******* schrieb:
Ich frag mich immer wo diese diebische Freude einiger herkommt wenn es heißt das noch mehr DSLR als DSLM verkauft werden?
Die hat denselben Ursprung, wie dieselbe aufkommende diebische Freude, wenn es heißt, dass die Fotoapparate ohne Spiegel, die mit Spiegel ausrotten werden. Denselben Ursprung hat auch die Freude derer, die meinen, es werden in Zukunft nur mehr Telefone zum Fotografieren geben.
"Kindlisch" ist das Wort, das mir dazu einfällt.
Dann gibt es auch noch die, die sich als "Propheten" wichtig machen wollen und bei den kindlichen Gemütern absichtlich anecken und sich ebenfalls diebisch auf die empörten Reaktionen freuen.
Mir ist das alles ziemlich egal, solange man etwas in Händen hält, mit dem man gut fotografieren kann und ich dabei nicht auf einen Bildschirm, sondern in einen Sucher (mit Dioptrinausgleich
) schauen kann.
Zum Glück gibt es ja auch noch immer Film.
Es gibt auch eine andere Seite, nämlich die im Bereich der professionellen
Nutzung, wo zum Teil nicht einmal eine direkt mit der Kamera verbundene
Monitoreinheit existiert.
Der Vorteil der Monitore ist, dass man "pixelgenau" sieht, was man bekommt
und das ist in manchen Bereichen ein entscheidender Vorteil, den man mit
dem Luftbild nicht hat, da dieses einblickrichtungsabhängig ist.
Kameras wie eine X1-D-100c bieten Möglichkeiten, die die DSLR-Knipsen so
nicht bieten können, konstruktionsbedingt, zudem für bestimmte Bereiche
der Aufwand für den Retrofokusgruppe entfallen kann.
Hatte im Zuge der Einführung der X1-D die Möglichkeit diese zu verwenden,
wenn auch nur kurz. Absolut überzeugend.
Und ja, für weite Bereiche sind heute auch die mobiles schon ausgezeichnet,
der Vorzug liegt zum Beispiel beim Einbringen in enge Bereiche, in denen für
DSLR-Gedöns zu wenig Platz bzw. eine zu große Öffnung anzulegen wäre. In
meinem Bereich als Gutachter wird die DSLR nur mehr für höher auflösende
TS-E-Aufnahmen, Macros etc. eimgesetzt. Meine alte 5D² hatte zum Schluss
erst knapp unter 5000 Aufnahmen, die aktuellere 5Ds-R zur Zeit unter 3500.
Es ist durchaus so, dass bereits mehr als die Hälfte der Aufnahmen für die
Bereiche Gutachten, Archiv und Dokumentationsarbeiten mit mobiles erle-
digt wird. Bei laufenden Dokumentationen ist z.B. das Fossil F828 ganz aus-
gezeichnet, wenn wenig Licht vorhanden ist. Die stellt auf eine Lasermuster
scharf, es gibt nur einen Blitz und es passt exzellent. Das Scharfstellblitzlicht-
geflackere meiner DSLRs nervt und das ist es auch schon. Auch frühe hoch-
auflösende Kameras, wie die Sinar mit Zeilenscanner benötigten keine SLR-
Komponente. Die macht hingen bei Sport und sonstigen Bewegtsujetfelder
durchaus Sinn, für weite Bereiche fotografischer Themenstellungen hingegen
schon länger nicht mehr. Auch im Medtech-Bereich gibt es keine SLRs, auch
da ist bei bildgebenden Themenstellungen der Monitor die einzige Ausgabe-
form. Also, das missionsartige, ja fast schon sektenhafte Beharren auf das
SLR-Prinzip ist weit jenseits von situationsangepasster Betrachtungsweise in
Hinblick auf die weitere technische Entwicklung im Bereich der aktuellen Fo-
tografie und deren Entwicklung für Amateure und Bildreportage. Professio-
nelle Anwender nehmen stets das zweckgünstigste verfügbare Material.
Und nein, in diesem Bereich ist ein Kamerakörper auch keine Kostenfrage.
abacus