X-Rite ColorChecker Passport Photo

Hallo zusammen

Arbeitet hier jemand mit dem X-Rite ColorChecker Passport Photo und kann dazu etwas sagen? Ist das Tool zuverlässig und funktioniert gut mit Programmen wie Lightroom oder Photoshop?

Ich würde das primär für das abfotografieren von Gemälden nutzen, und bin nicht sicher ob eine reine Graukarte ausreicht oder ob man mit solchen Systemen vielleicht zuverlässigere Ergebnisse erhält. Da ich zum kalibrieren des Monitors schon den X-Rite i1 Display Pro nutze, dachte ich wäre der X-Rite ColorChecker Passport Photo möglicherweise gut passend.

Ich nutze den ColorChecker für die Portrait-Fotografie und bin sehr zufrieden. Die Einbindung in Lightroom ist komfortabel und die ColorChecker-Software generiert mir bei Bedarf ein passendes Kamera-Profil (für die Gegebenheiten des jeweiligen Shootings). Die Farbdarstellung profitiert auf jeden Fall vom dem ColorChecker (korrekte Bedienung vorausgesetzt).

Ich besitze den ColorChecker Passport. Allerdings musste ich feststellen, dass die damit erstellten Profile in der Regel kaum von den "Adobe Standard" Profilen abweichen, die Lightroom/ACR ohnehin schon für jede Kamera an Bord hat. (Vermutlich wurden die auch schon auf ganz ähnliche Weise erstellt.)
Für Fotos unter "normalen" Lichtquellen wie Tageslicht, Blitz oder Halogenlampen sehe ich in der Anwendung des ColorChecker also kaum Gewinn.

Wo der ColorChecker Passport richtig was bringen könnte, ist der Einsatz unter sehr speziellen Lichtquellen, z. B. Billig-Leuchstoffröhren oder Billig-LED-Leuchten. Die können aufgrund ihres komischen Spektrums sehr vom Verhalten normaler Heißkörper-Lichtquellen abweichen und mit bestimmten Farbstoffen dann Farbstiche herbeiprovozieren. Das könnte ein indivuelles Profil, das man speziell für dieses Licht erzeugt, ein Stück weit ausgleichen.
(Wobei dann noch die Frage bleibt, ob in solchen Fällen die 24 Felder des ColorChecker ausreichen, oder ob man dann nicht eine viel feinere Abstufung mit mehr Feldern bräuchte.)

Nützlich könnte der ColorChecker auch sein, wenn man für die verwendete Kamera kein Adobe-Standard-Profil hat. Das passiert z. B. mit den DNG-Dateien aus Kameras/Handys, die nachträglich für RAW-Aufnahme freigeschaltet wurden. Die kann Lightroom/ACR dank DNG-Format zwar öffnen, aber es fehlen eben alle kamera- bzw. sensorspezifischen Optimierungsdaten. In solchen Fällen kann man mittels ColorChecker das nachholen, was Adobe für "bekannte" Kameras längst gemacht hat.

Danke für euer Feedback. Ich denke in dem Fall kann ich mir das Geld sparen da ich die Gemälde mit Blitzlich ausleuchte und keine speziellen Lichtquellen einsetze. Da sollte eine einfache Graukarte mehr als ausreichend sein.

Ich verwende auch den ColorChecker - die Einbindung in LR geht sehr gut.

Was mich an den Vorpostings etwas verwundert ist die Tatsache, dass offenbar nur die Kamera "eingelesen" wurde und keine grossen Unterschiede festgestellt wurden.

Sinnvollerweise sollte man ja jede Kamera mit jedem für die Kamera verwendeten Objektiv ins Programm "einlesen". Die unterschiedlichen Farbprofile für die diversen Objektive sind merklich anders als das LR-Profil...

Wenn man irgendeinen Wert auf "realistische" Farben legt, ist jedes Foto ohne Kalibrierung bestenfalls ein Glückstreffer (abgesehen von völlig statischen Lichtverhältnissen über Tage hinweg).
Dann braucht man auch nicht pseudomäßig mit Raw rumhampeln.

beiti schrieb:

Allerdings musste ich feststellen, dass die damit erstellten Profile in der Regel kaum von den "Adobe Standard" Profilen abweichen...

Für Fotos unter "normalen" Lichtquellen wie ...Blitz ...sehe ich in der Anwendung des ColorChecker also kaum Gewinn.

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Da sind meine Erfahrungen leider (oder zum Glück) deutlich anders. Der ColorChecker bietet sichtbaren Zugewinn (ich benutze zwei farbkalibrierte Monitore).

Auf Youtube gibt es einige anschauliche Videos zum Thema ColorChecker, die den Zugewinn gut verdeutlichen.

Also ich habe den Colorchecker Passport und der große Vorteil ist gegenüber den Standardprofilen, dass man die jeweilige Lichtsituation mitkalibriert, daher ist es genauer und farbgetreuer. Wenn man Lightroom benutzt, ist das Tool spitze! In Capture One Pro ist momentan leider keine Einbindung vorhanden. Man muß mit einer über 100EUR teuren Zusatzsoftware ICC Profile für Capture One Pro generieren. Allerdings sind die Kameraprofile in Capture One oft schon sehr nah dran an einem Colorchecker kalibrierten RAW in Lightroom, dass man sich dort den Workflow auch sparen kann.

Dane schrieb:

Danke für euer Feedback. Ich denke in dem Fall kann ich mir das Geld sparen da ich die Gemälde mit Blitzlich ausleuchte und keine speziellen Lichtquellen einsetze. Da sollte eine einfache Graukarte mehr als ausreichend sein.

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Wenn ich Fotos mache, die am Ende ohnehin ein "color grading" verpasst kriegen dann würde ich auch darauf verzichten.

Aber gerade wenns Richtung "repro" geht zahlt sich der Colorchecker aus, eine Kamera mit einem Objektiv bei immer gleichem Licht, da ist das auch nicht viel Aufwand...

Ich habe für eine Auktion Gemälde aufgenommen und ich muss sagen
mit dem ColorChecker und Lightroom einfach spitze.
Auch wenn ich bestimmte Morgenstimmungen aufnehmen will ist das
Tool für mich unentbehrlich.

nice day
mangray

Hallo zusammen

Ich habe mich mal überzeugen lassen und mit ein Video dazu angeschaut. Scheint wirklich sehr einfach zu funktionieren, und ich denke das ich auf Sicher gehen will und mir ColorChecker Passport Photo bestellen werde.

Ich muss jetzt hier aber noch ein paar blöde fragen dazu stellen:

- Muss man wirklich für jedes Objektiv ein Profil erstellen oder reicht es wenn ich die Kamera mit einem Objektiv für das Profil nutze, und das Profil dann für alle Kombinationen mit "genau dieser Kamera" nutze? Ich habe hauptsächlich hochwertige L-Objektive und mir ist bisher nie ein sichtbarer Farbunterschied aufgefallen. Muss aber gestehen das ich da auch nicht mit der Lupe genau darauf geachtet habe.

- Ich habe zwei gleiche Kameras. Muss ich für jede ein eigenes Profil erstellen, oder reicht hier eines. Unterscheiden sich gleiche Modelle auch in der Farbgebung? Ich schätze mal nicht oder?

- Vermutlich die blödeste Frage weil mein Bauch mir das schon andeutet: Ich erstelle damit das Kamera Profil. Mache ich das einmalig oder muss ich das bei jeder Lichtsituation neu generieren? Also ich mache das einmalig bei mir daheim im Studio, erstelle damit mein Profil und kann damit immer arbeiten. Oder wenn ich dann z.b. die Gemälde fotografiere, muss da den ColorChecker noch mal an dem anderen Ort einsetzen?

Also eine Frage kann ich beantworten:
Ein Profil gilt immer für eine bestimmte Lichtsituation!
Also im Studio bei gleichem Licht brauchst Du nur ein Profil.

nice day
mangray

Dane schrieb:

- Vermutlich die blödeste Frage weil mein Bauch mir das schon andeutet: Ich erstelle damit das Kamera Profil. Mache ich das einmalig oder muss ich das bei jeder Lichtsituation neu generieren? Also ich mache das einmalig bei mir daheim im Studio, erstelle damit mein Profil und kann damit immer arbeiten. Oder wenn ich dann z.b. die Gemälde fotografiere, muss da den ColorChecker noch mal an dem anderen Ort einsetzen?

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Du musst es immer neu machen, wenn sich Licht/Farben ändern.

Andere Lichtquelle. Anderer Reflektor. Bei Fenster: Andere Tageszeit. Wenn Deine Objektive erkennbar andere Farbwiedergebung haben. Wenn Du Filter verwendest, die Farben beeinflussen.
Auch indirektes Licht nicht vergessen: Wenn Du im Studio mit demselben Blitz plötzlich einen grünen Hintergrund erleuchtest, vorher aber einen weissen hattest, ändert das natürlich die Farben erheblich.

Danke euch!

Gibt es eine Möglichkeit die mit dem ColorChecker erstellten Profile in AffinityPhoto einzubinden? Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden.

Danke und Gruß
Michael

hallo zusammen,

Besitze den colorchecker passport photo selbst seit kurzer zeit. Ebenso habe ich vor kurzem auf das neue apple os mojave upgedated. Heute wollte ich ein profil f lightroom erstellen (hat bisher immer problemlos geklappt) - jedoch das erste mal mit (indirektem) blitz - sowohl model als auch der colorchecker wurden indirekt geblitzt. Nun zu meinem Problem: nach erfolgreicher erstellung des profils in lightroom ist, sobald ich das profil auswähle, mein foto grün bzw schwarz. Ich kann gerne das raw zur verfügung stellen. Habe ich hierbei einen anwenderfehler gemacht oder liegt es am neuen apple os (und der unzureichenden zusammenarbeit mit der colorchecker software)? Wäre für hilfe dankbar.

des Rätsels Lösung: Der Colorchecker stand etwas schief, daher wurde das Profil nicht korrekt erstellt, obwohl Lightroom dies meldete. Daher kam es zu den Farbproblemen..