Hallo!
Na ja, das Interesse an meinem Bericht hält sich ja bisher in überschaubaren Grenzen … Vielleicht helfen ja ein paar Fotos und ein erster Erfahrungsbericht.
Die Bedienung von Stativ und Kopf ist pipieinfach – kein Wunder, denn so viele Möglichkeiten der Einstellung gibt es ja nicht. Die Beinverstellung geht wie eigentlich bei allen Gitzos mit Drehgriffen sehr komfortabel und sicher. Die drei Beinanstellwinkel werden durch ein herausziehbares Magnesiumteil eingestellt. Sehr einfach, aber wohl auch das Einzige, was an diesem Stativ kaputt gehen könnte.
Am Kopf gibt es eigentlich nur diesen Drehring, mit dem man ihn fixiert – und das klappt perfekt. Kein Überlegen – ist es nun der linke oder rechte Knopf, oder vielleicht doch der kleine links halb oben? – einfach ein Ring, den man immer sofort findet. Fest ist fest, da tut sich dann nichts mehr. Die Friktionseinstellung geschieht, indem ich den Ring so platziere, dass der Knopf mit dem Pfeil in die Aussparung am Aussparung Ring greift, diesen dann drücke und den Kopf so locker stelle, wie ich ihn höchsten haben möchte. Hört sich komplizierter an, als es ist und klappt wunderbar. Allerdings heißt das auch, dass man bei jedem Wechsel des Objektivs die Friktion wieder nachstellt. Eine Skala für reproduzierbare Einstellungen gibt es nicht. Außerdem heißt es, dass ich bei einer leichten Ausrüstung zum Feststellen den Ring schon mal ¼ Umdrehung festziehen muss, bei einer schweren Ausrüstung aber vielleicht nur 5°. Störend ist das aber nicht.
Die Kugel scheint wie bei Arca nicht ganz rund zu sein, denn wenn man Kamera und Objektiv neigt, wird es etwas schwergängiger. Die Kugel läuft seidenweich und mitziehen bzw. Schwenken geht super. Einen Versatz beim Festziehen konnte ich beim besten Willen nicht erkennen, also auch hier alles perfekt. Überhaupt macht der Kopf den Eindruck, auch schwerste Lasten bewältigen zu können.
Das Stativ kann das sicher nicht im gleichen Maße. Natürlich bin ich mit meiner derzeitigen Ausrüstung (Oly E-3 mit 2,8/70-200 und 2-fach TK) sicher nicht an seinen Grenzen angelangt. Ein 2,8/300 steckt es sicher noch locker weg, und mehr will ich ja gar nicht. Aber: es schwingt schon etwas. Nicht viel aber eben immer noch etwas. Da ich noch kein Carbonstativ hatte, kann ich keine Einschätzung geben, ob das besser wäre. Im Vergleich zu meinem Manfrotto 055pro vibriert es aber deutlich weniger. Bei Testfotos mit 800mm (KB) ist bis zur 100stel alles easy – und ehrlich gesagt: längere Zeiten werde ich für Naturfotografie mit dieser Brennweise auch nicht brauchen – darüber merkt man gegenüber einem Bild mit SVA schon einen Unterschied. Als Beispiel 2 Crops – einmal 1/40 ohne und einmal 1/40 mit SVA.
Mein Fazit: Was die Kombi kann, dass kann sie richtig gut. Tragfähig, robust und einfach zu bedienen. Wenn ich mehr Einstellmöglichkeiten brauche, kann ich mit einem Handgriff den Kugelkopf gegen den Getriebeneiger tauschen. Wenn ich flexiblere Stativpositionen brauche, bin ich hier aber falsch. Wer das recht hohe Gesamtgewicht von fast 3.400g senken will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen und eine Carbonversion des Systematics kaufen. Mir haben die ca. 540,00 €, die ich für die Kombination hinlegen musste, aber schon gereicht.
Gruß
Hans