Doch, natürlich schadet das.
Die Kamera wird deutlich komplizierter, größer, teurer, verbraucht ständig Strom (auch wenn der IBIS "abgestellt" ist, muß er an sein, weil der Sensor ja in der korrekten Stellung gehalten werden muß), und natürlich kann Bildstabi immer auch Bildqualität kosten, weil dank IBIS der Sensor ja freischwebend ist.
Wenn man sich die Größen von Z6/7 oder den Sony`s anguckt, dann bedenkt, dass Die D6 wohl sowieso kaum ein Miniaturwunder wird und ich aus meiner Praxis selten mal einen defekten Body-Stabi sehe (zudem Nikon sich da in der auslegung nicht bitten lassen wird), halte ich das alles für sehr schwache Argumente.
Gut das mit dem Akku, aber was macht das aus? 100 Aufnahmen auf 2000 Bilder Akkukapazität bei den Einstelligen? Das kann man mit nem guten Energiemanagement wett machen, denke ich.
Zum Vergleich, ein schlichter Monopod hat keinen einzigen dieser Nachteile und kann auch mit dem Nachfolgermodell noch prima verwendet werden.
Monopods sind für lange Telebrennweiten sicherlich immer noch Sinnvoll. Für alles andere sind die aktuellsten Stabis ganz sicher ebenbürtig. Der Nachfolger einer Kamera mit IBIS wird übrigens garantiert nie ohne IBIS kommen.
Aus gutem Grunde haben nur die "Kleinen", also z.B. Ricoh Pentax, das so verbaut, während Canon und Nikon das gelassen haben.
Und aus gutem Grunde haben auch die Kleinen das in ihren Einsteigermodellen nicht verbaut. Weil sie sonst deutlich teurer wären.
Dass Pentax früh auf den IBIS gesetzt hat, dürfte zwei Gründe haben: Erstens macht es die Objektivkonstruktion weniger aufwendig - der Stabi ist ja im Gehäuse. Zweitens: Bei Pentax spielt das Adaptieren älterer K-Bajonett Objektive noch eine übergeordnete Rolle. Zudem hatte der IBIS eben immer den Vorteil, dass ALLE Objektive stabilisiert sind.
Seit der E-M5 von 2012 wissen wir, dass der IBIS ebenbürtig zum Stabi im Objektiv arbeiten kann. Seitdem ist auch klar, dass ein Stabi im Gehäuse wohl die überlegene Variante ist (weil mehr Objektive stabilisiert und potentiell (Entwicklungs-)Kosten geringer: 1 IBIS vs. Stabi für jedes Objektiv). Vorher war das nicht der Fall. Der Stabi im Objektiv liegt in der optischen Achse eben einfach sinnvoller.
Insgesamt wird jeder Hersteller nicht drum rum kommen, die Stabi-Systeme Dual auszulegen. Objektive, wo das Sinnvoll ist (Tele) werden in Zukunft immer auch einen Stabi haben, während die Kamera standardmäßig IBIS hat und so den rest der Objektive ebenfalls stabilisiert. Hersteller die das so nicht ausentwickeln, werden eklatante Nachteile der Konkurrenz gegenüber haben.
Der IBIS wird gerade zum Industriestandard. wer das nicht warhhaben will oder für falsch hält, erzählt auch heute noch gerne von der "Unsterblichkeit" der DSLR.
Olympus zum Beispiel läuft da der Konkurrenz gerade mit der viel gescholtenen E-M1X davon. Dafür hapert es an vielen anderen Ecken und Kanten, was die Konkurrenzfähigkeit bei Olympus betrifft, aber diese Kamera lässt, mit entsprechendem Objektiv, Freihandaufnahmen von mehreren Sekunden zu.
Übrigens: Nikons Argument, dem 2,8/24-70mm lange keinen Stabi verpassen zu wollen, war immer, dass ein Objektiv-Stabi auch negativen Einfluss auf die Bildqualität hat.