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Das Problem an dem Gesetzt, so wie es jetzt kommen soll, ist kurz gesagt, das die Großen größer werden (weil die bereits Filter haben oder sich leisten können) und viele kleine und mittlere Websitebetreiber (vor allem Webseiten mit Usercontent) freiwillig vom Markt gehen werden, da ihnen das Risiko zu groß werden wird.
Mich stört vor allem das es nicht mal eine Untersuchung darüber gibt wie viele Künstler tatsächlich von Urheberrechtsproblemen betroffen sind. Jedenfalls verweigert die EU die Einsicht. Youtube hat z.B. mit den meisten Rechteinhabern bereits Verträge abgeschlossen. So viele und vor allem große Künstler können davon nicht betroffen sein. Hier werden meiner Meinung nach wieder Minderheiten grundlos geschützt und als Argument vorgeschoben. Vielleicht stecken noch ganz andere Dinge hinter dem Artikel 13 Deal als im Moment bekannt sind.
Das ändert aber nichts an der Problematik mit den Foren. Die haben leider tatsächlich die A-Karte. Vielleicht kann sich ja mal ein Forenvertreter dazu äußern, wie der Plan des DSLR-Forums aussieht (falls nicht schon geschehen)? Einige Forenbetreiber haben schon auf ihren Webseiten angekündigt zu gegebener Zeit die Aktivitäten einzustellen und Offline zu gehen.
Das mit dem von Dir angesprochenen Zitatrecht ist sicherlich mit einem solchen Filter lösbar und wird wohl auch dabei gelöst sein müssen.
Ja, das meine ich eh auch: Es bleiben dann nur noch die Großen übrig. Nur die könenn sich den Aufwand leisten.
Sowieso muss der Webseitenbetreiber darauf achten, dass die Rechte nicht verletzt werden. Aber wie er das macht, geht eigentlich den Gesetzgeber nichts an. Vor allem die Verpflichtung - wie von Scorpio in seinem diesbezüglichen Post angeführt -, Verträge mit den Verwertungsgesellschaften zu schließen ist absurd, weil das nicht zwangsläufig überhaupt zutreffend ist. Hier im Forum beispielsweise.
Viel wichtiger bei der Adaptierung des Urheberrechts auf das Internet wäre es eigentlich, dass es genaue Regelungen für ein Prozedere im Fall einer missbräuchlichen Verwendung von Inhalten ist. Also einerseits, wie man seine eigenen Rechte an etwas unkompliziert geltend machen kann und dann eine Prozedur, wie dabei vorzugehen ist. Also beispielsweise Aufforderung zum Entfernen und wenn dem nicht innerhalb z.B. 24 Stunden nachgekommen wird dann Berechtigung für Klage.
Heute ist es - zumindest in Österreich - so, dass jemand sofort klagen kann, und nicht auf einen Vergleich eingehen muss. In Österreich ist der Mindeststreitwert bei Urheberrechtssachen 40.000 Euro. Da kostet allein das Verfahren an Kosten schon ca. 4000 Euro. Auch wenn es nur ein kleines Bild ist für das vielleicht 200 Euro zu bekommen wären. Einem Freund von mir ist das so passiert.
Vor allem für Foren, bei denen fremde Leute etwas hochladen können müsste es so eine Frist zur Herausnahme verpflichtend geben. Weil ansonsten ist es freilich für einen böswilligen Konkurrenten sehr leicht möglich, ein Forum stillzulegen indem einfach einige Fotos hochgeladen werden und der dann niedergeklagt wird.
Ein Inhaltsfilter hat eigentlich nur einen Sinn für kommerzielle Inhalte. Es ist ja beispielsweise nicht möglich, dass die jedes Foto von jedem Fotografen in ihrem Archiv haben. Die können einen Kinofilm erkennen oder irgendwelche Musikstücke, aber niemals alles.
Wieviele Leute davon betroffen sind, ob das Große oder Kleine sind, kann eigentlich nicht relevant sein. Das Urheberrecht ist halt einzuhalten. Da das Internet praktisch nur aus Content besteht, ist es wohl ziemlich viel und es wird sehr Vieles davon illegal genutzt sein.
Man muss ja auch Einbruch im Gesetz geregelt haben, auch wenn dort wo das gilt kaum oder nie eingebrochen wird.