Und nun zu den Bildern:
Die Bilder wirken durch die Bearbeitung alle surreal. Es sind vor allem die Sterne, die hier verwirren und mich erstmal dazu brachten zu ergründen, wie er das wohl von der Belichtung hinbekommen hat, ohne das es zu Strichspuren kommt, die man hier eigentlich haben müßte, wenn es sich um eine Fotografie handelt. Ich hielt die Sterne (Bild #1) deshalb anfänglich für unbeabsichtigt ins Bild geraten, ob nun in Form von Staub auf der Linse, Hotpixel oder was auch immer, da war ich mir unschlüssig. Und so wirken die Bilder eben künstlich erzeugt, was ich wertneutral meine, schließlich ist der Entstehungsprozess zweitrangig und nur die Wirkung entscheidend.
#1 (Ufo) - Von den Farben her und der weniger stark ausgeprägten Vignette gefällt mir das 2. besser, aber andererseits paßt die durchschnittliche Helligkeit des 1. besser zur Uhrzeit.
Die Wolke schwebt gut über der Mulde positioniert und wird doch auch von der Wolke darunter im Himmel gehalten, als wenn sie über einem Regalbrettchen wie ein Wattekügelchen schweben würde.
Die Standort der Aufnahme ist toll, mit den in der Mitte durchscheinenden weiter entfernten Gipfeln und Wolken sowie der sich schlängelnden Straße, dorthin führt. Das gibt dem Bild viel Tiefe und macht deutlich, daß da ein Tal zwischen liegen muß, was man am rechten Bildrand bereits erahnen kann.
Die Farbabstimmung für Himmel und Wolken passt gut zum unwirklichen Eindruck. Das Bild hängt optimal zwischen Malerei und Fotografie. In seiner Bildgestaltung, Farbwahl und der Helligkeitsverteilung wie konstruiert aber detailreich wie ein Foto. Vielfach paßt sowas nicht, aber hier um so mehr.
Ich frage mich, wie würde das Foto wohl ohne die Wolke wirken? Vermutlich käme die Landschaft kühler, wegend der geringeren Rotanteile im Bild und auch einsamer und unheimlicher rüber. Die Wolke wirkt wie ein Wächter der Nacht, der dafür sorgt, daß alle ruhig schlafen können. Siw wirkt wie ein Fixpunkt, auf den immer wieder die Aufmerksamkeit fällt und von dem man aber auch schnell wieder abläßt und andere Bildteile erforscht, weil sie so konturenarm und so allein für sich genommen nicht viel hergibt. Und so verbringt man viel Zeit mit dem Foto, weil man sich unbewußt mehr Zeit für zahlreichen Details nimmt, die man sonst schnell übersehen würde. Man entdeckt erst später die Gipfel am linken Bildrand, die Schatten, die die Wolken am linken Bildrand auf einen Bergrücken werfen und die Lichter einiger Häuser südwestlich dieses Schattens.
Das Einizige was mir nicht ganz so gefällt ist die nur ansatzweise sichtbare Lichtquelle am oberen Bildrand. Vermutlich der Mond aber bei dieser künstlichen wirkenden Landschaft könnte das auch irgend ein nicht ganz so weit entfernter Stern sein. An dieser Stelle mache ich jetzt Schluß, sonst gehen mir bei den nächsten Bildern die Buchstaben aus.
#2 - Das Bild ist klarer, es gibt weniger zu entdecken. Die Landschaft ist härter, und durch die viel näheren steinernen Gipfel greifbarer. Die Gipfel am rechten Bildrand (die drei Spitzen) ziehen die Hauptaufmerksamkeit auf sich. Einerseits, weil man bei Ihnen am meisten Details erkennt und auch weil sie sich dort am eindrucksvollsten vom Himmel abzeichnen und so zumindest in diesem Bereich Tiefe ins Bild kommt. Zum linken Bildrand hin, nimmt diese Abgrenzung ab. Und dann erinnern mich die Felsen im Vordergrund auch an die Szene bei "Star Trek - Treffen der Generationen" als Picard auf und der andere Typ auf diesem roten Felsen stehen und in den Nexus gezogen werden, bevor der Planet pulverisiert wird. Hinzu kommt, daß diese Landschaft ohnehin eine gewaltige Faszination auf mich ausübt, weil die Landschaft in meiner Umgebung im Vergleich unendlich langweilig ist. So flach und gleichmäßig. Ganz anders dort, obwohl ich den Schnee, den man dort bereits sieht, nicht wirklich haben will. Er paßt aber gut ins Bild, weil er diese Landschaft noch einsamer, kälter und sonstwie ungemütlicher macht. Klar ungemütlicher als #1, weil hier Anzeichen menschlicher Präsenz fehlen. Die Landschaft kommt so auch unberührter rüber. Es scheint auch einige hundert Meter höher zu liegen.
#3 - Wieder sichtbare Zivilisation. Dazu die wärmere Farbabstimmung und zumindest "scheinbar" wieder geringere Standorthöhe als bei #2. Schöne klare schräge horizonatale Linien, die die einzelnen Motivteile von einander abgrenzen, so daß man sich dieser besser im Detail ansehen kann ohne abgelenkt zu werden. Je weiter man den Straßen und weiter entfernten Biltteilen in der Bildmitte folgt, um so intensiver wird die Besiedlung. Man befindet sich somit auf der Rücktour und wird bald wieder zu Hause im Warmen sein. Selbst die Wolken unterstreichen das. im Vordergrund noch wolkenarmer Himmel, verdichten sie sich nach hinten zunehmend wie eine warme Decke.
#4 - Das Kontrastbild zu den anderen. Kein grünes Gras, farblose Bäume, die sich nur begrenzt von der Landschaft abzeichnen. Keine Herausarbeitung von Feinkontasten in der Landschaft. Eine kalte Vollmondnacht. Der Vordergrund ist nur Beiwerk. Bildbestimmend sind die schneebedeckten Gipfel und der gewaltige eiskalte Himmel. Es fehlt dem Bild wegend er kontrastarmut etwas an Tiefe. Die Lichter der Zivilisation stören die Einsamkeit, die das Bild ansonsten ausströmt, gewaltig. Sie hätten für diese Aufnahme ruhig kurzzeitig das Licht ausschalten können.
#5 - Nur im Verglichen mit den Anderen schwach. Im Vordergrund hat man diese unschöne Unschärfekante die weg sollte, obwohl es schade wäre, wenn das Schneefeld dann angeschnitten wird. Beim linken Bildrand habe ich auch beinahe den Eindruck, daß diese Weichgezeichnet wäre, weil er so sunkel ist und so uninteressant leer ist. Mit der umlaufenden Vignette wurde hier bischen übertrieben. Im Vordergrund ist abgesehen vom Schneefeld, das nicht lange Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann, schnell nichts mehr zu entdeckenund so landet man sehr schnell bei den leider stark überstrahlten Lichtern der Straßen und Häuser. Und auch hier ist mir der Kontrast zu schwach ausgeprägt, wodurch es recht flach erscheint.
So, das wars.
Danke fürs zeigen.