Taschen habe ich auch mehrere in verschiedenen Größen. Die werden je nach Bedarf mitgenommen. Bei mir sind es derzeit drei Schultertaschen und ein Rucksack mit großem Daypack (längere Wanderungen mit Tierbeobachtung/-fotografie, bei denen ich Jacke, Kopfbedeckung, was zu essen und zu trinken dabeihabe) - aber ich bin trotzdem ständig noch auf der Suche nach Ergänzungen. Aus meinen Erfahrungen kann ich ein paar allgemeine Tipps beisteuern:
1. Schultertaschen und Slings belasten immer nur eine Schulter. Das kann bei langen Ausflügen schnell zu Verspannungen und Schmerzen führen. Ich bin da zum Glück nicht so empfindlich, kenne aber genug Fotografen, die nach 2-4 Stunden mit dieser einseitigen Belastung für ein paar Tage Rückenschmerzen haben. Dann ist ein Rucksack sinnvoller, auch wenn man da nicht ganz so schnell an die Ausrüstung kommt.
2. Man muss äußerst selten die ganze Kameraausrüstung bei sich haben (bei mir wären das zwei Gehäuse und zwischen 10 und 15 Objektive). Dazu käme ggf. noch Blitz, Tischstativ, mindestens ein Stativ und sonstiges Zubehör - ich bin zwar nicht sooo empfindlich, aber da würde auch ich streiken
Wenn ich nicht ganz gezielt nur mit einer Festbrennweite losgehe (dann habe ich meist keine Tasche dabei), habe ich normal ein Gehäuse und zwischen 2 und 5 Objektive bei mir. Einige davon sind klein bis sehr klein (Festbrenweiten im Bereich 14-100mm), da kann ich durchaus zwei übereinander in der Tasche transportieren. Normal sollte eine Tasche mit einem Fach für Kamera mit aufgesetztem Standardobjektiv und zwei weitere mittelgroße Objektive für die meisten Einsätze reichen.
3. Kaufe nicht eine Tasche für die Ausrüstung, die du gerade hast, sondern lass dir immer ein wenig Reserve, sonst suchst du nach der Anschaffung von einem weiteren Objektiv, einem Batteriegriff oder einem Blitz gleich wieder. Eine Tasche mit drei Fächern (Abmessung ca. 25-30cm Breite, 20-25cm Höhe und ca. 15cm Tiefe - Außenmaße) würde ich als Grundausstattung bei Einstieg empfehlen - jedenfalls wenn, wie bei dir, der Gedanke an weitere Objektive schon ziemlich deutlich ausgeprägt ist. Eine solche Tasche deckt auch bei meiner umfangreichen Ausstattung noch immer den größten Teil der Einsätze ab.
4. Überlege dir, ob die Tasche ein Fach für ein Tablet/einen Laptop haben muss. Kameraausrüstungen wiegen schon einiges und ein Tablet belastet die Schultern zusätzlich. Wenn ich auf Fototour bin, brauche ich normal mein Tablet nicht, für gelegentliche Anwendungen reicht mir da mein Smartphone. Und das zusätzliche Fach trägt meistens noch einmal um ein paar Zentimeter auf, das heißt selbst bei leerem Fach ist die Tasche deutlich dicker.
5. Achte darauf, dass die Tasche genug kleine Zusatzfächer hat. Zusatzakku, Reinigungsutensilien, eine Ersatzkarte, vielleicht auch mal ein Filter, aber auch ein Stift, ein paar Zettel, ein Papierstadtplan (bei Touren in einer anderen Stadt), eine Fahrkarte, ein Smartphone, eine Packung Taschentücher, ein Schlüssel oder ein Portomonaie wollen auch untergebracht werden. Und so du ein Raucher bist, hast du vielleicht auch noch eine Packung und ein Feuerzeug dabei
6. Und, last but not least, greif nicht unbedingt zur billigsten Lösung. Leider gibt es eine Reihe von Taschen, die schlecht genäht sind, wo die Trennwände zwischen den Fächern nur labberig sind und ihren Zweck nach ein paar Monaten kaum mehr richtig erfüllen oder wo mangelhafte Verschlüsse angebracht wurden. Auch bei Klettverschlüssen zur Fixierung der Trennwände habe ich schon gruseliges gesehen, nach nur einem Jahr hielten die die Wand nicht mehr. Zu steif sollten die Wände allerdings auch nicht sein, wenn eine Optik mal einige Millimeter bis zu einen Zentimeter länger ist als die Tasche nach Herstellerangaben im Inneren hoch, sollte der Deckel schon noch zugehen.