chefkochender
Themenersteller
Hallo Fotofreunde,
nach langem Suchen, sehr viel Lesen und auch einigem Ausprobieren, habe ich mich letztlich für die oben angegebene Stativ und Kopf Kombination entschieden. Dabei sind mir ein geringes Gewicht und ein kompaktes Packmaß sehr wichtig, ich nutze das Stativ gerne und häufig und habe es oft mit dabei, auch bei Urlaubsreisen.
Nach einigen günstigen Alustativen der 20-30€ Klasse von Hama und Vergleichbare (die für meine Kompaktkamera wirklich total OK waren), kaufte ich mir vor einem Jahr das Giottos MT-9340 mit dem Giottos MH-1301 Kugelkopf. Zuerst war ich mit der Kombination wunschlos glücklich, besonders im Vergleich zu den Billigstativen mit integriertem Plastikneiger war die Kombination ein echter Quantensprung und für mich der optimale Kompromiss aus Gewicht und Größe bei einem akzeptablen Preis.
Nach längerer Nutzung und Erweiterung meines Fotokrams sind mir doch noch einige Unzulänglichkeiten dieser Kombination aufgefallen. Das wichtigste Manko war die mangelnde Höhe des Stativs. Um bequem in Augenhöhe fotografieren zu können, musste ich die Mittelsäule komplett ausziehen und das Stativ wurde dadurch zu wackelig. Ging es mit dem leichten Kitobjektiv bei Windstille noch ganz gut, wurden die Probleme mit dem Tamron 17-50 f2,8 und besonders mit dem Tamron 70-300 deutlich verstärkt. Besonders bei Makrospielereien bei 300mm Brennweite (1:2 Pseudo Makro) kam die Kombi deutlich an Ihre Grenzen. Scharfe Bilder waren nur noch bei Windstille in Kombination mit SVA und Fernbedienung möglich und auch das Einstellen des richtigen Bildausschnitts wurde ziemlich fummelig. Der Haupt-Übeltäter bei diesen Schwierigkeiten war ganz klar das Stativ, mit dem Kopf war ich eigentlich immer noch zufrieden. Auch die schwenkbare Mittelsäule des Giottos, zu Beginn ein (theoretisch) wichtiges Feature beim Stativkauf, habe ich kein einziges Mal benötigt, aber sie erhöht das Gewicht und mindert die Stabilität.
Nach wochenlangen Recherchen und dem Lesen nahezu aller passenden Stativthreads in diesem Forum, bin ich beim Feisol CT-3442 hängen geblieben. Sehr leicht, kompaktes Packmaß, genau „meine“ Höhe ohne destabilisierende Mittelsäule, einziges Gegenargument war der stolze Preis. Nachdem ich aber bereits einige Stative gekauft habe und immer noch nicht richtig zufrieden war, habe ich in den sauren Apfel gebissen und tatsächlich fast 300€ für ein Stativ ausgegeben. Letztlich hat sich das Geld auf jeden Fall gelohnt, das Stativ ist vieeeel höher und massiver als mein altes Giottos, dabei um Welten stabiler und auch noch deutlich leichter.
Jetzt hätte ich eigentlich komplett zufrieden sein müssen, allerdings erweiterte ich meine Fotospielsachen noch um einen externen Blitz und merkte, dass der Giottos Kopf bei extremen Winkeln oder im Hochformat so langsam an seine Grenzen kam. Die Friktion musste ich für extreme Positionen schon fast mit der Zange festdrehen und auch die Arretierung des Kopfes war langsam an der Grenze angelangt. Feststellen ließ sich der Kopf schon, aber nur unter Einsatz relativ großer Kräfte an den jeweiligen Schrauben. Da ich die Kamera zwischenzeitlich gerne auf dem Stativ lasse und dann das Ganze über der Schulter oder in der Hand trage, ist mir eine bombensichere Arretierung des Kopfes entsprechend wichtig. Außerdem kam noch die Tatsache hinzu, dass ich bedingt durch das Design des Kopfes, das Stativ nicht über dem Kopf zusammenschlagen kann. Natürlich ist es durchaus machbar, beispielsweise vor Reisen, den Kopf abzuschrauben und extra zu verstauen, aber wenn das Stativ schon dieses Feature hat… Und spätestens nach der Anschaffung eines für dieses Jahr angedachten 70-200 f2,8 wäre der Kopf dann sicher überfordert.
Also ging die Recherche, Leserei und Sucherei wieder einmal von vorne los, diesmal im Feld der hochwertigen Kugelköpfe. Neben den üblichen Verdächtigen wie Markins Q3/M10, Arcaswiss Monoball, RRS-BH40/55 oder Novoflex CB3/5 ist mein Augenmerk immer wieder auch auf den neuen Gitzo GH2780 gefallen. Leider gibt es zu diesem Kopf nur wenige Berichte und Erfahrungen, die wenigen, die es aber gibt sind durchweg positiv. Als ich dann noch ein unglaublich günstiges Angebot für den Kopf in einem englischen Shop entdeckt habe, bin ich das Risiko eingegangen und habe einfach bestellt.
Der Kopf wirkt viel größer im Vergleich zum Giottos 1301, die Kugel ist fast doppelt so groß und das bei exakt gleichem Gewicht der Köpfe (Magnesiumgehäuse und Hohlkugel sei dank). Arretieren kann ich die Kugel durch eine leichte Drehung der Klemmung ohne viel Kraftaufwand und dann kann ich mit der Hand absolut nix mehr bewegen, der Kopf sitzt bombenfest. Die Friktion ist in die Feststellschraube integriert, eine für mich logischere und elegantere Lösung als zwei separate Schrauben wie beim Giottos.
Die Friktion des Kopfes funktioniert einwandfrei, ungewohnt ist nur, dass sie je nach Bewegungsrichtung unterschiedlich schwergängig ist. Auf dem Kopf montiert, lässt sich die Kamera bei eingestellter Friktion relativ leichtgängig nach vorne und hinten bewegen. Schwenke ich dann jedoch ins Hochformat wird die Friktion ohne etwas verstellen zu müssen deutlich schwerer. Im praktischen Einsatz erschließen sich schnell die Vorteile dieser unterschiedlichen Friktionshärte. Ist sie einmal richtig eingestellt, muss ich die Friktion auch für Hochformataufnahmen nicht mehr nachstellen, da der Kopf bei der jetzt höheren Belastung automatisch schwergängiger klemmt. Ist die Kamera wieder in der „normalen“ Ebene ist die Friktion sehr schön leichtgängig. Hatte ich die Friktion des Giottos passend fürs Hochformat eingestellt, war sie für die normale Ebene viel zu schwergängig; passte die normale Ebene, sackte die Kamera im Hochformat haltlos durch - diesen Effekt hat man beim Gitzo Kopf nicht mehr. Ich hoffe ich konnte dieses etwas komplizierte Feature in Worten deutlich machen.
Sehr angenehm empfinde ich auch die Tatsache, dass sich der Kopf beim Feststellen nicht mehr nennenswert verzieht. Wanderte das Bild bei 300mm Makros beim Giottos beim arretieren noch einmal deutlich, so bleibt der Bildausschnitt mit dem Gitzo Kopf bestehen. Leichte Veränderungen des Bildausschnitts lassen sich dabei eher auf die Bewegung des Stativs beim Anfassen der Schraube zurückführen als auf eine tatsächliche Verstellung des Kopfes. Bei normalen Brennweiten (17-50mm) kann ich überhaupt kein Verziehen beim Feststellen mehr entdecken.
Obwohl ich immer noch keinen der weiter oben genannten „Marktführer“ im Kugelkopfbereich testen konnte, denke ich, mit dem Gitzo GH2780 eine gute Wahl getroffen zu haben, vor allem zu einem wirklich günstigen Preis. Auf den Gitzo Teller habe ich das alte Arca kompatible Giottos Schnellwechselsystem MH-656 montiert, diese Kombination hält und funktioniert wunderbar. Als zusätzlicher Bonus stellte sich heraus, dass sich das Feisol CT-3442 jetzt auch genau passend über den Gitzo Kopf zusammenfalten lässt und zusammen super in die mitgelieferte Stativtasche passt.
Schlussendlich habe ich jetzt eine sehr leichte (insgesamt ca. 1500 Gramm) und dafür doch stabile Kombination, die sich kompakt zusammenlegen lässt und auch noch Luft nach oben in Sachen Belastung besitzt. Jetzt hoffe ich zumindest, für die nächsten paar Jahre in Sachen Stativ auf der sicheren Seite zu sein und vielleicht dem einen oder anderen Suchenden hier im Forum ein wenig weitergeholfen zu haben.
Werde diesen Bericht in den nächsten Tagen auch noch mit ein paar Bildern ergänzen.
Beste Grüße, David.
nach langem Suchen, sehr viel Lesen und auch einigem Ausprobieren, habe ich mich letztlich für die oben angegebene Stativ und Kopf Kombination entschieden. Dabei sind mir ein geringes Gewicht und ein kompaktes Packmaß sehr wichtig, ich nutze das Stativ gerne und häufig und habe es oft mit dabei, auch bei Urlaubsreisen.
Nach einigen günstigen Alustativen der 20-30€ Klasse von Hama und Vergleichbare (die für meine Kompaktkamera wirklich total OK waren), kaufte ich mir vor einem Jahr das Giottos MT-9340 mit dem Giottos MH-1301 Kugelkopf. Zuerst war ich mit der Kombination wunschlos glücklich, besonders im Vergleich zu den Billigstativen mit integriertem Plastikneiger war die Kombination ein echter Quantensprung und für mich der optimale Kompromiss aus Gewicht und Größe bei einem akzeptablen Preis.
Nach längerer Nutzung und Erweiterung meines Fotokrams sind mir doch noch einige Unzulänglichkeiten dieser Kombination aufgefallen. Das wichtigste Manko war die mangelnde Höhe des Stativs. Um bequem in Augenhöhe fotografieren zu können, musste ich die Mittelsäule komplett ausziehen und das Stativ wurde dadurch zu wackelig. Ging es mit dem leichten Kitobjektiv bei Windstille noch ganz gut, wurden die Probleme mit dem Tamron 17-50 f2,8 und besonders mit dem Tamron 70-300 deutlich verstärkt. Besonders bei Makrospielereien bei 300mm Brennweite (1:2 Pseudo Makro) kam die Kombi deutlich an Ihre Grenzen. Scharfe Bilder waren nur noch bei Windstille in Kombination mit SVA und Fernbedienung möglich und auch das Einstellen des richtigen Bildausschnitts wurde ziemlich fummelig. Der Haupt-Übeltäter bei diesen Schwierigkeiten war ganz klar das Stativ, mit dem Kopf war ich eigentlich immer noch zufrieden. Auch die schwenkbare Mittelsäule des Giottos, zu Beginn ein (theoretisch) wichtiges Feature beim Stativkauf, habe ich kein einziges Mal benötigt, aber sie erhöht das Gewicht und mindert die Stabilität.
Nach wochenlangen Recherchen und dem Lesen nahezu aller passenden Stativthreads in diesem Forum, bin ich beim Feisol CT-3442 hängen geblieben. Sehr leicht, kompaktes Packmaß, genau „meine“ Höhe ohne destabilisierende Mittelsäule, einziges Gegenargument war der stolze Preis. Nachdem ich aber bereits einige Stative gekauft habe und immer noch nicht richtig zufrieden war, habe ich in den sauren Apfel gebissen und tatsächlich fast 300€ für ein Stativ ausgegeben. Letztlich hat sich das Geld auf jeden Fall gelohnt, das Stativ ist vieeeel höher und massiver als mein altes Giottos, dabei um Welten stabiler und auch noch deutlich leichter.
Jetzt hätte ich eigentlich komplett zufrieden sein müssen, allerdings erweiterte ich meine Fotospielsachen noch um einen externen Blitz und merkte, dass der Giottos Kopf bei extremen Winkeln oder im Hochformat so langsam an seine Grenzen kam. Die Friktion musste ich für extreme Positionen schon fast mit der Zange festdrehen und auch die Arretierung des Kopfes war langsam an der Grenze angelangt. Feststellen ließ sich der Kopf schon, aber nur unter Einsatz relativ großer Kräfte an den jeweiligen Schrauben. Da ich die Kamera zwischenzeitlich gerne auf dem Stativ lasse und dann das Ganze über der Schulter oder in der Hand trage, ist mir eine bombensichere Arretierung des Kopfes entsprechend wichtig. Außerdem kam noch die Tatsache hinzu, dass ich bedingt durch das Design des Kopfes, das Stativ nicht über dem Kopf zusammenschlagen kann. Natürlich ist es durchaus machbar, beispielsweise vor Reisen, den Kopf abzuschrauben und extra zu verstauen, aber wenn das Stativ schon dieses Feature hat… Und spätestens nach der Anschaffung eines für dieses Jahr angedachten 70-200 f2,8 wäre der Kopf dann sicher überfordert.
Also ging die Recherche, Leserei und Sucherei wieder einmal von vorne los, diesmal im Feld der hochwertigen Kugelköpfe. Neben den üblichen Verdächtigen wie Markins Q3/M10, Arcaswiss Monoball, RRS-BH40/55 oder Novoflex CB3/5 ist mein Augenmerk immer wieder auch auf den neuen Gitzo GH2780 gefallen. Leider gibt es zu diesem Kopf nur wenige Berichte und Erfahrungen, die wenigen, die es aber gibt sind durchweg positiv. Als ich dann noch ein unglaublich günstiges Angebot für den Kopf in einem englischen Shop entdeckt habe, bin ich das Risiko eingegangen und habe einfach bestellt.
Der Kopf wirkt viel größer im Vergleich zum Giottos 1301, die Kugel ist fast doppelt so groß und das bei exakt gleichem Gewicht der Köpfe (Magnesiumgehäuse und Hohlkugel sei dank). Arretieren kann ich die Kugel durch eine leichte Drehung der Klemmung ohne viel Kraftaufwand und dann kann ich mit der Hand absolut nix mehr bewegen, der Kopf sitzt bombenfest. Die Friktion ist in die Feststellschraube integriert, eine für mich logischere und elegantere Lösung als zwei separate Schrauben wie beim Giottos.
Die Friktion des Kopfes funktioniert einwandfrei, ungewohnt ist nur, dass sie je nach Bewegungsrichtung unterschiedlich schwergängig ist. Auf dem Kopf montiert, lässt sich die Kamera bei eingestellter Friktion relativ leichtgängig nach vorne und hinten bewegen. Schwenke ich dann jedoch ins Hochformat wird die Friktion ohne etwas verstellen zu müssen deutlich schwerer. Im praktischen Einsatz erschließen sich schnell die Vorteile dieser unterschiedlichen Friktionshärte. Ist sie einmal richtig eingestellt, muss ich die Friktion auch für Hochformataufnahmen nicht mehr nachstellen, da der Kopf bei der jetzt höheren Belastung automatisch schwergängiger klemmt. Ist die Kamera wieder in der „normalen“ Ebene ist die Friktion sehr schön leichtgängig. Hatte ich die Friktion des Giottos passend fürs Hochformat eingestellt, war sie für die normale Ebene viel zu schwergängig; passte die normale Ebene, sackte die Kamera im Hochformat haltlos durch - diesen Effekt hat man beim Gitzo Kopf nicht mehr. Ich hoffe ich konnte dieses etwas komplizierte Feature in Worten deutlich machen.
Sehr angenehm empfinde ich auch die Tatsache, dass sich der Kopf beim Feststellen nicht mehr nennenswert verzieht. Wanderte das Bild bei 300mm Makros beim Giottos beim arretieren noch einmal deutlich, so bleibt der Bildausschnitt mit dem Gitzo Kopf bestehen. Leichte Veränderungen des Bildausschnitts lassen sich dabei eher auf die Bewegung des Stativs beim Anfassen der Schraube zurückführen als auf eine tatsächliche Verstellung des Kopfes. Bei normalen Brennweiten (17-50mm) kann ich überhaupt kein Verziehen beim Feststellen mehr entdecken.
Obwohl ich immer noch keinen der weiter oben genannten „Marktführer“ im Kugelkopfbereich testen konnte, denke ich, mit dem Gitzo GH2780 eine gute Wahl getroffen zu haben, vor allem zu einem wirklich günstigen Preis. Auf den Gitzo Teller habe ich das alte Arca kompatible Giottos Schnellwechselsystem MH-656 montiert, diese Kombination hält und funktioniert wunderbar. Als zusätzlicher Bonus stellte sich heraus, dass sich das Feisol CT-3442 jetzt auch genau passend über den Gitzo Kopf zusammenfalten lässt und zusammen super in die mitgelieferte Stativtasche passt.
Schlussendlich habe ich jetzt eine sehr leichte (insgesamt ca. 1500 Gramm) und dafür doch stabile Kombination, die sich kompakt zusammenlegen lässt und auch noch Luft nach oben in Sachen Belastung besitzt. Jetzt hoffe ich zumindest, für die nächsten paar Jahre in Sachen Stativ auf der sicheren Seite zu sein und vielleicht dem einen oder anderen Suchenden hier im Forum ein wenig weitergeholfen zu haben.
Werde diesen Bericht in den nächsten Tagen auch noch mit ein paar Bildern ergänzen.
Beste Grüße, David.