Frage zum Histogramm bei Fuji

Hallo Zusammen,

ich überlege aktuell auf Fujifilm zu wechseln. Eine Frage, die ich dazu im Kopf habe, dreht sich um das Histogramm. Ich nutze dieses häufig, um einzuschätzen, ob die Belichtung passt. Bei meinen bisherigen Canon Kameras befinden sich im Hintergrund der Verteilung der Helligkeitskurve mehrere Balken (siehe Anhang).

In der Regel mache ich eine Aufnahme und schaue mir dann das Histogramm an. Wenn noch Platz nach rechts ist, dann nehme ich die entsprechenden Einstellungen vor, damit ich das Histogramm so weit wie möglich nach rechts verschoben bekomme (expose to the right). Anhand dieser Balken im Hintergrund weiß ich, wie viele Blendenstufen ich die Belichtung noch erhöhen kann. Ein Balken auf der rechten Seite ist eine volle Blende. Wenn die Helligkeitskurve also die hellste Stelle nur bis zum vierten Balken hat, dann kann ich eine volle Blende drüber belichten, ohne dass mir die Lichter ausfressen.

Natürlich deckt Canon nicht nur einen Dynamikumfang von 5 Blendenstufen (5 Balken) ab, auch wenn man das früher hätte meinen können ;-)

Bei den anderen Kameraherstellern ist im Hintergrund des Histogramms diese Balkeneinteilung nicht zu finden. Wie stellt ihr also fest, ob ihr noch heller belichten könntet? Natürlich nutze ich auch die Überbelichtungswarnung, aber dann endet es mit vielen Testaufnahmen und Nachkorrekturen, bis ich die richtige Belichtung finde.

Liebe Grüße,

Matthias

SlamDunker schrieb:

Hallo Zusammen,

ich überlege aktuell auf Fujifilm zu wechseln. Eine Frage, die ich dazu im Kopf habe, dreht sich um das Histogramm. Ich nutze dieses häufig, um einzuschätzen, ob die Belichtung passt. Bei meinen bisherigen Canon Kameras befinden sich im Hintergrund der Verteilung der Helligkeitskurve mehrere Balken (siehe Anhang).

In der Regel mache ich eine Aufnahme und schaue mir dann das Histogramm an. Wenn noch Platz nach rechts ist, dann nehme ich die entsprechenden Einstellungen vor, damit ich das Histogramm so weit wie möglich nach rechts verschoben bekomme (expose to the right). Anhand dieser Balken im Hintergrund weiß ich, wie viele Blendenstufen ich die Belichtung noch erhöhen kann. Ein Balken auf der rechten Seite ist eine volle Blende. Wenn die Helligkeitskurve also die hellste Stelle nur bis zum vierten Balken hat, dann kann ich eine volle Blende drüber belichten, ohne dass mir die Lichter ausfressen.

Natürlich deckt Canon nicht nur einen Dynamikumfang von 5 Blendenstufen (5 Balken) ab, auch wenn man das früher hätte meinen können ;-)

Bei den anderen Kameraherstellern ist im Hintergrund des Histogramms diese Balkeneinteilung nicht zu finden. Wie stellt ihr also fest, ob ihr noch heller belichten könntet? Natürlich nutze ich auch die Überbelichtungswarnung, aber dann endet es mit vielen Testaufnahmen und Nachkorrekturen, bis ich die richtige Belichtung finde.

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Du kommst von einer DSLR, nehme ich mal an? Bei einer DSLM (bzw. auch bei einer DSLR im Live-Modus) bekommst Du das Histogramm ja schon vor der Aufnahme angezeigt. D.h. Du musst nicht aus einer Testaufnahme ableiten, wie weit Du die Belichtungskorrektur noch drehen kannst, sondern Du drehst vor der Aufnahme einfach so lange, bis das Histogramm „am Anschlag“ ist.

Dass diese Balkenanzeige nicht da ist hängt auch damit zusammen, dass der Dynamikumfang auch von den eingestellten Werten abhängt.

Das Histogramm beruht eh nur auf den jpg-Einstellungen, sprich alleine durch die Wahl eines anderen Bildstils kannst du locker 2 Blenden im Histogramm verändern. Mehr als ein Schätztool ist es daher eh nicht - außer man nimmt einen Bildstil und weiß genau wie stark man dort in Bezug aufs Raw noch überbelichten kann.

Ansonsten hat Fuji auf Wunsch Überbelichtungswarnungen im Sucher, sprich ausgebrannte Stellen werden auf Wunsch weiß schraffiert (natürlich auch wieder beruhend auf dem jpg), das Histogramm kannst du dir ebenfalls live im Sucher anzeigen lassen

Bei den DSLM geh ich anders vor.
Ich schiesse immer nur RAW, die kritischen sowieso.
Dann dreh ich bei kritischen Motiven mit hoher Dynamik die Belichtung so lange hoch bis die ersten Stellen im JPG ausreissen würden. Ich hab bei allen meinen Kameras vorher gestetet bei welcher Belichtung der lichter ich die selben noch recovern kann und gebe diesen getesteten Wert bei den Lichtern noch oben drauf.
Wenn ich weiss ich kann bei Kamera X noch 2 EV zurückholen im RAW, gebe ich noch 2 EV drauf bei der Belichtung sobald die Lichter laut Überbelichtungswarnung im JPG aufreissen würden.

Genau so

Alternativ: Einen sehr neutralen Bildstil erstellen (sieht dann als jpg grauenhaft aus), der in den Lichtern alles aus dem raw holt.

Macht alles natürlich nur bei BasisIso Sinn, danach ist es so gut wie egal

Danke euch soweit!

Ich muss vielleicht mein Vorgehen nochmal präzisieren. Ich fotografiere nur in RAW. Dieses Abschätzen der Belichtung mit den Balken kommt vor allem dann zum Tragen, wenn ich eine Belichtungsreihe aufnehme. Dann schaue ich mir in der -2 Belichtung das Histogramm an und wie viel Platz da noch nach rechts ist. Diese -2 Aufnahme sehe ich ja nicht schon im Sucher.

SlamDunker schrieb:

Danke euch soweit!

Ich muss vielleicht mein Vorgehen nochmal präzisieren. Ich fotografiere nur in RAW. Dieses Abschätzen der Belichtung mit den Balken kommt vor allem dann zum Tragen, wenn ich eine Belichtungsreihe aufnehme. Dann schaue ich mir in der -2 Belichtung das Histogramm an und wie viel Platz da noch nach rechts ist. Diese -2 Aufnahme sehe ich ja nicht schon im Sucher.

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Für RAW hat das JPG Histogramm ja keine direkte Bewandtnis.

SlamDunker schrieb:

Danke euch soweit!

Ich muss vielleicht mein Vorgehen nochmal präzisieren. Ich fotografiere nur in RAW. Dieses Abschätzen der Belichtung mit den Balken kommt vor allem dann zum Tragen, wenn ich eine Belichtungsreihe aufnehme. Dann schaue ich mir in der -2 Belichtung das Histogramm an und wie viel Platz da noch nach rechts ist. Diese -2 Aufnahme sehe ich ja nicht schon im Sucher.

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Ich glaube Du denkst zu sehr in "Canon-Befindlichkeiten". Der Dynamikumfang und Aufhellmöglichkeiten in den Schatten sind bei Fuji durch den ISO-invarianten Sensor so gutmütig, dass Du dieses "ich muss noch eine halbe Blende Dynamik herauskitzeln" in der Praxis eigentlich nie hast.

Wenn Du normal belichtest und dann eine Belichtungreihe mit +/-2EV macht bist Du eigentlich bei jedem Motiv auf der sicheren Seite...

********** schrieb:

Für RAW hat das JPG Histogramm ja keine direkte Bewandtnis.

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Dagegen hilft -in Maßen- UniWB.

https://blog.kasson.com/using-in-caera-histograms-for-ettr/8-a-one-step-uniwb-procedure/

Wie schon wiederholt erwähnt handelt es sich bei dem Histogramm in den Fuji Kameras (wie bei fast allen Kameras auch) um ein JPEG-Histogram. In dem Artikel https://albfotograf.me/2019/04/01/ettr-die-mglichst-optimale-belichtung-im-raw/ wird das alles sehr gut erklärt und auch Settings genannt, ein denen das JPEG-Histogramm sehr nahe an das "RAW-Histogram" bzw. die Helligkeitsverteilung in den RAW-Daten rankommt.

Ich nutze zur Anzeige der Überbelichtung hauptsächlich die blinkende Anzeige. Meiner Erfahrung nach sind die blinkenden Teile dann auch im RAW überbelichtet - auch bei den Standard-JPG-Einstellungen (Fuji X-T10/H1).
Zumindest kann man sie mit normalen Methoden (Belichtungskorrektur) nicht mehr retten.

Aber wenn die die Belichtungskorrektur runter drehe, so dass es keine blinkenden Teile mehr gibt, ist das Histogramm bei kleinen Spitzlichtern oft im Keller.

Deshalb verlasse ich mich auf die blinkende Anzeige - auch bei RAW.

Kann man auch ganz leicht selbst testen, indem man eine weiße Wand fotografiert und dabei so weit die Belichtungskorrektur hoch dreht, bis es anfängt zu blinken. Dann macht man ein Bild und dreht 1/3 EV zurück, so dass es nicht mehr blinkt, und macht noch ein Foto. Im ersten sind dann in der RAW-Verarbeitung Überbelichtungen zu erkennen, im zweiten nicht. Ich weiß nicht, wie es in anderen RAW Konvertern geht, aber in Daktable gibt es einen extra Knopf, der Überbelichtungen im RAW anzeigt. Diese treten nicht in allen Farbkanälen gleichzeitig auf, so dass man bei +1/3EV nach "Blink" durch den Weißabgleich noch was retten kann. Aber spätestens nach +2/3 EV nach "Blink" ist Schluss.

.. und ach so ja, im Zusammenhang mit der blinkenden Anzeige zur Überbelichtung ist mir damals was aufgefallen, wozu aber keiner was sagen konnte:

https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=2000311

Ich weiß nicht, ob auch andere Modelle betroffen sind. Die H1 macht's nicht. Die schaltete die blinkende Anzeige bei Fokus-Peeking ab.

herbert-50 schrieb:

.. und ach so ja, im Zusammenhang mit der blinkenden Anzeige zur Überbelichtung ist mir damals was aufgefallen, wozu aber keiner was sagen konnte:

https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=2000311

Ich weiß nicht, ob auch andere Modelle betroffen sind. Die H1 macht's nicht. Die schaltete die blinkende Anzeige bei Fokus-Peeking ab.

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Wenn der Bereich fokussiert ist, kann er auch schlicht heller sein, so dass er die Schwelle der Überbelichtungswarnung überschreitet.

Alles klaro, danke euch soweit. Dann werde ich mich primär an die Überbelichtungswarnung halten. Nach den Berichten hier ist es so wie bei Canon - wenn nur ganz wenig ausgefressen ist, kann ich es in der RAW Bearbeitung noch zurück holen. Bin sehr vorfreudig auf die X-T4!

Freu Dich - Du wirst diesen Kampf um 1/3 mehr oder weniger EV bei Fuji gar nicht mehr führen.

BTW: die X-T4 hat auch eine HDR-Funktion, wo mehrere Belichtungen direkt in ein einzelnes RAW geschrieben werden. Das geht auch aus der Hand sehr gut. Damit bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

BTW: habe gerade gesehen, dass es ein Histogramm mit Zoneneinteilung bei der X-T4 sehr wohl gibt. Da es nicht standardmäßig aktiviert ist, ist mir das gar nicht aufgefallen.

https://www.digitalefotografievakan...i X-T4/files/stacks-image-f00eb9d-746x498.png

Hallo
Gibt es schon bei der X-E3 soweit ich weiß und meine X-T30 hatte es auch.
Gruß
Oli