Das ist doch genau das was ich meine. Es bringt doch nichts einfach los zu ziehen und hoffen das dann was gescheites dabei herum kommt. Kann natürlich auch passieren, wüsste aber dann nicht, warum nur 2 Brennweiten einem dabei dann weiter helfen sollten.
Manni, Du gehst z.B. gezielt für Insekten los, da hat es keinen Sinn, etwas wegzulassen, was dafür hilfreich sein könnte. Du hast den Minimalismus quasi in der Motivwelt.
Ich gehe z.B. durch eine Stadt auf der Suche nach dem Vergehen der Zeit, da kann es mich behindern, wenn ich zu viele Objektive dabei habe. Ich sehe dann zu viele Möglichkeiten. Mit diesem Objektiv ginge das, mit dem was anderes und das könnte vielleicht mit jenem Zoom gehen, mal probieren...
Wenn ich dann nur mit einer Festbrennweite losgehe, interessiert mich der Schornstein oder das Stuckdetail automatisch nicht mehr. Mein Gehirn blendet das dann für mich aus. Ich habe dann die Freiheit im Kopf, über andere Dinge nachzudenken, z.B. ob ich irgendwie auf diese Mauer komme, um von oben...
Reduktion braucht man m.M.n. auf jeden Fall: auf ein Thema, ein Sujet, eine Geschichte, eine Person, eine Kamera oder irgendetwas anderes. Sonst verzettelt man sich. Und da kann eben auch die Beschränkung auf eine bestimmte Technik was bringen.
Dein Beispiel mit dem Schloss ist für mich schlimmstes Touri-Knipsen: Huch, da steht ja ein Schloss, wie zoome ich mir das jetzt hin?! Ich erinnere mich immer wieder mit einer Mischung aus Weinen und Lachen an Touristen in einer Markthalle in Barcelona. Da wurde wild in alle Richtungen geknipst. Absurd wurde es, als sich ein Krebs am Verkaufsstand noch bewegte. Man machte sich gegenseitig darauf aufmerksam und anschließend viele Fotos von dem Krebs.
Viele Grüße,
Sebastian