Solche Diskussionen gab es damals auch schon. Vernünftige Portraits erforderten damals nach Ansicht der Protagonisten eine Mittelformatkamera. Kleinbild taugte dafür nicht. Vollformat gab es auch schon. Das war 8x10 Zoll.
Was erzählst du da?!
GF begann ab >9x6cm die Grenze zwischen MF&GF war insofern fliessend, da esbereits ab 9x6cm sowohl Rollfim als auch Blattfilm gab. Bereits ab ca 6x7/6x9 gab es auch Fach&LaufbodenKameras Kameras wie etwa die Fujifilm GX680 oder jene von Horseman usw.
Üblicherweise zählt man 9x12cm als "Beginn von GF" und das wohl mit Abstand meist verbreitete Format war 4x5''
Dass eine KB "für Portrait nicht eigne", habe ich in meinen ganzen "analogen" Jahren weder irgendwo gehört oder gelesen.
Wenn Vorteile von MF&GF genannt wurden, bezogen sich diese in erster Linie auf die
Praxis.
Dass man mit einem grösseren Format bei gleichem Film eine höhere Qualität erhält, war derart selbstverständlich, dass man sich darüber nicht unterhalten brauchte.
Und vor allem gab es diesbezüglich ein dickes
Aber.
Praxis meinte :
- Möglichkeit von Foto zu Foto Film wechseln (Wechselmagazin/Einzelblatt)
So konnte mann effizienter, zielgerichter arbeiten, zwischen Pola und Film wechseln, Zonensystem praktizieren usw
- Möglichkeit der "scheinpflug'schen Verstellung (quasi Shift/Tilt) bei Fach -und manchenLaufbodenkameras. Auch wenige MF Kameras boten diese Möglichkeit. Für viele Anwendungen war das elementar.
- bei GF/MF-Blattfilm Möglichkeit alternativer Filmbeschichtungen/emulsionen
- mit umso grösserem Format bessere, präzisere Retuschierbarkeit von Negativen&Diapositiven
- freiereWahl von Endformat und Seitenverhältnis (zB Quadrat)
Zudem : "ruhigeres" "konzentriertes" Arbeiten. Aussglaggebend dazu war die Bauweise usw.
Und was
Qualität betrifft : die hing genauso von Film, Objektiven wie auch von Format ab.
So waren zB MF&GF Objektive bis in die 80er Jahre hinein meist lediglich einfachvergütet.
Landschaftsfotografen usw konnten mit niedrigempfindlichen Filmen (zB 25 ASA/ISO) den "Mangel des kleineren Formats" wieder ausgleichen. Praktisch kornfrei und hochauflösend.
Zudem gabs' für KB das grössere Angebot an Filmen.
Sie wurden professionell ebenso in der Forschung, Medizin aufgrund der hohen Flexibilität usw eingesetzt, echte UW Kameras, schnellere Bildfolgen usw waren Stärken, auf die auch viele Berufsfotografen nicht verzichten konnten.
Das weitaus grössere Angebot an Objektiven, Zubehör, waren ebenso ausschlaggebend. Hast du irgendwo mal einen Diaprojektor für 4x5'' gesehen? Für 6x9cm?
Und was die Berufsfotografen betrifft : geh' doch mal in Museen, sieh' dir alte Literatur an, da wirst du schnell merken, wie du unrecht hattest.
Im "analogen Zeitalter" gabs' noch kein scrollen am Bildschirm, entscheidend war immer das Endergebnis. Die Verfieltfältigung/Reproduktion von Fotos geschah fast ausnahmslos auf Buch&Offsetverfahren gedrucktes Papier. Kennst du das maximale Auflösevermögen eines 4-farbigen Buchdrucks? Eben . . .