Ich habe heute eine ähnliche Entscheidung zu treffen gehabt und folgende Objektive im Laden meines Vertrauens getestet und verglichen:
Sony FE 70-200 4.0 G OSS
Sony FE 70-300 4.5-5.6 G OSS
Sony FE 24-240 3.5-6.3 OSS
Tamron AF 28-300 3.5-6.3 XR Di VC LD PZD IF (f.Canon)
Canon EF 70-300mm 4.0-5.6 L IS USM
Getestet handheld an der A6300 im wesentlichen am langen Ende, Canon Mount mit Viltrox EF zu Nex Adapter.
Begonnen habe ich mit den drei Sonys. Das 24-240 fiel sofort raus, weil es signifikant unschärfer in den Randbereichen war und sich auch bei f8.0 für mich nicht zufriedenstellend steigerte. Da die beiden Sonys auf erste Sichtung sehr nahe beieinander lagen, habe ich mir zunächst das Tamron und danach das Canon angesehen, die beide mit dem PDAF der A6300 funktioniert haben, allerdings sehr eingeschränkt und für meine Ansprüche zu langsam an der A6300. Das Tamron war von der Bildqualität her nix und das Canon um etwa den gleichen Abstand schlechter als das Sony 24-240 zu den Sony G's. Hier hatte ich in der Tat erwartet, dass Das Canon ähnliche Ergebnisse in der Bildqualität wie die Sonys erreicht. War aber so gar nicht der Fall mit der A6300.
Insofern reduzierte sich die Auswahl nur noch auf die beiden Sony G. Das 70-300 war bei 70mm Offenblende schon knackscharf und besser als das 70-200 bei 70mm/Offenblende. Das 70-300 wurde am langen Ende ab 200mm zunehmend unschärfer bei Offenblende. Bei 200mm war das 70-200 bei Offenblende in genauer Betrachtung etwas schärfer als das 70-300.
Ich habe dann das 70-200 bei 200mm/f5.6 auf 300mm gecroppt und mit dem 70-300mm bei 300mm/5.6 verglichen. Auch hier schnitt das 70-200 trotz des crops noch minimal besser ab.
Handling: Das 70-200 behält seine Länge beim Zoomen bei, beim kürzeren 70-300 fährt der Tubus über die Länge des 70-200 hinaus aus. Das 70-300 zoomte relativ schwergängig, das 70-200 eher etwas zu leicht.
Ich habe mich dann aufgrund der besseren Bildqualität für das 70-200 (ich hasse weißgraue Objektive!!!) entschieden, allerdings nochmal eine halbe Stunde gebraucht, um aus drei Exemplaren das Beste bezgl. etwaiger Dezentrierung herauszufiltern. Die Unterschiede waren ohnehin sehr minimal.
Erste Out- und Indoortests nach dem Kauf ergaben dann, dass ich den kompletten Brenweitenbereich mit f4.5 vom Center bis in den Randbereich schon so scharf und kontrastreich erreiche, dass weiteres Abblenden für mich nicht zwingend notwendig ist (Ausnahmen Crops oder Pixelpeeping), alles wie gesagt an der A6300 (also APS-C dann mit 105-300mm Brennweite).
Fazit (ich wollte ursprünglich mind. 300mm FF am langen Ende!) muss sich jeder selbst ziehen. Für mich wars ne reine Qualitätsentscheidung. Ich war halt etwas überrascht, dass die Sony G's so deutlich besser waren. Insofern halte ich die Preise für das 24-240 bzw. Canon EF 70-300 für überzogen. Aber möglicherweise sieht das an FF wieder ganz anders aus.