Nun hab ich richtig Lust auf Urlaub
Danke für die Blumen.
Da kannst du dich wirklich freuen - als wir das erst mal dort waren, wurden unsere Erwartungen übertroffen. Ich hatte die Befürchtung, wir würden uns langweilen.

Aber es kam ganz anderr; wenn man sich für die Unterwasserwelt begeistern kann gibt so viel zu sehen, dass man nie wieder raus möchte. 6h am Stück war mein persönlicher Schnorchelrekord.
Wie stellst du die Cam unter Wasser ein? Manuell oder gibt es da ein Unterwasser programm oder was für einstellungen nutzt du?
Gute Fotos zu machen finde ich persönlich recht schwierig. Insbesondere beim Schnorcheln mit starker Strömung und Wellengang ist das alles andere als einfach. Es sind ja einige schöne Fotos dabei herausgekommen, aber die ganzen Fehlversuche hast du nicht gesehen.

Man muss sich einfach bewusst machen, dass vielleicht ein Foto von 20 Bildern so gut wird, dass es sich lohnt aufgehoben zu werden. Der Ausschuss ist also recht groß und entsprechend viele Speicherkarten sollte man dabei haben.
Beim zweiten Urlaub wurden meine Ergebnisse im Durchschnitt besser als beim ersten mal; man muss halt erst mal aus seinen eigenen Fehlern lernen. Und es ist von Vorteil, wenn man die Bedienung und das Verhalten der Kamera aus dem FF kennt (zumal die Beschriftungen durch das UW-Gehäuse nicht sichtbar sind; man muss sie "blind" bedienen können).
In der Regel ist das mein Vorgehen:
- Bei Bewölkung werden die Bilder lange nicht so gut wie bei Sonnenschein und es wird außerdem knapp mit dem Licht (zu hohe ISOs).
- Mittags ist die beste Zeit zum Fotografieren (anders als an Land).
- Möglichst immer die Sonne im Rücken haben (an Land ist das selbstverständlich, aber im Wasser vergisst man das schnell).
- Zoomen im Wasser sollte man immer vermeiden. Dafür ganz nah ran an das Motiv (sofern möglich). Ansonsten gehen die Farben verloren. Nach 3m-5m gibt es kein Rot mehr. Und die Entfernung ist die Summe von der Wasseroberfläche zum Motiv und von dort zu der Kamera!
- Nicht von Oben herab fotografieren, sondern möglichst versuchen die Kamera gerade zu halten oder ggf. sogar nach oben richten. Ansonsten gibt es "Fischrücken".

Ideal ist es, wenn man irgendwann ein paar Meter abtauchen kann und von Unten oder von vorne auf das Motiv zuschwimmt. Die Bilder werden einfach plastischer und die Gesichter sind besserzu sehen.
In der Regel ist das mein Vorgehen:
- Den Blitz deaktivieren. Mit so einem kleinen eingebauten Blitz strahlt man nur die Schwebeteilchen an. Und via RAW kann man die Farben auch ohne Blitz wiedergewinnen. Nur bei Makros kann der Blitz sinnvoll sein, wobei ich ihn eigentlich selbst hier meide (die RX100 hat ein sehr hohes RAW-Potential).
- Das Display der Kamera auf die volle Helligkeit fixieren, ansonsten dunkelt es automatisch ab und man sieht kaum etwas.
- Generell stelle ich die Belichtungskorrektur auf -1/3, da das im Verhältnis dunkle Wasser häufig zu Überbelichtungen führt.
- Ich fotografiere ausschließlich im Modus A und verwende bei der RX100 möglichst Blenden zwischen F4 und F6.3 (Bei APS-C Sensoren ist Blende F8 oder sogar F16 keine Seltenheit). Wenn es das Licht zulässt bei der RX100, lieber F6.3 nehmen. Die Tiefenschärfe ist Wichtig und ist im Wasser aufgrund der Brennweitenverlängerung um ca. 30% noch geringer als in der Luft.
- Bei umgerechnet 28mm achte ich je nach Strömung und Wellengang darauf, dass ich bei ca. 1/400s lande. Ab 1/400 gelingen mir in der Regel immer scharfe Aufnahmen (außer ggf. beim Abtauchen). Längere Zeiten sind deutlich schwieriger zu halten und sorgen für mehr Ausschuss.
- Ist die Belichtungszeit länger als 1/400s erhöhe ich den ISO-Wert. Bei gutem Licht liegt er normalerweise bei 125 oder 200, ansonsten bei 400. Möglichst nicht höher gehen (Dynamikunfang sinkt). Die RX100 lässt sich so konfigieren, dass auf einer Taste direkt auf die ISOs zugegriffen werden kann. Das ist quasi die am häufigsten genutzte Funktion neben dem Auslöser. Ich schaue auf das Display, sehe die Errechnete Belichtungszeit und korrigiere bei Bedarf den ISO-Wert.
- Das Schwierigste: Das kleine AF-Feld verwenden und dieses etwas verschieben, da mittige Motive meistens langweilig sind. Nun versuchen das Motiv mit dem kleinen AF-Feld zu treffen. Idealerweise am Auge (falls es Augen hat). Das hört sich einfach an, ist aber unglaublich schwierig. Trifft man eine andere Körperstelle wirkt das Bild häufig unscharf und das passiert leider oft. Außerdem kann es sein, dass das verschobene AF Feld genau auf der falschen Seite liegt, bzw. der Fisch in die falsche Richtung schwimmt.
- Nur bei sehr großen Motiven (z.B. Mantas) kann es von Vorteil sein ein größeres AF-Feld zu nutzen. Ansonsten immer das kleinste.
Das war's
Die S110 hat im Gegensatz zu der RX100 ein UW-Programm. Allerdings funktionieren generell UW-Programme eher weniger gut. Diese Programme wirken sich nur auf die JPEGs aus (das RAW bleibt logischerweise unverändert). Die Kamera versucht die Rotanteile anzuheben um den Rotverlust zu kompensieren. Leider kann die Kamera aber nicht wissen wie stark sie korrigieren muss (ist abhängig von der Motiventfernung, der Klarheit des Wassers und weiteren der Kamera unbekannten Faktoren). Manche JPEGs werden mit der S110 gruselig braun (zu stark kompensiert), andere bleiben Blau. Daher werden die Bilder nur über den RAW-Umweg "realistisch". Oder man muss sich einen externen UW-Blitz zulegen. Wie gesagt, ab 700€ gibt es gute TTL-Blitze, aber ich habe mich klar dagegen entschieden - es ist schließlich ein Urlaub und selbst so ein Blitz kommt gerade mal 1.50m weit und dann ist man wieder bei insgesamt 3m Lichtweg und von dem Rot ist kaum noch etwas übrig. Für RAW-Verweigerer ist das aber die einzige Lösung um halbwegs farbige Bilder aus der Nähe zu erhalten.
Über RAW kann man sich an diverse Tutorials halten. Ich mache es ähnlich (noch ein paar weitere Schritte) wie hier gezeigt:
http://www.youtube.com/watch?v=mDZZJylttik
Allerdings nutze ich wie gesagt nicht den Blitz (was der Autor des Videos ausdrücklich empfiehlt), da beim Schnorcheln das RAW-Potential ausreichend ist und die Kamera des Autors nur eine JPEG-Only "Knipse" ist - er hat also keine Chance ohne Blitz.
Dann habe ich mal nach einem unterwassergehäuse für die RX100 III geguckt und nicht wirklich was gefunden nur für die I & II gibt es genügend. Oder passt das II auch für die III?
Keine Ahnung, ob die II'er in das III'er passt. Die I'er passt jedenfalls nicht in ein Gehäuse für die II'er. Es sieht wirklich so aus, als wenn das Gehäuse für die MK III noch nicht auf dem Markt ist.