STARLINK oder das Ende von Nightscape Aufnahmen?

SpaceX hat am 11. November 2019 weitere 60 Satelliten ihrer Starlink-Megakonstellation in den Orbit geschickt, die jetzt vor allem am Morgenhimmel vor Sonnenaufgang Polarsternhell (2. - 3. Größenklasse) zu sehen sind. Um Weihnachten herum sind die Satelliten dann auch am Abendhimmel beobachtbar. Die Kette von mehreren Dutzend Satelliten verwirren zur Zeit Leute, die nicht all zu viel mit der Astronomie am Hut haben. Diesen Dezember erfolgt bereits der nächste Start. Bis 2027 sollen 12.000 niedrigen Satelliten in den niedrigen Erdorbit geschossen werden mit der Option zu 42.000.

Die Satelliten stören schon jetzt astronomische Aufnahmen in Form von Strichspuren. Bei der Bildbearbeitung können diese aber durch Kappa Sigma Clipping rausgerechnet werden. Allerdings stören sie, wenn Einzelaufnahmen gefragt sind, so z.B. bei der Kometen- & Asteroidensuche, Sky Surveys und was für den Fotografen wichtig ist bei Nightscape/TWAN Aufnahmen. In Zukunft bekommt man dann auf einem Bild der Milchstraße wahrscheinlich ein paar Dutzend Satellitenspuren verpasst. Im Sommer sind die Starlinks von mittleren Breiten aus praktisch die gesamte Nacht beleuchtet.

Starlink war Thema auch im aktuellen Happy Shooting Podcast.

https://happyshooting.de/podcast/2019/12/05/637-wir-toeten-keine-katzenbabys/

Wer mehr dazu wissen möchte, kann sich Jan Hattenbachs Blogartikel mal zu Gemüte führen: https://himmelslichter.net/elon-musks-starlink-ist-ein-problem-und-die-zeit-zum-handeln-wird-knapp/

SpaceX arbeitet wohl bereits daran die Albedo der nächsten Generation von Starlink-Satelliten zu reduzieren.

sh3t0r schrieb:

SpaceX arbeitet wohl bereits daran die Albedo der nächsten Generation von Starlink-Satelliten zu reduzieren.

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... was einfacher gesagt als getan ist, denn es geht hier nicht um 20% weniger oder sowas, sondern um -- entsprechend umgerechnet -- mehrere Blenden Unterschied. Die ausgezeichneten Kat. 3-4 Sonnenbrillen schaffen so um die 3-4 Blenden, d.h. da sind am Ende ~10% und weniger vom eingestrahlten Licht übrig. Eine entsprechende Albedo-Reduktion ist alles andere als trivial, zumal die Satelliten ja keine Kugeln mit uniformer Oberfläche sind, d.h. winkelabhängige Albedo-Differenzen aufweisen. Satelliten, die mit bloßem Auge gesehen quasi "blinken", sind ja nichts neues.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt; ich erwarte dahingehend aber keine Wunder.