Analog Welches Hasselblad-Zubehör ist das?

Hallo liebe Forenmitglieder,

wir haben im Keller der Großmutter diese "Röhre" gefunden, leider ohne weitere Kennzeichnungen. Im Internet konnten wir bisher nichts vergleichbares finden, unsere Vermutung liegt bei irgendetwas Richtung Adapter für einen Blitz. Vielleicht kann uns jemand sagen um was es sich handelt?

Vielen Dank & Liebe Grüße!

Hallo,

es handelt sich um ein Batterieteil für die Hasselblad EL. Die Hasselbladnummer ist 46094.
War wohl ein frühes Powerpack um die Akkus in der EL zu laden.
Das Teil gab es von 1965 bis 1975 - das Laden per Powerpack ist also nicht neu.

Super, danke für die schnelle Antwort! Wirklich sehr faszinierend was vor über 50 Jahren schon möglich war!

MisterWiesel schrieb:

Wirklich sehr faszinierend was vor über 50 Jahren schon möglich war!

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Wow, eine Maglite für 5 Mono-Batterien und mit einer Steckbuchse statt Lampenkopf zum Verbinden mit der Kamera. Oder Anstecken an das Ladegerät I, II oder III statt dem Standardnetzteil um damit die Akkupacks in 14-15 Stunden zumindest teilweise wieder aufzuladen... Welch faszinierende Innovation...


Aber schon damals galt der Tipp: Man spart sich die Powerbank, wenn man vorgeladene Ersatzakkus in der Tasche hat. Auch die waren damals schon viel kleiner und leichter als das 46094 (BTW das auch gezeigte Kabel musste übrigens nochmal für teures Geld extra erworben werden, weil das Kabel vom Standardnetzteil da natürlich fest angelötet war).

War der geplante sittliche Nährwert evtl. der, daß man damit (und mit Kabel) die Akkus körpernah warm halten kann, während die Kamera in der Hand oder auf dem Stativ bei arktischer (oder antarktischer) Kälte Aufnahmen macht?

Macht eigentlich wenig Sinn, denn die NiCd-Akkus der ELs waren sicher kältefester als die damaligen Zink-Kohle- oder Alkali-Mangan-Batterien und in der Hosentasche eindeutig handlicher...

Aber es gibt im Hasselblad-Universum einige Zubehörteile, bei denen man sich manchmal fragt: WTFITF...

Manchmal muß man zugeben können, wenn man daneben lag. Mein Französisch ist nicht so dolle (also auch in Wort und Schrift nicht), aber auf Seite 44 wird es uns als "Powerbank" verkauft, um Abseits der Welt (mit stabilem Stromnetz) trotzdem die Akkus laden zu können

https://docplayer.fr/115355116-10014-hasselblad-sooc-m-comprenant-l-equipement-standard-suivant.html

Auf Englisch in schlechterer Qualität
https://assets.catawiki.nl/assets/2018/12/11/f/9/d/f9d2c65c-df30-4838-af51-f5ca536ce530.jpg

Das Laden der Akkus dauert damit übrigens ca. 13 Stunden.

JanBöttcher schrieb:

aber auf Seite 44 wird es uns als "Powerbank" verkauft, um Abseits der Welt (mit stabilem Stromnetz) trotzdem die Akkus laden zu können

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In den Bedienungsanleitungen zu den 500 EL.. ist das Gerät lesbarer beschrieben, zB hier Seite 12:

https://www.cameramanuals.org/hasselblad/hasselblad_500el.pdf

Der Mist bei den meisten E-Hasselblads war, dass man das Ladenetzteil I nie zum direkten Betrieb der Kamera allein verwenden konnte, sondern nur, wenn auch einer der beiden Akkus zum Laden eingelegt war. Das Ladenetzteil lädt dann den Akku vor, der dann nach einiger Zeit auch wieder die Kamera in Gang setzt...

Das 46094 ist einfach Ersatz für das Ladenetzteil, wenn keine Steckdose in der Nähe. Man kann angeblich zwei Akkus "simultan" voll laden "wenn die Trockenbatterien von guter Qualität sind"... wenn...

Viel schneller und handlicher war vermutlich, weitere vorgeladene Akkupacks warm und geborgen in der Hosentasche dabei zu haben. Voll geladene Akkus hielten praktisch ewig und waren locker für 80-100 Filme gut. Gab ja noch keine stromfressenden OLED-Displays.

Könnte mir allenfalls vorstellen, dass man das 46094 auf Expedition fernab der Zivilisation mitnahm, wo man passende Batterien sowieso schon für andere Geräte dabei hatte und wegen der Selbstentladung der NiCds ein Vorladen vor Expeditionsbeginn unzweckmäßig war.

Floyd Pepper schrieb:

In den Bedienungsanleitungen zu den 500 EL.. ist das Gerät lesbarer beschrieben, zB hier Seite 12:

https://www.cameramanuals.org/hasselblad/hasselblad_500el.pdf

Der Mist bei den meisten E-Hasselblads war, dass man das Ladenetzteil I nie zum direkten Betrieb der Kamera allein verwenden konnte, sondern nur, ...

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(Danke! Tsss, daß ich nicht bei Butkus geguckt habe ...)

Ich vermute, daß der Motor der 500 EL soviel Ampere zieht, daß Hr Hasselbald die Last den Primärzellen nicht zumuten wollte.

Der Kameraakku war ja aus fünf "Varta anfangs 450 oder 500 später sicher 600" DKZ (Nickel-Cadmium Akku, druckdicht, Knopfzelle, Sinterelektrode und somit schnell-ladefähig) zusammengepunktet und die NiCd-Akkus konnten wesentlich höhere Ströme liefern als zeitgenössische Primärzellen (damals sicher noch Zink-Kohle Batterien und kein Alkali-Mangan, die EL kam wohl ca. 1964 auf den Markt, zu der Zeit litt Kinderspielzeug noch chronisch an leeren oder ausgelaufenen "Batterien" (Primärzellen)).

NiCd-Akkus im Maß der üblichen Primärzellen (spez. "AA") kamen ja erst später (Mitte der 80er, nach Erfindung der PP-Vlies Elektroden) flächendeckend auf den Markt.

Die legendärste Expedition mit der motorisierten 500 sollte uns allen wohl bekannt sein (1969 in die Wüste von Nevada ;-).