Ich hab eine viel bessere Idee : Selber ransetzen.
Primärkorrektur
Kurve anpassen, vulgo Schwarz- und Weisspunkt verschieben, das krunscht das zusammen und bringt schon mal den Kontrast und lässt den Körper « nach vorne ». Die Wand hinten bekommt feine Schatten.
Dann mit der Pipette einen Weisspunkt wählen (und nicht gerade aus dem ins Auge springenden Bereich des T-Shirts, das bringt nichts). YRGB trennen für die einzelnen Kanäle und die Markierungen von blau wie rot vertikal an Y anpassen. Grün passt für Weiss.
Farbtemperatur würde ich dann ein ganz klein wenig ins Warme anlupfen, Kontrast ein klitzekleinwenig runtergehen, Schatten leicht anheben, highlights einen amtlichen Rolloff verpassen. Sat vs Hue eben noch anpassen, Schatten und Lichter raus aus der Sättigung, Mitten können einen ganz leichten Hubbel bekommen, Richtung Schatten. Leicht. Richtung echte Mitten dann eher runter.
Waveform wird in den Lichtern zwei amtliche Kanten jenseits von gut und böse zeigen, das sind die beiden Fenster und das, was drausssen ist. Ignorieren, ebenso das Richtung 0 andockende Schwarz rechts unten (ist der Bereich unterm Schreibtisch) - guckt kein normaler Mensch hin, weil da nicht die Musik spielt.
Ende. Keine 2 Minuten. Überwiegend Kurvengeschiebe.
Fertig.
Wenn Du lustig bist Sekundärkorrektur
Gesicht kann einen kleinen Spratzer mehr an Rot vertragen und halt dabei das Vektorscope im Auge, das versteckt sich da ein bisschen. Hauttöne passen grundsätzlich schon recht gut. Hue vs. Hue wird den bezaubernden Hauch einer gewissen « Bräune » bringen, welche die Gattin erfreut.
Dann kannst das Rechnergehäuse noch entsättigen, um da das grünstichige v.a. auf der Seitenwand loszuwerden. Oder aufwendig Kurven schieben,. Ich hab mich für die dreckig schnelle Variante entschieden.
Wenn dann noch Lust, das T-shirt kann in den Lichtern was vertragen. Nur fürs Gefühl. Opacity nicht auf volle Kanne dafür.
Ist jetzt Standbild, aber die Sachen könnten getrackt werden.
Dauert jetzt auch nicht ewig.
Bei den beiden anderen Bildern geht das noch schneller.
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Neuen Kram kaufen kann jeder Depp. Mit dem vorhandenen Zeugs das beste machen, was drin ist, da kommt das Können raus. Der Stich liegt im Zweifel nämlich auch wahrscheinlich gar nicht mal an den Latüchten, sondern an den beschränkten Möglichkeiten der Kameras hinsichtlich Weissabgleich. Hirn an, nachdenken, Kelvin, WB Voreinstellungen was machen die eigentlich, worauf kommt es mir an, womit kann ich hinterher das meiste anfangen und dann eine Entscheidung fällen. Wäre für mich - wie schon oben geschrieben - « Blitz ». Irgendwo im Bereich 5000 - 5500K, hält nachher die Korrektur in Grenzen.
Braucht auch keine Farbkarte dafür, irgendwas brauchbares für weiss findet sich immer. Absolute Farbtreue ist bei Werbung und Produkten angepfiffen, sonst nicht. Wer dran denkt hat einen weissen Zettel dabei und hält den irgendwo hin, bevor es « richtig » losgeht.
Wenn Du Dich an das Konterfei ransetzt, wirst Du ebenfalls feststellen, dass die RGB-Parade sehr, sehr ausgeglichen und ordentlich ist, schon beim « ganz schlimmen » Ausgangsbild. Sowas sagt aber, dass da mächtig was geht. Vor dem Augenrollen. Auch schon geschrieben : flau und kontrastarm ist schicker, als bäng boum bamm quietschibunti. Den Müll bekommst nämlich kaum gerettet. Flach und vor allem : auf dem Hauptobjekt korrekt belichtet rockt. Dann gehen auch Telefon, irgendeine DSLR/M oder Kompaktkiste und Camcorder und high-end so aufeinander, dass das dem Zuschauer nicht auffällt. Dem Standard-Pixelpeeper auch nicht.
Wenn Telefonfootage richtig übel ist, dann ist das eine Sache der Erzählung, das zu « erklären ». Schwupps ist das alles kein Problem mehr. Im Gegenteil, Zuschauer wird das als « authentisch und echt echt » einordnen. Der verzeiht sowas deutlich eher, als mistigen Ton, überflüssiges Hintergrundgematsche, Gewackel und dämlichen Schnitt.