildet wird wie bei 50 mm, so ist der Hintergrund nun nur mehr 2,25x so weit entfernt wie das Motiv; entsprechend würde ein gleich großes Objekt nun im Vergleich größer, nämlich nur 2,25x kleiner erscheinen.
Die Perspektive hat sich geändert.
Bewirkt hat das aber nicht die geänderte Brennweite, sondern der Standortwechsel.

Ich würde dir wirklich raten, es mal mit den dir zur Verfügung stehenden Objektiven auszuprobieren. Den Unterschied wirklich zu sehen, bewirkt mehr als alle Theorie.

Das lässt sich auch Easy mit einer Zeichnung nachvollziehen

Ich meine, Alfred Hitchcock hat den Effekt schon dynamisch in seinen Filmen eingesetzt. (Dolly Zoom)

Ja, zuerst im Film Vertigo - deswegen wird es auch Vertigo-Effekt genannt.

Man sieht die Wirkung der sich ändernten Brennweite bzw. des Bildwinkels, wenn die Kamera sich gleichzeitig in die entgegengesetzte Richtung bewegt.

https://www.youtube.com/watch?v=u5JBlwlnJX0