Kaum jemand verwendet eine wirkliche Kamera

Gast_398601 · 25. Mai 2018

Ich seh es an den Leuten in meiner Familie.
Mit aktuellen Smartphones lassen sich teils qualitativ bessere Bilder machen als mit billigen Kompakten von vor 10 Jahren und das reicht den allermeisten aus.

Die Bilder vom Smartphone können auch gleich dazu benutzt werden die Familieninternen Social Media Gruppen zu fluten

Mal ehrlich, in Urlaub oder auf Geschäftsreisen nehme ich oft auch nur noch die RX100 III mit. Das reicht mir als Hobby Knipser für den Ulruab aus, was die bietet. Da sind einige meiner absoluten Liebslingsbilder mit entstanden.

Reussrunner · 25. Mai 2018

Kinderfotos von den Eltern haben oft eben auch einen anderen Anspruch, als jene von Hobby- und Berufsfotografen.
Meist geht es doch darum, Emotionen und Erinnerungen rüberzubringen.
Nicht in erster Linie um einwandfreie Gestaltung und Anwendung der Technik!

Wenn du die Wahl hast:

Bild deiner Kinder a)
- spontan entstanden
- hinreissender Gesichtsausdruck, lustige oder einmalige Situation
- leider etwas unpassender Hintergrund
- leichte technische Mängel
- suboptimales Equipment

Bild deiner Kinder b)
- technisch und gestalterisch makellos umgesetzt
- optimales Equipment
- Kinder gucken etwas "gestellt" in die Kamera, kennen das Prozedere
- jederzeit reproduzierbar

Welches würdest du wählen?

michaelbrandtner · 25. Mai 2018

Jansaurier schrieb:
Ich dachte einfach der Wunsch nach guten Bildern bei Eltern ist groß und deshalb beschäftigt man sich ein wenig mit Fototechnik.
Aber du hast wohl recht, auch die meisten mit systemkamera knipsen wohl drauf los. Ich war einfach etwas zu naiv und habe gedacht, dass das Interesse an Foto und Kameratechnik größer ist. Aber anscheinend sind wir alle nerds.

Eben.
Auch mit dem Smartphone kann man tolle Bilder machen, die technischen Ressourcen sind halt limitierter aber oft ausreichend.

Dazu kommt, dass heute mit Bildern ganz anders umgegangen wird als früher. Da wurden einem früher die Fotostapel vorgeführt oder Dia-Abende gemacht. Heute werden Bilder gemacht und oft sofort über soziale Medien oder Messenger verteilt.

Mit dem Smartphone geht das "out of the box", mit klassischen Kameras ist da doch einiges an Aufwand dahinter.

Gast_398601 · 25. Mai 2018

Reussrunner schrieb:
Wenn du die Wahl hast:

unnötiges Vollzitat entfernt, scorpio

C!

Als Hobbyknipser versuche ich auch bei Familiendokuemntarfotos nicht alle Fotografischen Grundregeln komplett zu ignorieren

minilux · 25. Mai 2018

Jansaurier schrieb:
Ich dachte einfach der Wunsch nach guten Bildern bei Eltern ist groß und deshalb beschäftigt man sich ein wenig mit Fototechnik.

ich sehe es wie Reussrunner: die schönsten Fotos von meinen Kindern sind spontane Schnappschüsse, die entstanden sind, ohne sich Gedanken über den Bildaufbau zu machen, mit störenden Gegenständen oder Menschen im Bild, teilweise unscharf/verwackelt oder schlecht belichtet

Gast_398601 · 25. Mai 2018

Was mir persönlich aber auch massiv auffällt ist die Tatsache dass sehr viele von den wenigen die noch mit Systemkamera rumlaufen an ihren Bodies sehr oft üble Kit Linsen oder üble Reisesuperzooms dran haben.

Dann denke ich immer wieder dass ich da mit meiner Edelkompakten, die nur einen bruchteil wiegt, sogar die technisch besseren Bilder hin bekomme. (Schärfe unsw).

Lars Sagne · 25. Mai 2018

Reussrunner schrieb:
Wenn du die Wahl hast:

...
Welches würdest du wählen?

unnötiges Vollzitat entfernt, scorpio

Ich würde ja auch c) wählen.

Meist hat man doch als Elter auch Zeit. Und wenn der Papa mit Kaffee auf der Parkbank sitzt während die Kinder klettern ist es eine günstige Gelegenheit natürliche Fotos zu machen ohne störenden Hintergrund und ohne gestellte Grimassen. Und wenn schlechtes Wetter ist oder Stress lässt man die Kamera einfach im Rucksack oder zu Hause. Die lieben Kleinen spielen ja jeden Tag aufs Neue. So einmalig sind die meisten Situationen nun auch wieder nicht. Oder sie sind so einmalig das sogar Kameramuffel eine Kamera dabeihaben. (Geburtstage, Einschulung, Freizeitpark usw. usf.)

S-Bahn · 25. Mai 2018

******* schrieb:
Der TO hat ja nicht geschrieben das er keine Freunde findet sondern das er wenige mit einer Systemkamera rumlaufen sieht

Vielleicht schaut er nicht aufmerksam genug? Ich sehe jedenfalls mitunter mehr Systemkameraträger als mir lieb ist.

S-Bahn · 25. Mai 2018

********** schrieb:
Als Hobbyknipser versuche ich auch bei Familiendokuemntarfotos nicht alle Fotografischen Grundregeln komplett zu ignorieren

Könntest Du Deine Theorie etwas ausführlicher erläutern? Warum genau ist das Nicht-Verwenden von Systemkameras gleichbedeutend dem Ignorieren von fotografischen Grundregeln?

Gast_398601 · 25. Mai 2018

phototipps.com schrieb:
Könntest Du Deine Theorie etwas ausführlicher erläutern? Warum genau ist das Nicht-Verwenden von Systemkameras gleichbedeutend dem Ignorieren von fotografischen Grundregeln?

Selbiges hab ich gar nicht behauptet.
Ich verwende im Urlaub ja selbst überwiegend eine Kompakte oder im Notfall das Smartphone. Auch dabei kann man versuchen nicht alle Fotografischen Grundregeln ausser Acht zu lassen.

ObelixSB · 25. Mai 2018

War am Montag hier im Zoo. Außer mir waren noch so 6-7 Leuten mit großen Kameras unterwegs, soweit ich erkennen konnte, alles Canon oder Nikon, DSLM hab ich keine erkannt.
Aber fands schon witzig, wie manche Leute mit dem Smartphone vor nem großen Gehege standen und Fotos machten, wo selbst mein 55-250 für die Tiere noch zu kurz war. Die sind dann auf dem Smartphone doch grad mal paar Pixel groß.

SH001 · 25. Mai 2018

Ich hab mir hier mal ein paar Zitat herausgenommen um meine Sicht der Dinge zu schreiben.

MissC schrieb:
Seien wir doch mal ganz ehrlich: Um schöne Kinder-Momente festzuhalten genügt nun mal auch ein Smartphone... Aber sind das wirklich Kriterien, die ein gutes Bild ausmachen? Oder ist es nicht doch nicht viel mehr der richtige Moment, in dem das Kind "erwischt" wird...

Reussrunner schrieb:
Kinderfotos von den Eltern haben oft eben auch einen anderen Anspruch, als jene von Hobby- und Berufsfotografen.
Meist geht es doch darum, Emotionen und Erinnerungen rüberzubringen...

minilux schrieb:
...die schönsten Fotos von meinen Kindern sind spontane Schnappschüsse, die entstanden sind, ohne sich Gedanken über den Bildaufbau zu machen...

Dem kann ich voll und ganz zustimmen aber das alles hat ja erstmal nichts damit zu tun ob man Smartphone, Systemkamera oder eine Kompaktkamera verwendet
sondern nur damit das man die Kamera bereit hält um los zu schießen.

Und da sehe ich beim Smartphone den riesen Nachteil, jedenfalls wenn man so wie ich nicht zu der Generation gehört bei der das Smartphone mit der Hand verwachsen ist.
Dann hat man das Telefon nämlich meistens in der (Hosen-)Tasche stecken.

Heißt bei mir:
- in die Tasche greifen,
- Handy rausholen,
- Entsperren,
- Kamera aktivieren,
-Foto mach.... mist schon zu spät.

Die Systemkamera, hab ich dagegen meistens im Standby um den Hals hängen.

Jansaurier · 25. Mai 2018

Lars Sagne schrieb:
PS: Mit 40 Indierock zu hören und Playstation zu spielen ist der Mainstream! Polarisieren kann man doch heute als Pubertier nur noch mit Schlager oder Nazisprüchen. Die armen Jugendlichen und ihre ach so toleranten Eltern.

Ich höre auch melodic hardcore aber das tut nichts zur Sachen (ist aber wahrscheinlich noch etwas nerdiger als eine systemkamera)

Danke für die rege Beteiligung, mir geht es darum eure Erfahrungen zu hören. Für mich ist das ein sehr interessantes Thema, anscheind für andere auch.
Ich habe immer meine systemkamera dabei in einer cosyspeed. Sofort griffbereit und stört kaum.

Die Bedienung ist einfach großartig, kann binnen kürzester Zeit zwischen Foto, Video 24p und 60p hin und herschalten und die Kamera ist nie im Weg. Habe immer beide Hände frei für meine Kinder.

Gast_444027 · 25. Mai 2018

SH001 schrieb:
Heißt bei mir:
- in die Tasche greifen,
- Handy rausholen,
- Entsperren,
- Kamera aktivieren,
-Foto mach.... mist schon zu spät.

Die Systemkamera, hab ich dagegen meistens im Standby um den Hals hängen.

Die Realität sieht aber bei den meisten anders aus.

Ein Smartphone haben die meisten fast den ganzen Tag in der Hand. Eine Systemkamera oder Dslr liegt meistens zu Hause im Schrank.

P.S. beim iPhone muss man einfach nach links "wischen" und schon ist die Kamera da

michaelbrandtner · 25. Mai 2018

SH001 schrieb:
Und da sehe ich beim Smartphone den riesen Nachteil, jedenfalls wenn man so wie ich nicht zu der Generation gehört bei der das Smartphone mit der Hand verwachsen ist.
Dann hat man das Telefon nämlich meistens in der (Hosen-)Tasche stecken.

Also jetzt gerade liegt das Smartphone vor mir und meine DSLR ist daheim.
Wenn ich plane Fotos zu machen, kann ich das Smartphone in der Hand halten.

SH001 schrieb:
Heißt bei mir:
- in die Tasche greifen,
- Handy rausholen,
- Entsperren,
- Kamera aktivieren,
-Foto mach.... mist schon zu spät.

Die Systemkamera, hab ich dagegen meistens im Standby um den Hals hängen.

Ich empfehle beim Smartphone noch mal bei der Bedienung nachzusehen. Ich drücke zwei mal den Ein-/Ausschalter und die Kamerapp ist bereit.

So Shortcuts gibt's bei vielen Modellen.

Aber klar, wenn ich eine Systemkamera um den Hals hängen habe, fotografiere ich natürlich nicht mit dem Smartphone. Ich habe aber meistens keine um den Hals hängen.

gnorm · 25. Mai 2018

Laut Werbung macht ein Smartphone (siehe aktuell Huawei P20) doch genauso gute Bilder. Warum sollte sich also eine Familie mit zusätzlich Gewicht belasten?

Reussrunner · 25. Mai 2018

Lars Sagne schrieb:
Ich würde ja auch c) wählen.

Genau. Weil du Hobbyfotograf bist! Aber die meisten Eltern sind das nicht!

Lars Sagne schrieb:
Meist hat man doch als Elter auch Zeit. Die lieben Kleinen spielen ja jeden Tag aufs Neue.

Genau! Die haben ja jeden Tag Geburtstag. Oder sind ja immer wieder mal wieder im Europapark. Etc.

MissC · 25. Mai 2018

michaelbrandtner schrieb:
Ich drücke zwei mal den Ein-/Ausschalter und die Kamerapp ist bereit.

Ich drücke bei gesperrtem Bildschirm 2x die Leiser-Taste und das Bild ist gemacht.* Ok, ich sehe vorher nicht, was ich fotografiere, und muss auf Verdacht zielen. Aber irgend etwas ist halt immer....

* Nur um eventuellen Diskussionen über die Sinnhaftigkeit vorzubeugen - nein, mache ich nicht wirklich. Aber ich könnte es...

orthocelsus · 25. Mai 2018

Reussrunner schrieb:
Kinderfotos von den Eltern haben oft eben auch einen anderen Anspruch, als jene von Hobby- und Berufsfotografen.
Meist geht es doch darum, Emotionen und Erinnerungen rüberzubringen.
Nicht in erster Linie um einwandfreie Gestaltung und Anwendung der Technik!

Ich kenne keinen Hobby- oder Berufsphotographen, der Bilder um der Gestaltung oder Technik willen macht. Das ist immer nur Mittel zum Zweck - und der Zweck ist Emotionen und Erinnerungen festzuhalten.
Der Unterschied ist: Manche kennen ihre Werkzeuge und die Regeln, manche nicht (und das ist unabhängig davon welches Werkzeug da gerade benutzt wird).

Mr-Marks · 25. Mai 2018

minilux schrieb:
, ohne sich Gedanken über den Bildaufbau zu machen, mit störenden Gegenständen oder Menschen im Bild, teilweise unscharf/verwackelt oder schlecht belichtet

Der Witz ist:

Machst Du das aktiv, in dem du jedesmal, wenn Du die Kamera nutzt dir Gedanken um das Photo und die Bildwirkung machst (Aufbau, Hintergrund etc.)

Dann geht das Irgendwann von alleine - auch bei Schnappschüssen mit Kindern.

A propos: Auch eine Handykamera ist eine wirkliche Kamera -> Sensor, Objektiv, Display, Auslöser ... alles da.

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