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Video: Spiegellose DSLR oder Cine-Kamera

sulo

Themenersteller
Hi Zusammen,

ich wusste nicht so recht wo ich die Frage posten soll, deswegen ist sie jetzt mal hier gelandet.

Ich möchte mich in Zukunft verstärkt mit dem Thema Video beschäftigen und Frage mich da ein wenig was mehr Sinn macht bzw. wo auch die konkreten Vor- und Nachteile zwischen Kameras wie z.B. der Sony a7s III oder eben einer Canon C200 liegen.

Die Kamera soll in einem Studio-Setup (semi)-stationär (Filmen von B-Roll) verwendet werden.

Ziel ist es Videos a la Youtube aufzunehmen (also erstmal primär Online-Kurse).

Und ja, kann jetzt eine Antwort sein dann nimm doch irgendwas wie z.B. ne Sony a6400 die halt 4k Video kann und gut.
Was sicher auch valide ist... aber es gibt ja sicher gute Gründe warum viele Leute auch für solche Sachen Sony a7s III, Canon C200/500 oder sogar RED Kameras verwenden. (Codec Qualität, Bitrate der Aufzeichnung, ..)

Die Frage ist also, wenn ich jetzt mein Studio mit einer guten Kamera ausstatten möchte... was würde für/gegen z.B. eine Sony a7s III oder eben eine Canon C200 sprechen?

Ich führe explizit Sony und Canon auf, da ich hier durch die Fotographie schon einiges an Glas habe, dass ich wiederverwenden könnte.

Falls ein paar erfahrene Leute im Bereich Video hier sind würde ich mich über paar Antworten bzw. Anregungen freuen...

Danke euch
Sulo
 
Komplexes Thema, aber ich versuchs mal ohne Anspruch auf Vollständigkeit zusammenzufassen. Ich zeige zunächst einmal einige der wichtigsten Unterschiede zwischen verschiedenen videofähigen Kameras auf:

  • Codecqualität, absteigend in dieser Reihenfolge: RAW Video, 10 Bit, 8 Bit (dazu kommt dann noch das Chroma Supsampiling wie 4:2:0, 4:2:2, etc.). RAW Video ist erste Wahl wenn du mit Greenscreen arbeitest, die Trennung von Motiv und Hintergrund ist erstklassig in der Software möglich. Wie bei RAW in der Photographie hast du hier die besten Nacherarbeitungsmöglichkeiten. Die Dateigrößen sind allerdings absurd groß, besorg dir schon mal einige Terrabyte Festplatten für dein neues Videoarchiv. 10 Bit ist kleiner kommt aber schon recht nahe an RAW ran. Bei 8 Bit solltest du heftige Nachbearbeitung vermeiden, hier kommt es schnell zu Problemen. Genauso wie bei JPEG ist aber auch mit 8 Bit einiges möglich. Es hängt eben von deinen Ansprüchen an.
  • Wetterfestigkeit
  • Aufnahmemedium (SD Karte oder SSD?)
  • Akkulaufzeit und Möglichkeit eines direkten Netzanschlusses der Kamera
  • Professionelle SDI Anschlussbuchsen, Full Size HDMI oder nur der Micro HDMI
  • Ergonomie des Systems, Anzahl der belegbaren Knöpfe und Zusatzfunktionen
  • Professionelle Videohilfen wie Fokus Peaking, Wave Form, False Color, Zebras
  • Clean HDMI Output fürs Livestreaming und Aufzeichnung mit externen Recorder
  • Auflösung und Framerate: Nur Full HD mit 30fps oder 4k mit 120fps oder sogar 8k. In welchen Aufnahmemodi stehen welche Codecs in welcher Qualität zur Verfügung? Gibt es einen Crop Faktor?
  • Natürliche Hauttonwiedergabe (Out of Camera)
  • Gibt es Videoautofokus und wie gut ist dieser
  • Wie groß ist der Sensor und wie gut schlägt er sich qualitativ? (Farbwiedergabe, Low Light etc.)
  • Gibt es professionelle Tonanschlüsse und Pegelungsmöglichkeite? ( z.B. XLR)
  • Eignet sich die Kamera auch zur Hybrid-Nutzung als Fotokamera?
  • Gibt es einen Bildstabilisator? (elektrisch, optisch, oder Stabilisierung durch Eigengewicht des Systems)
  • Gibt es eine Anschlussbuchse für Timecode?

    Es gibt sicher noch mehr Unterscheidungsmerkmale, aber hier hast du schon mal eine Auswahl der wichtigsten. Welche Systeme bringen welche Eigenschaften mit?

    Teure Modulare Cinecameras: Wie Arri und RED sind in der Regel modular aufgebaut, haben keinen Autofokus und Bildstabilisator. Sie sind dafür entwickelt von einem Kamerateam bedient zu werden, viele Consumer Features sind unnötig. Kein Autofokus der Welt kommt an einen Menschen ran der seit 20 Jahren jeden Tag seinen Job als Focus Puller macht. Diese Kameras sind sehr teuer, bieten aber maximale Bildqualität z.B. in puncto Hauttonwiedergabe, Low Light und Dynamic Range. Es gibt auch sehr günstige modulare Cinemacameras wie die ZCam.

    Professionelle Camcorder/Günstigere Cinecameras: Hier fallen Kameras wie die C200 aus der Canon Cineme EOS Serie rein. Der Vorteil ist man hat mehr Funktionen als bei vielen RED Kameras (wie Autofokus) und die Kamera ist von einer Person operierbar. Dazu alles wichtige in einem wetterfesten Paket, da fällt nichts ab und es gibt nicht groß was aufzubauen. So was wird auch gerne in kleineren Feature Filmen eingesetzt. Einige Kameras haben RAW Codecs, aber nicht alle, gerade die günstigeren nicht. Oder es ist nur als kaufbares Update und mit externen Rekorder möglich. Die Eigenschaften unterscheiden sich stark von Modell zu Modell. Als günstige Cinemacamera würde ich auch die Black Magic Pocket Kameras bezeichnen, hier gibt es für 1200€ RAW Codec in 4k - was andere 5000€ Cinema Kameras nicht haben - die Akkulaufzeit ist dafür aber unterirdisch kurz, das Display schlecht und es gibt keinen Autofokus. Für 8 Stunden Drehtage ist die Akkulaufzeit mit Herstellerakkus nicht praktikabel, ein Anwender der 1 Stunde am Tag damit arbeitet stört das nicht und bekommt eine preiswerte RAW Kamera. Der Vlogger wird sich an den großen Dateien und dem fehlenden Autofokus ärgern. Man muss sich sehr genau überlegen welche Funktionen man braucht und welche nicht und sich das entsprechende Modell raussuchen.

    DSLM: Gerade was Autofokus geht absolute Spitzenklasse, die Codecs unterscheiden sich stark je nach Modell. Gerade etabliert sich 10 Bit als Standard bei den teuren DSLMs (R6, R5, A7SIII, Fuji X-T4), manche hinken hier aber noch nach wie Nikon. Beim Autofokus führend sind Sony und Canon. Overheating ist hier als wichtiger Faktor zu nennen, nicht nur die R5 und die R6 macht das für viele Filmprojekte unbenutzbar, auch viele Kameras aus Sonys 6000er Serie leiden darunter. Die Tonaufnahmemöglichkeiten sind in der Regel qualitativ minderwertig, manchmal gibt es zumindest XLR Ports als Zusatzmodul zukaufbar wie bei der GH5. Dazu ist bei vielen Kameras das Aufnahmelimit von 29:59 ein echtes Problem für z.B. Veranstaltungsmitschnitte. Mit externen Rekordern wie dem Ninja V lassen sich bei manchen 8 Bit DSLMs 10 Bit freischalten und das Aufnahmelimit umgehen (z.B. EOS R).

    Insbesondere die Ergonomie ist schlecht bei vielen DSLMs und zur Benutzung für echte Filmprojekte muss man sie "aufriggen": Metallkäfig dranschrauben, Zusatzakku, Zusatzmonitor/Rekorder, XLR Tonaufnahmemöglichkeit, Shoulder Rig etc.. Dann hat man allerdings kein kompaktes wetterfestes Paket mehr wie eine C200, sondern es hängen überall Kabel rum und es ist ein schlecht bedienbares Paket. Auf dem Datenblatt hast du dann vielleicht sogar das bessere System als eine 5000€ Cinemacamera, die praktische Bedienbarkeit und Benutzbarkeit ist aber schlecht.
    ____

    Für deinen Anwendungsfall käme z.B. die A7III in Frage, sie hat nur 8Bit aber guten Videoautofokus und allgemein gute Videoqualität und ist auch als Fotokamera sehr gut. Wenn du keinen Videoautofokus brauchst könntest du auch mal zur günstigen GH5 schauen, das lassen sich deine Optiken mit Crop Optiken adaptieren. Die A7SIII bietet sichter tolle Qualität und 4k 120fps, aber ob das für Youtube Videos brauch: eher nicht, damit kann man schon kleine Spielfilme drehen. Bei Canon fällt mir nur die neue C70 ein, die hat 10 Bit und tolle Tonanschlüsse. Die R5/R6 würde wegen Overheating bei mir ausscheiden, aus dich stört das nicht oder du willst einen externen Rekorde wie den Ninja V benutzen. Es gibt viele Möglichkeiten, kommt ganz auf deine Anforderungen an. Hier findest du die DSLM Bestenliste von Slashcam zur weiteren Inspiration.
 
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