Hallo Stuessi
"die Schärfentiefe bei einem Mikroskopobjektiv 10x/0,3 beträgt etwa 2 µm"
Das ist nach meiner Rechenart etwas wenig.
Berechne ich die Schärfentiefe nach der im Bild erreichten Auflösung von 1050 LP/mm, dann komme ich mit einem Objektiv 10x/0.3 auf eine Schärfentiefe von 6.6µm.
Berechne ich die Schärfentiefe nach Mikroskopiker Art (Beurteilung von Auge) mit der Formel λ/(NA x NA) komme ich mit einer Apertur von 0.3 auf eine Schärfentiefe von 6.1 µm.
Bei zwei Bildern innerhalb der Schärfentiefe reichen somit mit einem Objektiv 10/0.3 Schritte von 3 µm.
Ein NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0 besitzt eine Schärfentiefe nach Auflösung berechnet (2250 LP/mm) von 1.4 µm, nach Mikroskopiker mit λ/(NA x NA) sind es 1.1 µm.
Bei zwei Bildern innerhalb der Schärfentiefe reichen somit mit einem Objektiv 60/0.7 Schritte von 0.5 µm sehr gut aus.
Zu bedenken ist, dass diese Grösse der Schritte nicht exakt eingehalten werden muss. Ausreisser von halb oder doppelt so grossen Schritten, sieht man im Bild nicht.
Schritte von 0.2 µm auf rein mechanische Art (also nicht mit Piezoelementen) halte ich, ... und zwar nicht nur ich, für unmöglich!
Allgemein ist man der Meinung, dass ein mechanischer Verstellweg von 1 µm schon an der Grenze des Machbaren liegt und dies mit Schlitten die 5-10 mal teurer sind.
Reibung (Friktion) ist der limitierende Faktor. Bei Kleineren Schritten bewegt sich der Schlitten nicht, oder er hüpft eine grössere Distanz.
Umwelterschütterungen und solche von der Kamera, bewirken von Bild zu Bild Distanzunterschiede die viel grösser sind wie 0.2 µm, dies selbst dann, wenn der Schlitten nicht bewegt wird, also im Stillstand!
Das Setup müsste somit auf einem Kubikmeter Beton montiert sein.
Mich würde interessieren, wie ein stackender Fotograf zur Kontrolle eine Schrittgrösse von 0.2 µm nachmisst.
Kurt