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Belichtungskonzept: Kodachrome

ChrisMartin

Themenersteller
Hallo zusammen,

Ich bin beim Lesen des Buchs "der fotografische Blick" von Michael Freeman beim Thema Belichtung auf oben stehenden Ausdruck gestoßen.

Hier heißt es, Mitteltöne und Schatten werden absichtlich unterbelichtet um eine bessere/größere Farbsättigung zu erhalten.

Wie ist das heute im Zeitalter der DSLR? Wie kann man diesen Gedanken umsetzen? Ist hier von einfacher Unterbelichtung von ca -1/3 die Rede?

Würde mich freuen wenn einer von Euch, der sich da bestens auskennt, ein wenig Licht ins Dunkel bringen würde.

Danke.

LG

Chris
 
Eine Unterbelichtung betrifft alle Tonwerte. Die genauen Eigenschaften eines Films nachzubilden ist schon komplizierter.
 
Also der Kodachrome ist ja ein Diafilm (ein Positivfilm) .. hier gilt häufig die Empfehlung, lieber etwas unterzubelichten, um die Lichter vor dem Ausreißen zu bewahren.

Umgekehrt ist es beim Negativfilm, wo man recht große Reserven bei den Lichtern hat, abgesoffene Tiefen aber häufig unschön wirken. Hier belichtet man eher auf die Schatten.

Ich nenne das ungern über/unterbelichten. Man schafft ja nicht absichtlich eine falsche Belichtung, sondern man entscheidet sich, ob man die Mitteltöne, die Lichter oder die Schatten perfekt belichten möchte, wenn das Bild einen größeren Kontrastumfang bietet als man möglicherweise auf Film bannen kann.

In der digitalen Welt ist es in der Regel so, dass die Lichter deutlich (!) empfindlicher reagieren als die Schatten. Hier ist es so, dass sich auch sehr schwache Signale recht gut verstärken lassen (wenig Licht, Schatten), jedoch in den Lichtern schnell die Details verschwinden, wenn zu viel Licht auf den Sensor trifft.

Man kann sich das ganz gut so vorstellen, dass jeder Pixel ein Gefäß darstellt. Stellt man sich dann das auftreffende Licht wie kleine Partikel vor, füllen sich diese Gefäße entsprechend der Lichtmenge. Schon kleine Mengen Licht reichen für ein verwertbares Signal, dass sich zur Not noch verstärken lässt. Wird allerdings eines dieser Gefäße voll oder "läuft über", so ist die gespeicherte Information 100% Weiß. Diese Information lässt sich auch nicht mehr über EBV retten, versucht man aus solchen Bereichen noch Details zu bekommen indem man die Helligkeit absenkt, werden die Bereiche einfach nur Grau, Details bekommt man damit nicht mehr rekontruiert.
Im Idealfall hat man bei jedem Pixel eine Information zwischen 0% (schwarz) und 100% (weiss). So bleibt überall im Bild die Zeichnung erhalten. Mit der Sättigung hat das alles weniger zu tun, sollte die in der Aufnahme zu gering sein, lässt sie sich leicht nachträglich erhöhen. Detailzeichnung ist dafür umso wichtiger :)

Ich würde deshalb nicht die Empfehlung geben, die Belichtungskorrektur dauerhaft zu verändern. Jedoch kann man sich merken, dass man sich im Zweifelsfall etwas mehr Gedanken um die Lichter machen sollte als um die Tiefen ;)
 
Nun es ist halt generell so, dass Überbelichtung den Farben meist nicht gut tut, weil dadurch die Sättigung abnimmt (die Farben werden flauer / 'pastelliger'). Dieses Problem ist von früher eben auch vom Diafilm (Farbpositiv) bekannt, welcher empfindlich auf Überbelichtung reagiert.

Möglicherweise gibt die Empfehlung einen Erfahrungswert aus Analogzeiten wieder. Die elektronische Belichtungsmessung vieler 'normal' (= gemäß ISO) eingestellter SLRs neigte dazu, eher reichlich zu belichten (was für Negativfilm auch okay oder sogar vorteilhaft ist) und tendenziell zu blasse/helle Dias zu produzieren. Bei vielen Fotografen hatte es sich daher eingebürgert, Diafilm grundsätzlich etwas knapper zu belichten, z.B. 1/2 bis 1/3 EV weniger. Das hatte mit Kodachrome und Konsorten zur Folge (im Vergleich zur 'technisch korrekten' Belichtung), dass Weiß noch Weiß blieb, Kontrast und Farben aber ggf. etwas kräftiger ausfielen. Vgl. dazu z.B. auch: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=693608.

Die Digitalfotografie ähnelt in manchen Bereichen diesem Verhalten von Diafilm - speziell darin, dass ggf. nur ein eingeschränkter Dynamikbereich zur Verfügung steht und Überbelichtung (in größerem Unfang) zu Problemen führt. Und insofern lässt sich vielleicht das, was Freeman wohl als "Belichtungskonzept" aus Kodachrome-Zeiten tituliert, auch auf digitale Bilder anwenden: im Zweifelsfall lieber einen Tick weniger belichten. Wobei man nicht vergessen sollte, dass der Original-Kodachrome aufgrund seiner recht eigenwilligen Fotochemie (K-14 Prozess) schon auch einen eigenen 'Charakter' hatte, der sich digital nicht ohne Weiteres nur mit ein wenig Reglerschubsen nachstellen lässt.

Gruß, Graukater
 
Vielen lieben Dank für die schönen Ausführungen. Haben wirklich geholfen.


Habe zu Analogzeiten "nur" ein bisschen bei den Eltern mitfotografieren dürfen aber für einen aus dem Baujahr 1982 sind solch Ausführungen immer spannend.
Geraden wenn so geschrieben.
Das meine ich so, das soll keine blöde Bemerkung sein.

Ok, verstehe. Werde mal Vergleichsbilder machen und einmal korrekt belichten und einmal -1/2 oder -1/3 Stufen weniger.
Mal schauen was man entdeckt wenn man in der EBV mit dem Reglern dezent spielt und künstlich die unterbelichteten Bilder wieder anhebt, auf das vermeidliche richtige Belichtungsniveau.

Wünsche einen schönen Abend und danke für Eure Zeit.

Grüße

Chris
 
Diafilme werden eigentlich immer etwas unterbelichtet, etwa 1/3 Stufe. Die Farben werden dadurch dunkler und wirken dadurch in der Projektion intensiver. Das war nicht nur bei den Kodachromes so, sondern galt eigentlich für alle Diafilme.
Besonders wichtig war das AFAIK damals bei Canon-Kameras, die eine Tendenz zur Überbelichtung bei schnelleren Verschlusszeiten hatten; vor allem für die Eos- Amateurbaureihen galt das, weil der Hersteller angenommen hat, dass der typische Amateur in erster Linie mit Farbnegativfilm arbeiten würde. Bei Nikon musste man das bei normalem Licht nicht unbedingt machen, weil die keine solche "Kompensation" hatten. Da war es wiederum besser, Negativfilme leicht überzubelichten.

Gruss aus Peine

wutscherl
 
Wie ist das heute im Zeitalter der DSLR? Wie kann man diesen Gedanken umsetzen?

Indem man bei einem korrekt belichteten Bild an der Tonwertkurve spielt - die 'S-Kurve'. Und/oder die Belichtung wieder herunterzieht, ggf. den Kontrast verstärkt.

Bei aller Spitzlichtretterei vergisst man oft, dass bei DSLRs in den Tiefen, im Schattenbereich, bei Unterbelichtung das Rauschen tobt...

C.
 
Bei aller Spitzlichtretterei vergisst man oft, dass bei DSLRs in den Tiefen, im Schattenbereich, bei Unterbelichtung das Rauschen tobt...

Ja, zu rauschen beginnt es, wenn man diese unterbelichteten Bereiche nachträglich hochzieht.

Deshalb ist es besser, sich im Histogramm an der rechten Seite anzulehnen, also eher überbelichten, aber nicht übersteuern. Bei der Entwicklung aus dem Rohmaterial kann man dann die Belichtung wieder absenken und wenn nötig die Tiefen anheben, ohne dass man es sofort rauschen sieht.
 
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