Leider hilft der Sensor allein erstmal wenig. Man braucht noch eine Elektronik dafür und das kostet als Entwicklung erstmal gut sechsstellig.
Der Sensor ist sicher nicht primär für die Fotografie gedacht, sonst wäre es eine Auftragsentwicklung mit entsprechender Exklusivität (siehe Leica M240).
Außerdem ist CMOSIS meines Wissens nach ein sogenannter 'fabless designer'. Man mag mich Ignoranten nennen, aber ich denke wirklich, dass einem Sensorhöchstleistungen nur gelingen, wenn man den Herstellungsprozess auch in der eigenen Hand hat.
Ich stehe ja beruflich auf der anderen Seite: Ich möchte für wissenschaftliche Anwendungen gerne die besten aktuellen Foto-Sensoren. Die gibt's aber nicht, ich bekomme nur das, was Industriekamerahersteller so kaufen und verbauen können. Sony gibt z.B. seine Fotosensoren nicht an seine Industrie-Sensorsparte weiter. Canon schon mal gar nicht.
Der neue CMOSIS müsste sich da beispielsweise mit dem aktuellen OnSemi (Ex-Kodak) CCD KAI−47051 messen. Der ist noch etwas größer (48,7 mm × 29 mm), hat eine Ladungskapazität von 20.000 Elektronen bei 10 Rauschelektronen, also etwa 11 bit Dynamik. Ein Interline-CCD hat übrigens immer 'global shutter'.
Der CMOSIS (36,4 x 27,6 mm) behauptet 8,5 Rauschelektronen bei 14.000 Elektronen Ladungskapazität, also etwa 10,5 bit Dynamik. Dafür kann er halt 30 Bilder/s, der CCD schafft maximal 7 Bilder/s. Auch die Blooming-Unterdrückung ist bei CMOS viel besser.
Einen Fotoapparat mit dem Sensor sehe ich also nicht. Und mit Industriemodulen fotografieren macht nicht wirklich Spaß (Stromversorgung, Rechner zur Datenspeicherung). Da ist z.B. eine Hasselblad kompakt und günstig dagegen...
Viele Grüße,
Sebastian