Re: Nicht weiter als f/8 abblenden?
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Naive Vorstellungen von dem einen Beugungsscheibchen, das auf ein Pixel fällt, sind die Ursache für das fundamentale und weitverbreitete Mißverständnis, Unschärfen durch Beugung (oder durch Verwacklung oder durch Fehlfokussierung oder oder oder) fielen – bei gleicher Sensorgröße – auf Sensoren mit geringerer Auflösung geringer aus als auf Sensoren mit höherer Auflösung. Doch das von Objektiv auf den Sensor projizierte Bild besteht nicht nur aus einem Beugungs- oder Streuscheibchen, sondern aus unendlich vielen, einander überlagernden. Auch kleine Streuscheibchen können auf zwei Sensel zugleich fallen.
Stell dir einen mit lauter gleich großen Betonplatten gepflasterten Gehweg vor. Mein Fuß, inklusive Schuh, ist ungefähr 10 cm breit und knapp 30 cm lang. Trotzdem würdest du doch sicher nicht bestreiten wollen, daß ich beim Gehen auf die Fuge zwischen zwei Gehwegplatten treten könnte, selbst wenn deren Kantenlänge größer wäre als dreißig Zentimeter. Oder? Hey, ich könnte sogar auf vier Gehwegplatten zugleich treten!
Klar – je größer die Gehwegplatten, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, beim achtlosen Gehen zufällig auf eine Fuge zu treten und damit mehr als eine Platte auf einmal zu berühren. Aber selbst wenn die Platten zwei Meter groß wären und ich winzige Kinderfüße hätte, bliebe die Wahrscheinlichkeit, mit einem Auftreten mehr als eine Gehwegplatte zu berühren, stets größer als null – und damit ist, wenn ich lange genug auf diesem Gehweg herumlaufe, die mittlere Anzahl von Gehwegplatten, die ich pro Schritt berühre, stets größer als eins.
Und mit Streuscheibchen, die auf ein Pixelraster fallen, ist es genau dasselbe. Entsprechen die Streuscheibchen-Durchmesser dem Pixelabstand, so gibt es ein recht scharfes Bild. Verkleinert man ihren Durchmesser auf einen halben Pixelabstand, so wird's schärfer. Und bei einem Durchmesser von einem viertel Pixelabstand wird's noch schärfer. Und so weiter. Das Maß der Unschärfe eines nicht perfekt scharfen Bildes (und welches Bild ist schon perfekt scharf?) ergibt sich aus dem Pixelabstand des Sensors, multipliziert mit der mittleren Anzahl von Pixeln, die jedes Streuscheibchen trifft. Wird der Pixelabstand kleiner, so wird (bei gleichbleibender Sensorgröße und gleichbleibendem Streukreisdurchmesser) diese Anzahl entsprechend größer, so daß das Produkt dieser beiden Parameter mehr oder weniger konstant bleibt. Die Unschärfe hängt also nur von der Streuscheibchengröße und der Sensorgröße ab, aber nicht vom Pixelabstand.
Deswegen ist ein schärferes Bild auf jedem Sensor schärfer. Und ein unschärferes ist auf jedem Sensor unschärfer – es erscheint nicht schärfer oder weniger unscharf, wenn man es auf einen niedriger auflösenden Sensor wirft.
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Doch.Nö ...Tatsächlich aber wird man, um bei deinem Beispiel zu bleiben, an jenem Kleinbildsensor mit 10 MP – bei seehr genauem Hinsehen – bei f/11 den gleichen Rückgang an Schärfe durch Beugung erkennen können wie mit dem selben Objektiv und der gleichen Blende am gleich großen 50-MP-Sensor ... sofern die optimale Blende jenes Objektives nennenswert größer wäre als f/11.
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Nein, das tut es nicht. Ich hatte es dir doch gerade eben erst erklärt... weil es eben doch auf den Pixelabstand ankommt.
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So so ... "die Beugungsscheibe". Welche denn? Die eine da? Oder doch die daneben?Wo die Beugungsscheibe beim 50-MP-Sensor zwei oder mehr Fotodioden trifft, tut sie dies beim [gleichgroßen] 10-MP-Sensor nur bei einer Diode.
Naive Vorstellungen von dem einen Beugungsscheibchen, das auf ein Pixel fällt, sind die Ursache für das fundamentale und weitverbreitete Mißverständnis, Unschärfen durch Beugung (oder durch Verwacklung oder durch Fehlfokussierung oder oder oder) fielen – bei gleicher Sensorgröße – auf Sensoren mit geringerer Auflösung geringer aus als auf Sensoren mit höherer Auflösung. Doch das von Objektiv auf den Sensor projizierte Bild besteht nicht nur aus einem Beugungs- oder Streuscheibchen, sondern aus unendlich vielen, einander überlagernden. Auch kleine Streuscheibchen können auf zwei Sensel zugleich fallen.
Stell dir einen mit lauter gleich großen Betonplatten gepflasterten Gehweg vor. Mein Fuß, inklusive Schuh, ist ungefähr 10 cm breit und knapp 30 cm lang. Trotzdem würdest du doch sicher nicht bestreiten wollen, daß ich beim Gehen auf die Fuge zwischen zwei Gehwegplatten treten könnte, selbst wenn deren Kantenlänge größer wäre als dreißig Zentimeter. Oder? Hey, ich könnte sogar auf vier Gehwegplatten zugleich treten!
Klar – je größer die Gehwegplatten, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, beim achtlosen Gehen zufällig auf eine Fuge zu treten und damit mehr als eine Platte auf einmal zu berühren. Aber selbst wenn die Platten zwei Meter groß wären und ich winzige Kinderfüße hätte, bliebe die Wahrscheinlichkeit, mit einem Auftreten mehr als eine Gehwegplatte zu berühren, stets größer als null – und damit ist, wenn ich lange genug auf diesem Gehweg herumlaufe, die mittlere Anzahl von Gehwegplatten, die ich pro Schritt berühre, stets größer als eins.
Und mit Streuscheibchen, die auf ein Pixelraster fallen, ist es genau dasselbe. Entsprechen die Streuscheibchen-Durchmesser dem Pixelabstand, so gibt es ein recht scharfes Bild. Verkleinert man ihren Durchmesser auf einen halben Pixelabstand, so wird's schärfer. Und bei einem Durchmesser von einem viertel Pixelabstand wird's noch schärfer. Und so weiter. Das Maß der Unschärfe eines nicht perfekt scharfen Bildes (und welches Bild ist schon perfekt scharf?) ergibt sich aus dem Pixelabstand des Sensors, multipliziert mit der mittleren Anzahl von Pixeln, die jedes Streuscheibchen trifft. Wird der Pixelabstand kleiner, so wird (bei gleichbleibender Sensorgröße und gleichbleibendem Streukreisdurchmesser) diese Anzahl entsprechend größer, so daß das Produkt dieser beiden Parameter mehr oder weniger konstant bleibt. Die Unschärfe hängt also nur von der Streuscheibchengröße und der Sensorgröße ab, aber nicht vom Pixelabstand.
Deswegen ist ein schärferes Bild auf jedem Sensor schärfer. Und ein unschärferes ist auf jedem Sensor unschärfer – es erscheint nicht schärfer oder weniger unscharf, wenn man es auf einen niedriger auflösenden Sensor wirft.
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Nein. Da läßt sich allenfalls herausfinden, bei welcher Blende das fragliche Objektiv seine maximale Leistung erreicht. Und diese Blende ist für dieses fragliche Objektiv immer dieselbe – einerlei, ob man das mit Hilfe eines 10-MP-Sensors oder eines 50-MP-Sensors austestet. Und wer daraufhin meint, weiteres Abblenden sei "zu unterlassen", hat die ganze Thematik von Grund auf nicht verstanden. Dann dürfte man ja auch nicht weiter aufblenden ... folgte man deiner Logik, so dürfte man überhaupt immer nur diese eine optimale Blende benutzen.... da läßt sich schnell herausfinden, ab welcher Blende man das weitere Abblenden unterlassen sollte.
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Genau.Das nützt aber nichts, wenn das Bild bei der maximalen Objektivleistung dann nicht im gesamten Bereich scharf ist [...] im Zweifel habe ich lieber im gesamten Bild 90 % der maximal möglichen Schärfe, als im Fokusbereich 99 % und außerhalb nur 70 %.