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Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitung)

Arsaneus

Themenersteller
Hinweis: Dies ist keine Diskussion über den Händler, sondern eine Diskussion über die Ware, die der Händler anbietet.


Schnittbildmattscheibe, was'n das?
Mit einer Schnittbildmattscheibe ("Schnibi") kann man wesentlich genauer fokussieren, wenn man nicht den Autofokus, sondern den manuellen Fokus verwendet. Früher waren Schnibis Standard, bis der Autofokus erfunden wurde, daher werden sie heute nicht mehr mitgeliefert sondern müssen separat erworben und eingebaut werden.

Bei einer Schnibi befinden sich im Zentrum zwei Schnittbildflächen. Diese zeigen so lange ein verzerrtes Bild an, bis man den Fokus perfekt gesetzt hat. In diesem Moment "passen" die Bildhälften verzerrungsfrei zueinander. Dies erlaubt ein schnelles und präzises manuelles Fokussieren.
Bei vielen Schnibis ist um die Schnittbildflächen herum noch ein Kreis aus Mikroprismen angebracht. Diese sind milchig, wenn nicht richtig fokussiert wurde, und werden transparent, sobald der Fokus korrekt sitzt.
Diese Methode ist genauer als die Fokusfalle, da sie auf rein optischen Mechanismen basiert.

Probleme bei Schnibis ergeben sich v.a. durch die Belichtungsmessung: Wenn die neue Scheibe dunkler (oder in seltenen Fällen heller) ist als die Originalmattscheibe, ist die Belichtungsmessung der Kamera gestört. Diese benutzt nämlich die Helligkeit der Mattscheibe als Referenz für die Belichtung. Dieser Faktor hängt v.a. mit der Qualität der Mattscheibe an sich zusammen.
Ein spezielleres Problem ist die Spotmessung: Da im Zentrum des Bildes (woher die Spotmessung ihre Informationen bezieht) nun Schnittbild und ggf. Mikroprismen sind, ist die Spotmessung besonders stark gestört.

Teurere Schnibis wie die von Katzeye versuchen, durch hochqualitative Ware dieses Problem zu umgehen, doch diese Schnibis haben ihren Preis. Ich wollte der Sache auf den Grund gehen und schauen, ob man für wenig Geld eine brauchbare Lösung bekommen kann, oder ob man tatsächlich tief in die Tasche greifen muss.

Vorüberlegungen vor dem Kauf
Da ich gerne auch manuell fokussieren möchte, habe ich mir in meine K-r eine Schnittbildmattscheibe eingebaut. Da ich Student bin, ist das Budget knapp und somit kam die oft gelobte Katzeye für ca. 200 Euro nicht in Frage. Überhaupt bin ich der Meinung, dass es sich bei einer Mattscheibe zwar um ein hochpräzises Stück Kunststoff handelt, aber nicht um Kronjuwelen.

Über günstige Schnittbildmattscheiben von vorwiegend asiatischen Anbietern bei eBay ("China-Schnibis") gibt es geteilte Meinungen. Die einen sagen, diese Dinger taugen nichts, d.h. die Mikroprismen lösen zu grob auf, das Sucherbild ist zu dunkel, die Schnittbildkeile dunkeln bei kleineren Blenden zu stark ab und die Belichtungsmessung der Kamera wird fehlgeleitet. Die anderen sind zufrieden oder berichten von geringfügigen, aber akzeptablen Kompromissen.
China-Schnibis kosten ca. 20-30 Euro und sind somit deutlich günstiger als eine Katzeye.

Aus Preisgründen entschied ich mich sogar gegen die bekannteren China-Schnibis von Focusingscreen, da ich bei diesen ziemlich konsistente Berichte über Abdunkelung und Fehlbelichtungen gefunden habe. Natürlich wäre es toll gewesen, dort zu bestellen, denn die Scheiben werden mit allen möglichen Gitter- und AF-Messfeld-Einblendungen angeboten. Aber für den Preis bekommt man bereits 2-3 billige Scheiben. Die Schnibi sollte für mich ein Versuch werden, ob mir das Fotografieren damit überhaupt gefällt, daher und wegen dem geringen Budget wollte ich so wenig wie möglich ausgeben.

Bestellung
Ich habe mir daher vom Anbieter orchidspace eine passende Scheibe bestellt. Sie ist nicht direkt für die K-r, sondern lediglich für die K100D zugelassen, schien aber die Anfass-Nase auf der richtigen Seite zu tragen. Da es meineswissens nur zwei Arten von Schnibis gibt - K5/K7 und alle anderen Pentaxe -, hatte ich da keine Bedenken.
Ich habe bewusst keinen der anderen, hier im Forum bekannten China-Anbieter gewählt, da ich dort relativ konsistente Belichtungsprobleme ausfindig machen konnte, oder Anbieter mit höherer Serienstreuung, wo man nie genau weiß ob man ein Montagsmodell bekommt. Über orchidspace gab es nur wenige Beiträge und die waren zufriedenstellend, anscheinend waren die Besteller so zufrieden, dass sie es nicht für nötig hielten etwas über Belichtung o.Ä. zu schreiben. Daher hatte ich Hoffnung, hier einen seriösen Anbieter mit guter Qualität gefunden zu haben.
Das war bewusst eine "alles-oder-nichts"-Entscheidung, bei dem Preis kann man nicht von einem wirklichen Fehlkauf sprechen, nicht einmal wenn man Student ist.

Lieferung und Verpackung
Nach knapp 14 Tagen (das ist für Chinapost recht gut) bekam ich gestern mein Paket inkl. Aufkleber "von zollamtlicher Behandlung befreit". Eventuelle Bedenken wegen dem Zoll sind also unbegründet, die Post kommt per Einschreiben problemlos zuhause an.
Das Briefkuvert ist mit Luftpolsterfolie ausgelegt worden und darin befand sich eine Plastikbox, in der sich die Schnibi (noch einmal extra in Folie eingewickelt) befand.
Anders als bei preislich höher liegenden Schnibis bekommt man hier keinerlei Zubehör, Werkzeug muss man sich also selbst organisieren, aber das ist kein Ding. Wichtig ist v.a. eine gute Pinzette zu haben, aber die braucht man eh für 1000 Dinge im Haushalt.

UMBAU-ANLEITUNG: Wie bekomme ich das verdammte Ding ausgetauscht?

Der Umbau ging problemlos von statten, obwohl ich kein großartiger Mechaniker bin. Auch wenn es von Katzeye eine exzellente Umbauanleitung gibt, finde ich es besser, wenn ich den Prozess hier kurz in Worten beschreibe.

Ihr braucht (das liest sich jetzt wie bei MacGyver...):
- Frischhaltefolie
- Blasebalg
- eine Stahlpinzette mit flacher und nicht gebogener Spitze
- Tesafilm oder besser Isolierklebeband
- eine spitze Nagelschere, kleinen Schraubenzieher oder einen ähnlichen Gegenstand
- ein sauberes Mikrofasertuch als Arbeitsunterlage
- eine absolut staubfreie, helle Umgebung (putzen!)

Ihr geht folgendermaßen vor:

Vorbereitend klebt ihr mit dem Tesafilm bzw. Isolierklebeband die Enden eurer Pinzette ab, so dass ihr keine Kratzer verursachen könnt. Es sollte kein Metall an der Spitze mehr zu sehen sein.

Zuerst das Gehäuse mit der Öffnung nach unten halten und sorgfältig mit dem Blasebalg auspusten. Je weniger Staub, desto besser. Anschließend den Spiegel mit einem passend großen Stück Frischhaltefolie be"kleben", um ihn gegen leichte Kratzer zu schützen. Die Kamera mit der Displayseite nach unten und dem Stativgewinde nach vorne vor euch hinlegen. Betrachtet nun die Mattscheibe, sie sitzt oberhalb des Spiegels direkt in eurer Blickrichtung.

Über der Mattscheibe befindet sich ein Stück dunkler Schaumstoff, der Spiegeldämpfer. Unterhalb des Spiegeldämpfers könnt ihr bei genauem Hinsehen eine Metallöse erkennen. Schaut euch das erstmal gut an; das ist die Verriegelung der Mattscheibe. Funktioniert in etwa wie die Verriegelung eines Batteriefachs bei einer Fernbedienung.
Mit der Nagelschere/dem Schraubendreher vorsichtigst in die Öse gehen und nach oben, zum Bajonett hin ziehen. Da ihr mit Metall in der Nähe der Mattscheibe arbeitet ist allergrößte Vorsicht angebracht, ihr dürft keinesfalls abrutschen, da Mattscheiben extrem empfindlich gegen alles sind! Der Verschluss hakt nun ein kleines Stück aus.

Mit der abgeklebten Pinzette könnt ihr nun vorsichtig etwas am Metallverschluss ziehen, so dass der Rahmen nach unten in Richtung Spiegel klappt. Ihr werdet feststellen, es ist ein einfacher "Spannverschluss". Wenn ihr vorsichtig genug zieht, hakt der Rahmen bei einer ca. 45°-Position fest. Ihr müsst aufpassen, er löst sich sonst und öffnet sich vollständig bis er mit dem Spiegel in Kontakt gerät (dafür haben wir den ja mit Folie abgedeckt).

Mattscheiben werden nur, und ausschließlich, an der dafür vorgesehenen Haltenase angepackt. Außerdem nur, und ausschließlich, mit der abgeklebten Pinzette und niemals mit Fingern! Ihr würdet Fett und Salze auf die Scheibe bringen, die sich praktisch nicht mehr entfernen lassen.
Nehmt nun die Mattscheibe mit der Pinzette heraus, und legt sie in ein vorbereitetes Gefäß oder auf eine vorbereitete Frischhaltefolie, die natürlich keinesfalls Fingerabdrücke o.Ä. enthalten darf.
An der Mattscheibe kann u.U. der kleine Abstandsrahmen hängen geblieben sein. In diesem Fall, löst ihn vorsichtig mit der Pinzette. Der Abstandsrahmen ist U-förmig und der mittlere Balken des U's gehört nach oben in Richtung Bajonettöffnung, merkt euch das für gleich.

Pustet ggf. mit dem Blasebalg das hinter der Mattscheibenöffnung liegende Pentaprisma aus, wenn ihr Staub hinterm Sucher hattet.

Nun entnehmt ihr vorsichtigst die neue Schnibi und setzt sie in den Rahmen. Die Schnibi hat eine matte und eine glänzende Seite, schaut euch das vorher genau an. Die glänzende Seite muss in Richtung Pentaprisma zeigen, d.h. sie gehört nach "oben", wenn wir die Schnibi in den Rahmen legen.

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Wichtiger Hinweis: bei mir lag die Anfass-Nase nun auf der gegenüberliegenden Seite bezogen auf die Originalscheibe!
Ich habe das mehrfach geprüft, aber tatsächlich ist die Nase nun "links" statt "rechts". Die Nase ist egal, wichtig ist, dass die matte Seite in Richtung Innenraum und die glatte Seite in Richtung Pentaprisma bzw. Sucher zeigt.
Warum die Chinesen die Scheibe ausgerechnet so herum fertigen, weiß ich nicht, dachte schon ich hätte ein falsches Modell bekommen. Die Schnibi passt aber sauber in den Rahmen und alles schließt später spannungsfrei und fest!
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Sollte euch der Abstandsrahmen vorhin mit rausgekommen sein, legt ihn nun mit der Pinzette ganz, ganz vorsichtig und präzise auf die Mattscheibe. Wie gesagt, der Balken vom U gehört in Richtung Bajonett, also legt ihr sie so hin, dass der Balken zu euch hin zeigt und der Rahmen somit wie ein gewöhnliches U aussieht. Achtet darauf, dass alles gut sitzt.

Bevor ihr den nächsten Schritt ausführt, nehmt den Blasebalg und pustet die Innenseite (zum Pentaprisma hin) sorgfältig, aber ohne zu berühren, ab. Je sorgfältiger man das macht, desto weniger Staub hat man.

Nehmt nun die Pinzette und schiebt den Halterahmen vorsichtig wieder zu. Es kann hilfreich sein, ihn bis "fast ganz zu" zu schieben, dann die Kamera zu drehen, so dass die Mattscheibe nach unten zeigt und somit die Schwerkraft den Rahmen zuziehen will.
Ein letztes Abpusten der Innenseite mit dem Blasebalg vor dem vollständigen Schließen ist sicherlich auch nicht verkehrt.

Wenn alles korrekt sitzt und ihr sauber gearbeitet habt, sollte der Rahmen sich nun gut schließen lassen und mit einem kleinen "klick" einrasten.
Prüft das 1. optisch und 2. durch, mit noch immer vorhandener Spiegelschutzfolie, zuerst sanftes, dann heftigeres Schütteln in mehrere Richtungen. Nix ist schlimmer als wenn euch plötzlich die Mattscheibe beim Fotografieren rausfällt! Also lieber Zeit nehmen und sorgfältig prüfen.

Zieht nun die Frischhaltefolie vom Spiegel ab, ohne ihn dabei zu berühren. Dann nehmt den Blasebalg, haltet die Kamera mit der Bajonettöffnung nach unten und pustet sorgfältig und mit Geduld die Außenseite der Mattscheibe (nicht berühren!), den Spiegel und den restlichen Innenraum staubfrei.

Dann setzt ihr das Objektiv wieder ans Bajonett und prüft mit einem Blick durch den Sucher, ob die Mattscheibe (annähernd) staubfrei ist. Wer das perfekt hinbekommen hat, meinen Glückwunsch! Bei mir blieben einige kleine, unbedeutende Fussel zurück, die mich aber nicht stören.
Wenn zu viel Staub zurückgeblieben ist, musst du den Rahmen nochmal entriegeln, ihn ein wenig öffnen (nicht ganz, das ist unnötig) und mit dem Blasebalg kräftig abpusten. Ggf. wiederholen, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist.

Erfahrungen mit der neuen Schnibi
Das Sucherbild ist überraschend hell und klar, viel besser als ich es bei einer Scheibe in diesem Preissegment erwartet hatte. Ich könnte, wenn ich zwei Kameras hätte, beim Blindtest keinen Unterschied zwischen der Originalmattscheibe und der Schnittbildmattscheibe feststellen, abgesehen vom Schnittbildring mit den Mikroprismen versteht sich. :ugly:

Die Mikroprismen sind eine gute Fokussierhilfe, ebenso wie das Schnittbild. Es ist wirklich viel, viel präziser als bei einer normalen Mattscheibe. Damit trifft man den Fokus garantiert!

Zwischen den verschiedenen Blenden kann ich fast keinen Unterschied feststellen. Es tritt nahezu keine Abdunkelung auf, selbst bei sehr kleinen Blenden! Ich benutze ein SMC-M 50mm f1.7 Objektiv, bei dem die Kamera keinerlei Information über die eingestellte Blende erhält, sondern die Blende direkt mittels Blendenring am Objektiv eingestellt wird. Ich muss mich wirklich sehr anstrengen, um überhaupt eine Veränderung von Schnittbild, Mikroprismenring und Sucherhelligkeit zwischen f1.7 (Offenblende) und f22 (kleinste Blende des Objektivs) feststellen zu können. So, wie es bei der Originalmattscheibe auch war.

Daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die Schnibi einen nennenswerten Einfluss auf die Belichtung haben wird (außer bei Spotmessung, logisch). Genauerer Test folgt!


Meine Ergebnisse, indoor, keine künstliche Beleuchtung, wenig Tageslicht:
f1.7 - perfektes Sucherbild!
f2.8 - absolut brauchbar
f4 - spürbar dunkler, Schnittbildindikator aber noch brauchbar
f5.6 - deutlich dunkler, Schnittbildindikator an der Grenze der Benutzbarkeit
f8 - noch dunkler, Schnittbildindikator: keine Chance (aber ab hier wird eh alles scharf...)

Die Mikroprismen sind bis f4 bei perfekter Schärfe klar, darunter bleiben sie "riffelig/unscharf".

Das Sucherbild, was man normalerweise sieht, ist bei Offenblende, d.h. der kleinsten Blende des Objektivs. Da mein M 50mm f1.7 eine sehr große Offenblende hat, erklärt sich das perfekte Sucherbild, das ich beobachtet habe. Damit kann man sehr gut arbeiten. Auch mit f2.8 lässt sich prima arbeiten. Unter f4 würde ich nicht gehen, da man dann nur noch sehr schwer mit der Schnibi arbeiten kann.
Außerdem würde ich keine M-Objektive zusammen mit einer Schnibi benutzen, da dort bei Arbeitsblende gemessen wird, statt bei Offenblende!

--> Schnibi + Objektiv mit A-Stellung und Offenblende <= f2.8 dürfte sehr viel Spaß machen und die Belichtung, auch Spot, praktisch nicht irritieren!

Fazit
Für den Preis ist die Schnibi von orchidspace absolut genial! Kaufempfehlung. Der Einbau ist von jedem mit einigermaßen ruhiger Hand bewältigbar und das Ergebnis überzeugt, insbesondere was die Helligkeit und das Verhalten beim Abblenden angeht. Der größte Kritikpunkt an Schnibis, nämlich die gestörte Belichtungsmessung, scheint bei kleinen Offenblenden nicht ins Gewicht zu fallen..

Ich werde diesen Ersteindruck (basierend auf dem Sucherbild) bald durch Fotos weiter überprüfen, sobald mein Spiegeldämpfer wieder funktioniert. Somit kämen wir auch zum allerletzten Teil dieses Romans...

Warnung zum Schluss
Ich habe euch ja erzählt, wo der Spiegeldämpfer sitzt, der kleine Schaumstoffstreifen. Er fängt den Schwung des Spiegels auf und verhindert, dass er an das harte Kameragehäuse knallt. Diese Aufgabe stellt spezielle Anforderungen sowohl an die Maße des Streifens (perfekte Größe), als auch an dessen Verklebung (dauerhaft fest) und Materialbeschaffenheit (dichte, kleine Poren). Ihr habt da also durchaus ein Stückchen Hi-Tech vor euch!

Mir ist es durch Unachtsamkeit passiert, dass ich meinen Dämpfer beim Ausbau der alten Scheibe ruiniert habe. Ich öffnete die Metallöse, indem ich gegen den Dämpfer hebelte. Das (und meine Unwissenheit, wie die Öse aufging; ich brauchte viele Versuche) hat gereicht, um Risse zu verursachen und Teile vom Dämpfer abzukrümeln.
Ist das Teil einmal angefressen, vergesst es, ihr werdet immer schwarze, klebrige Krümel in euerer Kamera herumfliegen haben. Irgendwann werden sie auf der Mattscheibe landen und alles versauen. Da man sie nicht abpusten kann und die Scheibe nicht berühren darf, war's das dann für eure schicke Schnibi.

Daher passt auf den Spiegeldämpfer auf! Ich durfte mehrere Stunden mit Zahnstocher und Spiritus den alten Dämpfer entfernen, das gesamte Gehäuse auf Hochglanz putzen bis keine Krümel mehr auffindbar waren, selbst danach noch weiterputzen damit bloß nix übersehen wurde, und erst danach konnte ich meine Mattscheibe gegen die Schnibi wechseln. Lasst euch meine Doofheit eine Lehre sein!

Wem es doch passiert: Beim Kameradoktor könnt ihr unter Angabe der präzisen Maße (messt sauber!) einen neuen Dämpfer bestellen. Die Website ist designtechnisch nicht mehr aktuell (um es mal nett auszudrücken), aber der Typ ist ein älterer Herr, der in seiner Freizeit unter anderem Spiegeldämpfer anfertigt, und zwar aus dem "richtigen" Hi-Tech Schaumstoff, den auch Pentax und alle anderen DSLR-Hersteller für ihre Kameras verwenden.
Eine detaillierte Einbauanleitung für den Dämpfer findet ihr auch auf seiner Seite. Mit einfach draufklatschen ist es nicht getan, man muss sauber arbeiten und alle Reste vorher peinlichst genau entfernen, damit der neue Dämpfer sauber sitzt und dessen Klebefläche hält. Dort steht auch, was es mit dem Schaumstoff auf sich hat und warum ihr eBay-Angebote für Dämpfer vergessen könnt.
Ich bekomme jetzt 2 Stück für 5 Euro inkl. Versand, das ist ein wirklich fairer Preis (der zweite ist als Ersatz gedacht, falls beim Einbau etwas schief läuft). Er fertigt die Dämpfer wie gesagt nach Maß eigenhändig mit speziellem Schneidwerkzeug aus dem korrekten Schaumstoff an. Das nenne ich mal Leidenschaft zur Kameratechnik, man verzeihe ihm daher das Webdesign! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Ein toller Bericht, danke.
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Wirklich ein guter Bericht.
War schon oft am überlegen mir eine zu besorgen und dank dir weiß ich nun wo ich eine kaufen kann, ohne gleich ein Vermögen auszugeben.
Hab hier ne alte 50er Festbrennweite liegen die aber voll Manuell ist.
Und mit der Standart Scheibe ist es einfach schwer die Schärfe zu treffen.
Wenn die das mit meinen Fokusproblemen in der Werkstatt in den Griff bekommen....Ok...Der AF läuft ja auch mit der Schnibi und ich hab gleich die richtige Mattscheibe drinne für die 50er.
Wenn nicht dann hätte ich vieleicht eine Chance die K-r zu nutzen ohne den blöden AF.
Schön Oldschool manuell fokussieren und das AF System zum Teufel jagen.:evil:
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Ein toller Bericht, danke.
Ja, sehr ausführlich.

vielleicht solltest Du noch ergänzen, daß es vorkommt, daß die Schnibi nicht die Stärke (Dicke) der Original-Mattscheibe hat und deshalb nicht exakt in der Schärfeebene liegt. Ich habe 3 Kameras umgebaut und die Schnibi lag NIE auf Anhieb richtig. Dann kann man zwar mit dem Keil oder den Microprismen toll fokussieren, bekommt aber trotzdem kein scharfes Foto.
Ab hier ist jetzt "Basteln" angesagt, um herauszufinden, wie stark die Unterlage unter der Schnibi sein muß (bei mir zwischen 0,10 und 0,25 mm bei 3 verschiedenen Kameras). Danach kann man nachdenken, sich einen passenden Unterlegrahmen selbst anzufertigen oder einen "Shim" (Unterlegrahmen aus Kupfer) entsprechender Stärke (in Zehntel-Sprungweite erhältlich) bei Pentax zu bestellen.

Nachtrag: Bei manchen Schnibi-Anbietern liegen wohl Unterlegrahmen aus Kunststoff in verschiedenen Stärken bei, wie ich gelesen habe, dann braucht man nur noch solange wechseln, bis man die passende Stärke gefunden hat.

Zum Thema "Schnibi selbt anfertigen, einbauen und justieren" gibt es bereits ein paar (lange) Threads mit Fotos usw. ...

Ich habe sowohl die Schnibi (aus den 80ern, ehemals für Ricoh-SLRs) als auch den Shim jeweils selbst angefertigt (gesägt, gefeilt), trotz Schraubstock, Feinsäge, Feile, Meßschieber, Pinzetten und Uhrmacherschraubenziehern keine Kratzer auf die Schnibi fabriziert und auch weder Halterahmen noch Dämpfungsgummi dabei ruiniert ... und das schon dreimal (K100D, zweimal K-5).

Die Sägespäne auf der Schnibi habe ich übrigens während der Bearbeitung nur weggeblasen, nach der Bearbeitung unter warmem Wasser abgespült und die Schnibi sofort mit (ölfreier) Druckluft trockengeblasen, so bleibt kein "Wasserrand" auf der Scheibe. Falls sie bis zum Einbau in den Sucher wieder Fusseln anzieht (ich bin da "hyper-empfindlich"), habe ich sie wieder rausgenommen, abgespült, trockengepustet und wieder eingebaut. Pro Kamera habe ich so die Schnibi vielleicht 50mal ein- und wieder ausgebaut (erst beim Herausfinden der Unterleg-Dicke und dann beim fusselfreien Einbau) ... dabei hatten meine selbst zugeschnittenen Schnibis dann nichtmal mehr eine "Anfass-Nase" (der Einfachheit halber rechteckig geschnitten).

Wenn man davor keine "Angst", die nötige Geduld und Ausdauer und keine linken Hände hat, dann lohnt sich der Einbau einer Schnibi (+ SuLu) absolut ! Ich möchte keine Kamera mehr "oben ohne" haben.

Das Fokussieren geht damit (insbesondere bei zusätzlich vorhandener Sucherlupe) SO exakt, das die in bestimmten Situationen immernoch vorhandenen AF-Schwächen (auch an der K-5, teilweise abhängig vom Objektiv) deutlich zu sehen sind. Dann weiß man nicht, ob man sich freuen soll (über die exakte Schnibi) oder ärgern über den schlecht sitzenden AF.

Scharfe Fotos sind dann jedenfalls kein Glücks- oder Zufall mehr ;-)

Gruß Uwe.
 
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AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Zwischen den verschiedenen Blenden kann ich fast keinen Unterschied feststellen. Es tritt nahezu keine Abdunkelung auf, selbst bei sehr kleinen Blenden! Ich benutze ein SMC-M 50mm f1.7 Objektiv, bei dem die Kamera keinerlei Information über die eingestellte Blende erhält, sondern die Blende direkt mittels Blendenring am Objektiv eingestellt wird. Ich muss mich wirklich sehr anstrengen, um überhaupt eine Veränderung von Schnittbild, Mikroprismenring und Sucherhelligkeit zwischen f1.7 (Offenblende) und f22 (kleinste Blende des Objektivs) feststellen zu können. So, wie es bei der Originalmattscheibe auch war.

Frage: verstehst Du die Funktion des manuellen Objektivs wirklich?

Habe auch das M 1.7/50 mit Schnibi. Natürlich gibt es keine Sucherabdunkelung egal was für eine Blende am Objektiv eingestellt wird. Die Blende geht ja erst im Zeitpunkt des Auslösens zu.
Der Sucher wird auch dunkler wenn man die optischen Vorschau betätigt (an der K-5, obs das an der K-r gibt weiß ich nicht) aber auch kurz wenn man die grüne Taste zur Belichtungsmessung drückt (muß aber alles in den Menüs richtig eigestellt sein).
Ich habe auch ein Tamron 18-250, da muß man am langen Ende (bei Blende 6.3) schon sehr gerade durchschauen, damit die Keile, Microprismen am wenigsten abdunkeln. Mit einem Telekonverter und dem Tamron wird daraus tatsächlich Blende ca. 13. Da wirds so dunkel bei den Keilen und den Microprismen, dass sie nicht mehr zu verwenden sind.

Ich habe übrigens eine 45 Grad Schnibi mit Doppelkeil und möchte sie nicht mehr missen.
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Sehr ausfürlicher Bericht, aber wie immer bin ich froh, sowas nicht vorher gelesen zu haben. Wenn ich gewusst hätte, was man alles braucht........:rolleyes:
"Liest du noch, ober wechselst du schon?" fiel mir spontan ein......
Ich habe bei meinen K200d´s ebenfalls schon mehrfach die Schnibi getauscht, "justiert", wieder die Originale rein, dann wieder raus, dann doch wieder ..... etc pp. Ich brauchte nur eine Pinzette mit abgewinkelter Spitze und den Kasten, in der die Schnibi kam. Mehr nicht.
Beim ersten Mal ist sie mir sogar auf den Fussboden gefallen und ich habe keine Kratzer gehabt. Die billige habe ich danach schadlos mit Fensterreinger gereinigt, bin dafür aber hier im Forum dafür gerüffelt worden, wie ich sowas machen konnte. Schließlich trüben sie sich danach ein, lösen sich auf, explodieren und ich würde den Leuten einen Bärendienst leisten, weil ich Glück hatte, aber normalerweise soll sie Schrott sein danach und man appelierte an mein Verantwortungsbewusst sein, sowas nicht als probates Mittel anzupreisen. Nun denn.......
Ob man nun eine für 15€ aus China nimmt oder für 150€ aud den USA, muss jeder selber entscheiden. Funktionieren tun sie beide, Abdunklungen in den Keilen habe ich bei beiden nicht nennenswert feststellen können. Allerdings möchte ich die Chinascheibe, die mein Vater in seiner K200d hat, in meiner nicht mehr haben. Die Kanten der Keile und des Prismenringes sind meiner ANsicht nach besser gearbeitet, sauberer, klarer definiert. Bei den 15€-Dingern hat mich der schwarze Rand an den Kanten der Keile und am Prismenring immer gestört.
Um es nochmal klarzustellen: Das Fokussieren klappt mit beiden gleichermassen akkurat, aber die höherpreisige macht in meinen Augen auch den höherwertigeren Eindruck und der Blick durch den Sucher ist ungestörter.

Mein Fazit war damals: Es ist kein Hexenwerk, die Schnibi zu wechseln und man muss auch kein Chirurg sein.
 
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AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Nachtrag: Bei manchen Schnibi-Anbietern liegen wohl Unterlegrahmen aus Kunststoff in verschiedenen Stärken bei, wie ich gelesen habe, dann braucht man nur noch solange wechseln, bis man die passende Stärke gefunden hat.

Stimmt - z.B. bei denen von Foccusingscreens. Die sind nicht ganz so billtig wie die von Orchid - dafür werden aber:
- sämtliches benötigte Werkzeug, inkl. "Fingerlingen" damit man die neue Scheibe nicht gleich "vertascht" mitgeliefert
- ebenso sind mehrere Schims mit dabei.
Ich hab die Dinger in zwei Kameras verbaut. K100D und K20D.
Einmal die "Hausmarke" und einmal eine modifizierte Nikon-Scheibe.
Beide sind sehr gut zu gebrauchen und eine wirkliche erleichterung beim fokusieren.
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Hallo Arsaneus,

das nenn' ich einen tollen Bericht - Danke!
Als Besitzer eine K-r werde ich deine Einbauanleitung mal ausprobieren.

Glückauf,
Edwin
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Der Microprismenring in der Schnibi funktioniert angeblich nur bei Lichtstärke 1:5,6 oder besser zuverlässig (-> Wikipedia). Ist das wirklich so?
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Frage: verstehst Du die Funktion des manuellen Objektivs wirklich?

Habe auch das M 1.7/50 mit Schnibi. Natürlich gibt es keine Sucherabdunkelung egal was für eine Blende am Objektiv eingestellt wird. Die Blende geht ja erst im Zeitpunkt des Auslösens zu.

Ich finde das selbst auch komisch, da man ja immer und überall etwas von deutlicher Abdunkelung liest. Aber das M-Objektiv hat doch überhaupt keinerlei Kommunikation mit der Kamera (die Kontakte dafür sind gar nicht vorhanden). Die Blende wird doch manuell am Blendenring eingestellt. Wie kann die Kamera dann die Blende öffnen oder schließen?

Zumal, wenn ich das Objektiv abschraube und lose in der Hand halte, und dann den Blendenring betätige, sieht man eindeutig wie die Blende auf- bzw. zugeht.

Das Abdunkeln beim Betätigen der grünen Taste inkl. "klack" ist mir auch aufgefallen, woran liegt das dann? Ich weiß, dass die Belichtung gemessen wird. Aber die müsste doch sowieso über die Mattscheibe gemessen werden können, weil der Belichtungssensor dahinter sitzt.

Ich habe das so verstanden:
- alle heutigen Objektive (mit A-Stellung oder hochwertiger) verwenden Offenblendmessung. Die Belichtung wird mit offener Blende vorgenommen, auch die Fokussierung. Vorteil ist, dass mehr Licht zur Verfügung steht und man besser fokussieren und exakter messen kann. Die reale Belichtung bei der tatsächlich eingestellten Blende wird dann mathematisch aus der Offenblendmessung errechnet.
- alle M-Objektive geben der Kamera keine Information über die eingestellte Blende. Deshalb bleibt der Kamera gar nichts anderes mehr übrig, als so zu messen wie man es früher getan hat, nämlich per Arbeitsblendenmessung. Die Blende wird eingestellt und dann die Belichtung bei dieser Blende (der "Arbeitsblende") gemessen.

Vermutlich hab ich irgendwo in diesem Wust an Infos etwas nicht richtig verstanden. Oder ich habe eine Super-Mattscheibe.

Sobald mein Spiegeldämpfer erneuert ist, werde ich das intensiv testen. So bleibt mir aktuell leider nix anderes übrig, als die Warnung auszusprechen: Rennt bitte nicht sofort los und kauft euch eine Schnibi, sondern wartet, bis das Rätsel hier gelöst ist.
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Das Abdunkeln beim Betätigen der grünen Taste inkl. "klack" ist mir auch aufgefallen, woran liegt das dann?
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- alle M-Objektive geben der Kamera keine Information über die eingestellte Blende. Deshalb bleibt der Kamera gar nichts anderes mehr übrig, als so zu messen wie man es früher getan hat, nämlich per Arbeitsblendenmessung. Die Blende wird eingestellt und dann die Belichtung bei dieser Blende (der "Arbeitsblende") gemessen.

Genau das macht die Grüne Taste! Du wählst die Blende am Blendering, drückst die Grüne Taste=> Blende wird entsprechend geschlossen und die Belichtung wird gemessen. Danach springt die Blende wieder auf Offenblende und erst beim Auslösen schließt sich die Blende wieder.
Was die Abdunklung angeht: Es betrifft in erster Linie die Abdunklung der KEILE, nicht des gesamten Suchers.

Aber das M-Objektiv hat doch überhaupt keinerlei Kommunikation mit der Kamera (die Kontakte dafür sind gar nicht vorhanden). Die Blende wird doch manuell am Blendenring eingestellt. Wie kann die Kamera dann die Blende öffnen oder schließen?
Die Information wie weit die Blende sich schließen soll, wird hier mechanisch, nicht elektronisch übertragen.
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Die Information wie weit die Blende sich schließen soll, wird hier mechanisch, nicht elektronisch übertragen.

Gegenfrage: Wenn das stimmt, warum übernimmt die Kamera den gewünschten Blendenwert nicht einfach fürs Display, für die EXIF-Daten, den Blitz usw.?
Soweit ich weiß gibt es bei M-Objektiven keinerlei Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera. Lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen! Wie genau wird das denn mechanisch übertragen?


Edit: Okay, ist geglaubt. Ich habe gerade ein Experiment gemacht, was auch ohne Spiegeldämpfer geht: Ich habe die Funktion der grünen Taste auf "optische Vorschau" gestellt (damit entspricht sie einer Abblendtaste). Und tatsächlich, die Blende schließt sich erst dann! Lediglich bei Offenblende (f1.7) tritt keine Veränderung des Sucherbildes auf. Somit wäre indirekt bewiesen, dass sich die Blende erst schließt, wenn man die Belichtung misst, die Abblendtaste drückt oder halt auslöst.

Meine Ergebnisse, indoor, keine künstliche Beleuchtung, wenig Tageslicht:
f1.7 - perfektes Sucherbild!
f2.8 - absolut brauchbar
f4 - spürbar dunkler, Schnittbildindikator aber noch brauchbar
f5.6 - deutlich dunkler, Schnittbildindikator an der Grenze der Benutzbarkeit
f8 - noch dunkler, Schnittbildindikator: keine Chance (aber ab hier wird eh alles scharf...)

Die Mikroprismen sind bis f4 bei perfekter Schärfe klar, darunter bleiben sie "riffelig/unscharf".

Wenn man jetzt bedenkt, dass die Belichtungsmessung bei Objektiven mit A-Stellung bei Offenblende vorgenommen wird, und ich bei Offenblende keinen Unterschied zwischen Original- und Schnittbildscheibe feststellen kann, komme ich zu dem Schluss, dass Schnibis erst mit A-Objektiven sinnvoll einzusetzen sind. Sonst spinnt die Belichtung wohl 'rum.
Des Weiteren würde ich nach diesen Ergebnissen kein Objektiv mit A-Stellung kaufen, was eine Offenblende hat, die kleiner als f4 ist.

Kann das soweit einer nachvollziehen oder bestätigen?
Weil dann darf das M 50mm f1.7 wohl einem A 50mm f1.7 weichen... :eek:
 
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AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Gegenfrage: Wenn das stimmt, warum übernimmt die Kamera den gewünschten Blendenwert nicht einfach fürs Display, für die EXIF-Daten, den Blitz usw.?
Soweit ich weiß gibt es bei M-Objektiven keinerlei Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera. Lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen! Wie genau wird das denn mechanisch übertragen?

Hallo,
die Blende wird ja mechanisch durch den Hebel hinten am Objektiv geschlossen.
Die A-Objektive und neuere haben einen definierten Weg bei dem eine gewisse Blende anliegt.
Z.B. 5mm= Blende 8 (Fantasiewert)
Und durch den Anfangswert weiß die Kamera welche Anfangsöffnung das Objektiv hat.
Bei älteren nicht.
Deshalb ist es nicht möglich den Blendenwert an der Kamera einzustellen.

Früher hatten die Kameras ja noch keinen Belichtungsmesser und später wurde bei Arbeitsblende gemessen.
Deshalb hatte sich keiner Gedanken darum machen müssen.

So, hoffe meine Erinnerung hat mich das nicht im Stich gelassen. :confused:
Kannst ja mal bei Wiki und den schlauen Männern guggen gehen (Wikipedia).

Gruß,
Wolfram
 
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AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Ah, danke, jetzt habe ich es verstanden!

Die Kamera sagt also nur zum Objektiv "bitte auf Arbeitsblende schließen", ohne dass sie wüsste, welche Blende das genau ist.

Liege ich mit meinen in Beitrag #12 unten genannten Gedanken zur Offenblendmessung denn richtig? Dass eine Schnibi somit nur mit A-Stellung (d.h. Offenblendmessung) und Offenblende <= f2.8 benutzbar ist, weil sonst Fehlbelichtungen auftreten?
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Ah, danke, jetzt habe ich es verstanden!

Die Kamera sagt also nur zum Objektiv "bitte auf Arbeitsblende schließen", ohne dass sie wüsste, welche Blende das genau ist.

Liege ich mit meinen in Beitrag #12 unten genannten Gedanken zur Offenblendmessung denn richtig? Dass eine Schnibi somit nur mit A-Stellung (d.h. Offenblendmessung) und Offenblende <= f2.8 benutzbar ist, weil sonst Fehlbelichtungen auftreten?
Hallo,
nein das hat damit nichts zu tun.
So eine Schnibi KANN durch ihre Oberflächenstruktur und Lichtdurchlässigkeit zu Fehlmessungen führen.
Speziell bei Spotmessung da hierbei ja gerade der mittlere Bereich angemessen wird wo der Schnittbildindikator und eventuell der Mikroprismenring ist.
Steht aber alles schon weiter oben.

Gruß,
Wolfram
 
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Ich benutze auch so eine günstige Schnibi und ein 50mm M-Objektiv 1,7.
Wenn man im AV-Modus fotografiert, braucht man nicht mehr die Belichtungs-
taste betätigen, um eine Belichtungsmessung durchzuführen.

Nachteil: funktioniert erstmal nur mit Offenblende

Aber: lässt man das Objektiv nicht ganz im Bajonett einrasten,
kann man damit "direkt" fotografieren, ohne drücken einer zusätzlichen
Taste für die Belichtungsmessung.
Nachteil: wie schon beschrieben wird ab etwa F/4 bzw. F/5,6 der
Schnittbildkeil etwas dunkler, was ja zu einer Fehlbelichtung führen kann,
da ja nur mit Spot- oder Mittenbetonter Messung gearbeitet werden kann.

So und jetzt kommt es:
es gibt allerdings eine Einstellung beim aufsetzen des Objektives an die
Kamera (am besten Blende auf 22 stellen und beobachten, wann der
Blenden mitnehmer die Blende öffnet) und zwar kurz bevor die Blende
mechanisch geöffnet wird, wo meine Kamera (Pentax *istDS) auf
Mehrfeldbelichtungsmessung springt (erkennbar am Top-LC-Display) bei
eingeschalteter Kamera, allerdings nur im AV-Modus (nicht im M-Modus) und
nur wenn ich vorher auf Mehrfeldmessung eingestellt hatte.
Dadurch scheint die Belichtungsmessung nicht "so anfällig" zu sein.
Genau in dieser Stellung habe ich eine "zweite Raste" in das Bajonett gebohrt,
um diese Stellung zu fixieren - damit mir nicht versehentlich das Objektiv
abfällt. Kann ja bei Gelegenheit noch mal ein paar Bilder von meinem Umbau
anhängen.

Ich hoffe ich konnte es halbwegs nachvollziehbar schreiben.

So benutze ich das 50mm M-Objektiv f/1,7 recht gerne bis etwa Blende 4,
da ich mich dann voll auf das Fokussieren konzentrieren kann, da die
Belichtungsmessung im Hintergrund läuft. Interessanterweise meint die
Kamera auch irgendwie ein A-Objektiv im Bajonett zu haben. Ich habe mal
ein (schlechtes) Bild angefügt, um die EXIF´s zu demonstrieren.

Gruß
pentaxmz50
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Dass die Spotmessung Probleme bei größeren Blendenzahlen machen wird, leuchtet mir ein. Ich sorge mich einfach um die Belichtung bei meinem gerade frisch erworbenen M 50/1.7. Die K-r hat ja eine Belichtungskorrektur, aber vermutlich wird es nicht genügen, diese auf einen festen Wert zu stellen oder?
Zumal sich ja Offen- und Arbeitsblendemessung anders verhalten dürften.

Edit: @pentaxmz50: Danke für deine ausführlichen Tipps. Das scheint nur sehr fummelig zu sein. Ich möchte ungern mein Objektiv umbauen mit der Gefahr, dabei Mist zu bauen, da es ja eventuell bald durch ein A ersetzt wird/werden muss.
Außerdem: Wenn ich nicht ganz einrasten lasse, rechnet die Kamera aus dem Offenblend-Wert den Wert bei kleineren Blenden aus, aber genau das funktioniert doch nicht zuverlässig wenn die Kamera nicht weiß, mit welcher Blende man fotografiert?

Von daher weiß ich nicht ob da ein A 50/1.7 angesagt wäre...

Hab ich's denn richtig verstanden, dass bei Objektiven mit A-Stellung immer eine Offenblendmessung gemacht wird? Weil bei Offenblende ist der Schnittbildkeil ja nicht abgedunkelt und die Mattscheibe hell, von daher sollten doch alle drei Belichtungsmodi (Spot, Mittenbetont, Mehrfeld) ganz normal funktionieren?
Solange man kein Objektiv benutzt, was eine Offenblende von ~f4 oder schlechter hat.
 
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AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Hallo,
ja, bei Offenblende.
So ein A-Objektiv verhält sich bei der Belichtungsmessung genau so wie z.B. ein Kit-Objektiv auch.
A= Automatik.
Es ermöglicht also die automatische Belichtungsmessung und Steuerung.
Die Fehlmessungen mit Schnibi sind zuerst einmal auch unabhängig von der Anfangsöffnung.
Z.B. 500mm F8...
GUTE Schnibis verdunkeln den Keil auch erst ab ca, F6,xx.
Kommt auch auf das Licht an.
Je heller desto später.

Wenn du es dir leisten kannst kaufe dir ein "A-Objektiv".
Ist doch viel bequemer....
Wenn schon kein F oder FA :)

Gruß,
Wolfram
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

Jau, Ziel war ja eine Studenten-DSLR mit Zubehör für insgesamt 550 Euro (s. mein Kaufberatungs-Thread).

Habe inzwischen folgendes gekauft:
- K-r Body mit reichlich Zubehör: 415€
- M 50mm f1.7: 50€
- Kit (das DA-L): 35€, Verkäufer meldet sich seit 3 Wochen nach Bezahlung nicht, Ware wurde nie versendet, habe ihm jetzt geschrieben dass ich vom Kauf zurücktrete und er mir gefälligst mein Geld zurücküberweisen soll :mad:
- Schnibi: 25€
- Spiegeldämpfer: 5€
- Eigenbau-Studenten-Kameratasche: 25€, noch in Arbeit
--> 555€ minus das Kit = 520€

Somit habe ich das Budget nahezu ausgereizt. Ich neige dazu, das M zu verkaufen und es durch ein ansonsten identisches A zu ersetzen. Sollte eine super Portraitlinse abgeben, wenn die Belichtung tatsächlich immer bei Offenblende gemessen wird und nur beim Auslösen abgeblendet wird.

Dazu würde ich dann, in ein paar Monaten, das Budget erhöhen und mir ein weiteres Objektiv kaufen, um den restlichen Brennweitenbereich abzudecken. Vielleicht ein Tamron 17-50mm f2.8?

Die Überlegungen kann ich mir aber alle schenken, bevor ich die Belichtungsmessung nicht kapiert habe :D

Also nochmal, zur Sicherheit:
M-Objektive --> Arbeitsblendenmessung mit grüner Taste. Dabei wird die Blende auf den am Blendenring gewählten Wert geschlossen und die Belichtung gemessen.
A-Objektive und besser --> Offenblendemessung automatisch. Dabei wird bei vollständig geöffneter Blende gemessen und mathematisch der Wert für die eingestellte Blende berechnet.

Da die Schnibi erst bei größeren Blendenwerten als f2.8 spürbar abdunkelt, sollte ein A-Objektiv mit guter Offenblende somit alle Belichtungsprobleme mit der Schnibi lösen, oder?
Weil ja offen gemessen wird, und dabei ist die Scheibe schön hell wie die Originalscheibe.
 
AW: Erfahrungsbericht: Schnittbildmattscheibe von orchidspace für K-r (+Einbauanleitu

J
Da die Schnibi erst bei größeren Blendenwerten als f2.8 spürbar abdunkelt, sollte ein A-Objektiv mit guter Offenblende somit alle Belichtungsprobleme mit der Schnibi lösen, oder?

Hallo,
habe doch geschrieben dass so ein Schnittkeil erst ab ca. f5.6 abdunkelt.
Ist die Frage ob du dir das TAMRON 17-50mm F2,8 oder das TAMRON 28-75mm f2,8 kaufst und das mit dem 50`er und der Schnibi bleiben lässt.
Ich weiß nicht was du dir von dem 50`er versprichst.
Außer dem f1,7 und einer und einer nicht wesentlich besseren Qualität als z.B das TAMRON 28-75mm f2,8 hat es keine Vorteile.
Ist aber wegen fehlendem AF etwas "umständlicher".
Auch bei Portraits wirst du die f1,7 nicht oft brauchen.
Da reichen meistens auch 2,8 zum freistellen gerade bei 75mm.
Die Zoos sind universaler einsetzbar, lichtstark und haben AF.
Ist halt eine Sache des Preises.
Ein 50mm f1,7 kostet gebraucht ca 80-120€.
Das besagte TAMRON ca. 200-250€.....

Aber ich glaube wir sind jetzt genug vom Thema abgewichen.

Gruß,
Wolfram
 
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