Das sieht man auf dem Sensor ja auch nicht, da die "Offenblende", bzw. der neue Bildbereich am Rand (hoffentlich) richtig in den Strahlengang gebrochen wird und die gesamte Optik einen "sauberen" Brennpunkt hat.
Doch du siehst es, nämlich daran, dass jedes Pixel mehr Photonen abbekommt als noch auf dem Bild zuvor mit kleinerer Blende. Weiterhin wird die Unschärfe größer (der Zerstreuungskreis defokussierter Objekte). Wenn man ein Bild mit f/1.4 und eins mit f/2.8 macht (bei ansonsten gleichen Einstellungen) dann sieht man es.
Der Bildkreis auf, bzw. um den Sensor ändert sich doch auch nicht wenn ich die Blende schließe.
Hab ich ja auch nicht behauptet, aber es werden weniger Photonen auf dem Sensor ankommen.
Welche Gucklöcher meinst Du?
Der entsprechende Teil auf der äusseren Linse?
Die Pixelgröße ändert sich ja auch nicht....
Die imaginären Gucklöcher. Es sind natürlich Linsen, die nur einen kleinen Teil des gesamten Bildkreises verwenden, der AF-Sensor guckt daher Quasi durch Löcher.
Es ist AFAIK nicht so, dass der obere Bereich der Linsen auch nur für den oberen Bereich des Sensors zuständig ist.
Das habe ich auch niemals behauptet. Es geht darum wie ein Lichtstrahl abgelenkt wird und auf den Sensor fällt. Wie gesagt, eine Glühlampe in der Ferne sendet Lichtstrahlen aus. Einige dieser Strahlen kommen beim Objektiv an, und zwar überall, ein paar in der Mitte, ein paar am Rand usw. Wenn man nun fokussiert, dann liegen alle Lichtstrahlen die aus egal welchem Bereich durch die Linse kommen wieder an der richtigen Stelle, wenn der Fokus richtig eingestellt ist. Bei alle anderen Objekte die außerhalb des Schärfentiefebereichs liegen, werden wieder Unschärfescheibchen erzeugt, da die Lichtstrahlen nicht mehr deckungsgleich sind.
Man könnte auch sagen, dass jedes Photon, das von der gleichen Quelle kommt und durch die Linse geht eine Art Redundanzphoton ist. Solange noch genug Photonen vorhanden sind umso besser lässt sich das ursprüngliche Objekt durch Übereinanderlegen der Photonen (Fokussieren) wieder rekonstruieren. Also eine Art Fehlerkorrektur in der Optik.
Aber gerade Staub, Kratzer o.Ä. auf der Frontlinse sind auf dem Sensor kaum noch zu sehen, bzw. erst wenn man ganz stark abblendet und der verdeckte Linsenanteil verhältnismäßig zur Gesamtfläche zu groß wird.
Staubkörner auf den Sensor werden deswegen bei sehr kleinen Blenden sichtbar, weil durch die kleine Blende praktisch nur noch die Lichtstrahlen durchkommen, die völlig parallel sind. Parallele Lichtstrahlen bedeuten dass nur der Bereich, der exakt unter dem Staubkorn liegt abgeschattet wird => harte Schatten. Darum erzeugt ein Blitzgerät auch harte Schatten, weil durch den Reflektor die Lichtstrahlen praktisch nur noch parallen bzw. mit einem geringen Öffnungswinkel wegpustet. Die parallelen Strahlen die bei kleinen Blenden noch durchkommen, kommen natürlich auch bei Offenblende genau gleich durch die Linsen, nur kommen jetzt noch einige aus dem äußeren Bereich dazu (sie sich idealerweise mit den anderen Strahlen von der gleichen Quelle decken, damit es scharf ist).
Du kannst sogar deinen quer über das Objektiv legen und man sieht ihn fast gar nicht, weil noch genug Strahlen an deinen Finger vorbei gehen und erst dahinter wieder auf ihre ursprüngliche Form fokussiert werden (außer natürlich du schließt die Blende zu doll)