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"Neuer Ratgeber Fotografie zu lernen. Der Alte war rückwärts."

(y)

Preisfrage @all : Wann (ausserhalb des Studios) ist « M » bei Fotografie sinnvoll ?

Wenn man weiss was man tut und ausreichend Übung hat.
 
Vor allem hat das nichts mit meinem Beitrag zu tun, den Du zitiert hast. Du argumentierst gegen Behauptungen an, die ich in der Form gar nicht aufgestellt habe. ...

Die ganze Diskussion um "story telling" oder wie man es auch immer nennen mag, setzt voraus, dass der Fotograf ANDEREN etwas erzählen will, eine Botschaft hat, also irgendeinem Empfänger etwas vermitteln will.

Noch einmal: Nicht das Publikum steht am Anfang ("...setzt voraus, dass der Fotograf ANDEREN etwas erzählen will, eine Botschaft hat, also irgendeinem Empfänger etwas vermitteln will...") sondern der Fotograf mit seinem ureigenen Interesse zunächst ohne einen Gegenüber.

Bei dir klingt das anders, auch wenn es vielleicht nicht so gemeint war. Ich hab gelernt, dass dieser unterschiedliche Ansatz einen sehr großen Unterschied machen kann.

Und ich hab den Text ja dann auch gelesen. Wenn es in der Fotografie darum geht, dass die Bilder jemanden erreichen (Visuell? Emotional? Ästhetisch?), dann muss man diesem Jemand auch die Gelegenheit dazu geben, da "fängt bei mir das Publikum an". Und das hat was mit den von mir beschriebenen Strukturen zu tun.

Ich hab verstanden, dass du das nicht willst und dir meist selbst genug bist. Da ist nix gegen zu sagen. Das sind aber nicht die schlechtesten Voraussetzungen für gutes story-telling.;)

Auf der letzten Ausstellung hab ich zu einem Kollegen gesagt, dem Publikum gefallen die Fotos besser als mir.
Seine Antwort war: "Besser als umgekehrt".(y)

Solche Antworten belegen den Wert einer guten Kuratierung.
 
Warum Preisfrage? Es gibt genug Situationen, die "M" benötigen: Stitchen von Panoramas (einschließlich Brenizer), Langzeitbelichtung mit Variation der Blende (ggf. noch ND-Filter), Kurzzeitbelichtung mit Variation der Blende, ... Mag sein das es in der Naturfotografie mehr um Einstellungen geht als bei Street oder Reportage. Auf jeden Fall gehört davor ein Konzept, so oder so ... auch wenn es in der Natur vielleicht weniger um "storytelling" geht, als bei der Ablichtung von Menschen. Ähnlich wie Consul74 missfällt mir die Abstraktion im verlinkten Artikel hinsichtlich "erst das eine, dann das andere". Irgendwo geschieht immer ein Learning by doing. Ein paar Grundlagen müssen dann aber schon da sein.
 
Noch einmal: Nicht das Publikum steht am Anfang ("...setzt voraus, dass der Fotograf ANDEREN etwas erzählen will, eine Botschaft hat, also irgendeinem Empfänger etwas vermitteln will...") sondern der Fotograf mit seinem ureigenen Interesse zunächst ohne einen Gegenüber.

Bei dir klingt das anders, auch wenn es vielleicht nicht so gemeint war. Ich hab gelernt, dass dieser unterschiedliche Ansatz einen sehr großen Unterschied machen kann.

Dann ist es tatsächlich nur ein Missverständnis. Für mich steht das eigene Interesse auch am Anfang! Ich drücke noch mal anders aus, was ich sagen möchte:
Man sollte Fotografie nicht mit der Grundannahme diskutieren, dass jeder Fotograf automatisch irgendeine Art von Publikum oder Öffentlichkeit erreichen will, um etwas bestimmtes mitzuteilen.

Im ursprünglichen Artikel heißt es "For years I focused on creating technically perfect photographs instead of creating photographs people cared about, photographs I cared about."

Dieser Satz stellt das Erreichen des Publikums vor das eigene Interesse, oder zumindest auf die gleiche Stufe, er erweckt den Eindruck, als wenn ich als Fotograf gewissermaßen automatisch das Anliegen haben muss, andere Menschen zu erreichen. Und da ich das nicht so empfinde, habe ich mich dagegen ausgesprochen. Das ist schon alles. Und so wie ich Dich verstanden habe, sind wir da auch eigentlich einer Meinung.
 
Dieser Satz stellt das Erreichen des Publikums vor das eigene Interesse, oder zumindest auf die gleiche Stufe, er erweckt den Eindruck, als wenn ich als Fotograf gewissermaßen automatisch das Anliegen haben muss, andere Menschen zu erreichen.

Andere nicht unbedingt, aber der Fotograf ist auch gleichzeitig sein Publikum. Ich habe auch viele Fotos, die ich bisher kaum jemandem oder niemandem gezeigt habe. Wenn ich nicht das Publikum für meine eigenen Bilder bin, und sonst auch niemand, dann ist das Foto einfach nur ein buntest Stück Papier oder einfach nur eine Datei.

Ich habe/hatte auch viele Fotos, die ich für mich gemacht habe (z.B. als Erinnerung an etwas) und finde die Bilder schlecht, weil sie selbst mir nicht vermitteln, warum ich das Bild damals gemacht habe und was ich dabei empfunden habe. Und das war unter anderem oft deswegen, weil ich mich zu sehr auf das produzieren eines technisch guten Fotos konzentriert habe, statt mich auf das zu Konzentrieren, was ich eigentlich zeigen wollte.
So ging es auch vielen Anfängern, die ich kannte. Durch "Ratschläge" entsteht oft der Eindruck, dass mehr oder anderes Equipment die Lösung ist. Oder dass man immer im M-Modus fotografieren müsste.

Man sollte diesen Artikel auch nicht so dogmatisch sehen. Jeder Mensch ist anders. Die einen können so besser lernen, die anderen eben anders und noch andere ganz anders. In meinem persönlichen Umfeld habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Erlernen der Technik als ersten Schritt viele Interessierte abgeschreckt und zum Abbruch ihres Vorhabens gebracht hat. Ihre ursprüngliche Idee war es sich auszudrücken oder einfach Erinnerungen zu sammeln. Die Technik sollte dabei helfen und nicht Selbstzweck sein. Smartphone-Kameras sind nicht zuletzt deswegen so beliebt, weil sie so einfach zu bedienen sind und sich jeder auf das Motiv konzentrieren kann. Natürlich bieten die nicht die gleiche Bildqualität oder Flexibilität, wie eine ausgewachsene Kamera, aber das ist in den meisten Fällen auch gar nicht notwendig.
 
Man sollte diesen Artikel auch nicht so dogmatisch sehen. Jeder Mensch ist anders.

Das stimmt. Allerdings ist der Autor auch selbst dran Schuld, wenn ich als Leser jedes Wort auf die Goldwaage lege. Schließlich, das habe ich ja schon erwähnt, verkündet er gleich zu Beginn "Jetzt kenne ich die Wahrheit!" :rolleyes: Und da macht es dann natürlich ganz besonders Spaß, eine gegenteilige Meinung einzunehmen ;)
 
Die Diskussion erinnert mich an meinen Chef. Der erzählt mir immer wieder, dass er nur noch manuell fokussiert.

Das Verhältnis Zeit/ISO/Blende hat er bis heute nich kapiert. Auch nicht, was eine Offenblende von 1.8 bewirkt, nämlich dass er nur noch Luft holen muss, um die Schärfeebene zu verschieben.

Mitunter hat er tatsächlich ein gutes Auge - produziert dabei aber technische Katastrophen. Über/unterbelichtet, total verrauscht oder verwackelt. Irgendwas ist immer. Das ist dann auch nicht besonders ansehnlich.

Ich habe mit dem M Modus angefangen, anders war die 300D gar nicht zu brauchbaren Konzertfotos zu bewegen. Die Automatik hat dabei völlig versagt.

Mit zunehmender Technikreife und natürlich auch bei jeweils höheren Kameraklassen, werden die Automatiken allerdings immer besser, durch feinere, weitreichendere Sensoren usw.
Und ja, ich genieße es, nicht mehr völlig manuell arbeiten zu müssen, um die Fotos zu kriegen, die ich haben will. Ich nutze die Halbautomatiken oder P, oder wenn vorhanden auch gerne mal die grüne Taste, weil ich heute Technik habe, die in 99% der Fälle wirklich das Richtige erwischt.
Seit ich nicht mehr permanent auf die Einstellungen achten MUSS, hab ich mehr Spass am Fotografieren, weil ich einfach mich auf die Motivsuche konzentrieren kann. Und wenn ich eben doch in "unwegsame" Situationen gerate, oder einen anderen Effekt erzielen will, kann ich immer noch alles manuell gegensteuern.

Es ist beides richtig und wichtig und es gibt nicht DEN EINEN WEG. Aber wenn die Kameras die Technik bieten, warum denn nicht nutzen und sich auf das Wesentliche konzentrieren? Warum wieso weshalb das Bild nun aber am Ende so aussieht und nicht so, sollte man schon verstehen.
Wer aber ein absolutes technisches Embryo ist (wie zb mein Chef), aber Spass am Motive finden hat und auch ein gutes Auge hat, der soll doch bitte gern die Automatik nutzen.
Wer bestimmte Vorstellungen hat, die die Automatik nicht bedienen kann, der muss sich halt mit der Technik befassen.

Und am Ende, hab ich Spass dran und freu mich über Fotos die MIR gefallen. Der Rest ist Bonus.
 
Weiss garnicht warum immer so ein Aufriss um das Mysterium "Gestaltung", etc. gemacht wird... die Grundlagen dazu müsste eigentlich jeder draufhaben, der 7-9 Schulklassen und das dazugehörige Schulfach "Kunstunterricht"
[...]
Ist das ganze Wissen komplett weg, sobald man den "Instant-Bildautomaten" - also Digicam - in die Hand nimmt?
Mein Wissen aus dem Kunstunterricht ist:
- wie man Perspektiven richtig darstellt (Fluchtpunkt),
- was passiert, wenn man Farben mischt
- wie man ein Din A2 Blatt mit Wasserfarbe füllt
Da hieß es nur: Malt mal eine Blume im Vordergrund und ein paar Bäume im Hintergrund. Dann wurde paar Schulstunden rumgekleckert, anschließend gab es eine Note und das war es. Keinerlei Anleitung zum Kreativen gestalten, sondern einfach nur eine Note, das war es dann. Einfache Sätze wie "Heb die Blume farblich vom Hintergrund ab" "Achte, dass das Augenmerk auf die Blume liegt, nicht zu viel Details im Hintergrund, das lenkt ab" fehlten komplett. Man hat was gemalt, hat sich über die vier geärgert, das war es...
 
Fotografie ist ein Handwerk, und das muss man lernen. Auch die Basics, sonst klappt die Umsetzung von Bildideen auch nicht so, wie man sich das vorstellt. Das ist dann keine Kunst, sondern ein Zufallsprodukt.

Die Basics sind dabei nicht nur die technischen Möglichkeiten der Kamera, sondern auch die Grundregeln der Bildgestaltung, die Wirkung von Licht, etc.

Früher war die Handhabung der Technik nur sehr viel wichtiger, denn man hatte das Ergebnis erst sehr viel später und ein direktes Feedback vor Ort war nicht möglich. Und jedes Bild hat Geld gekostet.
 
Mein Wissen aus dem Kunstunterricht ist...

Ein befreundeter Pädagoge hat es mir gegenüber einmal sinngemäß so ausgedrückt: Die Kinder lernen die verschiedensten Sprachen - Deutsch, eine Fremdsprache, die formalisierte Sprache der Mathematik und Musik - aber das Sehen bringt ihnen in der Schule niemand bei.

Ich hatte wohl das Glück, dass in meiner Schule ab der elften Klasse sehr gute und aufeinander aufbauende Theoriekurse in Kunst angeboten wurden und man nur einen Praxiskurs einbringen musste. Zudem gab es zwei Deutschkurse mit dem Thema "Die Geschichte des Films".

Darauf konnte man später aufbauen...
 
Mein Wissen aus dem Kunstunterricht ist:
- wie man Perspektiven richtig darstellt (Fluchtpunkt),
- was passiert, wenn man Farben mischt
- wie man ein Din A2 Blatt mit Wasserfarbe füllt
Da hieß es nur: Malt mal eine Blume im Vordergrund und ein paar Bäume im Hintergrund. Dann wurde paar Schulstunden rumgekleckert, anschließend gab es eine Note und das war es. Keinerlei Anleitung zum Kreativen gestalten, sondern einfach nur eine Note, das war es dann. Einfache Sätze wie "Heb die Blume farblich vom Hintergrund ab" "Achte, dass das Augenmerk auf die Blume liegt, nicht zu viel Details im Hintergrund, das lenkt ab" fehlten komplett. Man hat was gemalt, hat sich über die vier geärgert, das war es...

Das kann aber nicht sein... wie schon in einem früheren Beitrag angemerkt... In der weiterführenden Schule, nach der Grundschule hat doch jeder bei sogar nur 2 Stunden Kunst in der Woche (wir hatten bis zur 11. teils 3 Stunden Kunst in der Woche, in den letzten 4 Semestern, dank Prüfungsfach oder Leistungskurs erheblich mehr) mehrere Hundert Stunden Unterricht gehabt.

Ich hab hier ne Mappe aus der 7./8./9. da ist alles dabei, Wasserfarbe, Öl, Acryl, Gouache... aus der 6. sogar 1 Punkt bis Multipunkt Fluchtperspektiven mit Bleistift bis Isometrisch 60° alles dabei. Burgen, Architektur, Strassen, Gleise, etc... :confused:. Farbenlehre, Komplimentär, Harmonien, Bildgestaltung Unterrichtsmaterialien. Skulpturen aus Ton, Collagen, grösseres Gebastel habe ich nicht mehr, aber da gabs auch reichlich. Aus der 10. Siddharta, gelbes Reclam - transferleistung - komplett die Geschichte in 12 Bildern illustriert auf DIN A6 Kärtchen. Und das deckt nichtmal 100 Stunden ab was ich behalten habe... und wie gesagt, das war ein normales Gymnasium... Um uns herum werden wir visuell mit Gestaltung (guter, als auch schlechter) zubombardiert (ich empfehle da immer einen Blick in den Klassiker "The Design of Everyday Things" zu riskieren - da wird einem schlagartig vieles, über das wir ständig "stolpern", bewusst) und da geht ein Fach so einfach unter ?
 
Das kann aber nicht sein... wie schon in einem früheren Beitrag angemerkt... In der weiterführenden Schule, nach der Grundschule hat doch jeder bei sogar nur 2 Stunden Kunst in der Woche (wir hatten bis zur 11. teils 3 Stunden Kunst in der Woche, in den letzten 4 Semestern, dank Prüfungsfach oder Leistungskurs erheblich mehr) mehrere Hundert Stunden Unterricht gehabt.

Ich hab hier ne Mappe aus der 7./8./9. da ist alles dabei, Wasserfarbe, Öl, Acryl, Gouache... aus der 6. sogar 1 Punkt bis Multipunkt Fluchtperspektiven mit Bleistift bis Isometrisch 60° alles dabei. Burgen, Architektur, Strassen, Gleise, etc... :confused:. Farbenlehre, Komplimentär, Harmonien, Bildgestaltung Unterrichtsmaterialien. Skulpturen aus Ton, Collagen, grösseres Gebastel habe ich nicht mehr, aber da gabs auch reichlich. Aus der 10. Siddharta, gelbes Reclam - transferleistung - komplett die Geschichte in 12 Bildern illustriert auf DIN A6 Kärtchen. Und das deckt nichtmal 100 Stunden ab was ich behalten habe... und wie gesagt, das war ein normales Gymnasium... Um uns herum werden wir visuell mit Gestaltung (guter, als auch schlechter) zubombardiert (ich empfehle da immer einen Blick in den Klassiker "The Design of Everyday Things" zu riskieren - da wird einem schlagartig vieles, über das wir ständig "stolpern", bewusst) und da geht ein Fach so einfach unter ?
Es ist Dir aber klar, dass Schule in Deutschland Ländersache ist und die Inhalte und Ausstattung des Kunstunterrichtes stark variieren? Zu meiner Schulzeit war Kunsterziehung nicht prüfungsrelevant und die Inhalte sehr stark vom Lehrer/Lehrerin abhängig.

Dem inhaltlich schwächelnden Fach Kunst stand dafür ein intellektuell sehr starkes Fach Religion in der Oberstufe entgegen (bei uns konfessionsübergreifend organisiert, ein Fach, das von fast allen SchülerInnen freiwillig belegt wurde).
 
Ich glaube hier wird ein Fehler gamcht: Man kann doch nicht von der Arbeitsweise eine erfahrenen Fotografen auf den lernweg eines Anfängers schließen.
Natürlich steht bei einem "guten" Bild am Anfang eine "gute" Idee, dann die gestalterische Umsetzung und dann die Bedienung der Technik.
Aber was nutzt mir denn die genialste Idee, wenn ich nicht in der Lage bin, diese umzusetzen? Was nutzt mir das Wissen um Stimmungen fürs Storytelling, wenn ich keine Ahnung habe, mit welcher Art von Komposition ich bestimmte Stimmungen erwirke/begünstige? Was nutzt mir die Kenntnis der Drittelregel, wenn ichg nicht in der Lage bin, der Kamera beizubringen wo sie hinzufokussieren hat?
Dazu kommt: Gutes Storytelling ist doch ein lebenslanger Prozess. Oder behauptet hier irgenjemand von sich selbst, da vollkommen ausgelernt zu haben. Ebenso ist Bildkomposition doch stark vom learning by doing abhängig (wofür man das doing auch erstmal beherrschen muss). Die Logik des Artikels im Eingangspost ernst genommen und wietergedacht dürfte man also nie überhaupt eine Kamera in die Hand nehmen.

Das ganze lässt sich auch auf andere Kunstformen übertragen. Die beste Romanidee lässt sich nicht umsetzen ohne dass man lesen und schreiben kann. Kein Musiker hat je ein Miesterwerk geschaffen bevor er gelernt hat sein Instrument zu "bedienen". Ein Maler muss auch erst lernen wie er die Farbe an den Pinsel und anschließend auf die Leinwand bekommt. Für Linolschnitt sollte man auch zuerst lernen, wie man verhindert, dass man sich das Schnittwerkzeug in den Finger steckt. Zum Drechseln sollte man tunlichst als allererstes den Umgang mit Drehbank und Meißeln lernen. Naja und so weiter...

Ich stimme da ziemlich mit Consul74 überein. Man muss sowhol die Technik als auch die Gestaltung beherrschen lernen und vor allem wie die unterschiedlichen Aspekte miteinander wechselwirken.
Klar gehen mir die diversen Standardsprüche der "gutes Bild = teure Kamera"-Fraktion auf den Keks. Aber genauso allergisch bin ich auf schiefe Horizonte und Portraits/Selfies, bei denen die Ohren Scharf und das Gesicht unscharf sind.
Ganz im Gefgenteil bin ich der meinung, dass man mit den Grundlagen(!) der Technik anfangen sollte, weil die am schnellsten und gradlinigsten zu erlernen sind. Dann lernt man die Grundlagen der Gestaltung, dann die Grundlagen des Storytelling. Und dann geht man in einen kontinuierlichen Lernprozess auf allen drei Säulen über.

Einem muss ich aber zustimmen: Die Technik wird oft überbewertet und unnötig breitgetreten. Fast jedes Fotografielehrbuch, dass ich bisher in Händen hatte lässt sich über dutzende Seiten auf fast komplett austauschbare Art über Belichtung/Objektivarten/Blitz/Stativ/... aus. Dann kommt noch die Drittelregel und dann ist bald das halbe Buch durch. Da gibt es heutzutage genug Lehrmaterial z.B. im Internet auf das man verweisen und sich den eigentlichen fotografischen Themen widmen kann.
Aber das ist noch lange kein Grund, den ganzen lernprozess auf den Kopf zu stellen.
 
Das kann aber nicht sein...

...

...da geht ein Fach so einfach unter ?

Du scheinst wirklich eine sehr gute Schulausbildung bzgl. Kunst genossen zu haben.

Ich dagegen habe mich von der 1. bis zur 8. Klasse im Kunstunterricht gelangweilt und dann sobald es ging in der 9. Klasse abgewählt. Stattdessen mehr Physik + Mathe.

Ich denke, so geht es Vielen, die ein paar Jahre später dann keine Ahnung von Bildgestaltung haben. Das erklärt die vielen "Kamerabedienpersonen" hier im Forum, mich selbst leider eingeschlossen.
 
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