Lex78
Themenersteller
Hallo zusammen
Nachdem ich mich gestern erstmals so richtig mit meinem neuen und dem Kugelkopf austoben konnte, möchte ich euch gerne meine Erfahrungen hierzu schreiben. Ich hoffe, dass dies dem einen oder anderen einige Fragen beantwortet. Im Netz sind genügend technische Angaben zur hardware vorhanden, es geht hier um den Praxiseinsatz.
WESHALB HABE ICH DIESE KOMBI STATIV/KOPF GEKAUFT?
Vorne weg: es hätte auch eine andere Kombi sein können.
Mein erstes Stativ zu meiner ersten DSLR war ein Manfrotto 718SHB mit Neiger (Bild im Anhang), das eigentlich für Kompaktkameras gedacht ist. Mit der D70 funzte es aber +/-, damals mit dem Sigma 18-200.
Dann kam die D200 mit Nikon 105 VR Makro und Nikon 17-55. Tja, die Hochformat DRI’s waren dann nicht mehr möglich, da das Stativ zu instabil war und das Gewicht nicht tragen konnte.
Was neues musste her. Ich entschied mich für Manfrotto 055XPROB mit Kugelkopf Markins Q3 Emilie und D200-spezifischer Platte Markins P200U (diese sollte doch eigentlich dann auch an die D300 passen, da Body +/- identisch ist.. ?! )
IM GELÄNDE
Im Anhang einige Bilder zum Gelände und dem Einsatz des Stativs. Ziel waren Fotos von Kaskaden und Pilzen und einfach die Natur und Einsamkeit zu geniessen. Deshalb bin ich über Steine und Steine konsequent dem Bachbett gefolgt. Die Kamera hing am Stativ befestigt um den Hals. Das eingezogene Stativ in einer Hand. Die knapp 2.5 kg machten sich dabei ganz schön bemerkbar. Dafür musste ich nicht andauern ein- und auspacken. Generell hatte ich jeweils die unteren Auszüge ausgefahren, damit ich – mit der Kamera am Hals noch an die Verschlüsse für den weiteren Auszug kam. Wie gesagt, teils war es schon ziemlich heftig auf den nassen Steinen rumzuturnen, da wollte ich die Kamera sicherheitshalber am Hals haben.. . Für mich war es ein Vorteil nur 2 Auszüge zu haben, da ich so immer schnell auf Maximalhöhe kam. Klar ist das Packmass aber nicht mehr mit dem zu vergleichen, was ich mich gewohnt war mit dem 718SHB (42cm..). Aber mit meinem alten Stativ hätte ich keine Chance gehabt, denn ohne die verschiedenen Anstellwinkel der Beine vom 055 hätte ich an vielen Orten nicht fotografieren können, da die bemoosten Steine total glitschig waren. So hatte ich die Möglichkeit, das Stativ „zwischen den Steinen einzuklemmen“. Absolut TOP! Supertoll war hierbei auch der Kugelkopf: zuhause hatte ich den sauber auf die Kamera-/Objektivkombi abgestimmt. Im Gelände konnte ich dann ohne ständiges Rädchendrehen die Kamera in die gewünschte Position bringen; einfach Body halten und in die gewünschte Position „drücken“ und alles ist bombenfest. Wenn dies nicht reichte, zusätzlich Schraube für Panorama-Funktion lösen. So konnte ich die Kamera in allen noch so unkonventionellen Stativpositionen ausrichten und alles war immer stabil.
Von Vorteil fand ich auch, dass ich nur 2 Auszüge ausfahren musste, wenn ich auf volle Höhe wollte.
Die Pilzfotos wollte ich nicht von oben machen, sondern möglichst auf gleicher Höhe. Dazu habe ich die Mittelsäule ausgefahren, quer eingesetzt und die Beine des 055 in verschiedenen Anstellwinkeln ausgerichtet (siehe Bild). Die Kombi D200/105 VR Makro war so superstabil.
Zu guter Letzt war mir das Stativ auch noch eine gute „Wanderhilfe“; ohne das 055 als Stock einsetzen zu können, wäre ich nicht mehr übers Flussbett gekommen am Ende meiner Tour und den Weg retour zu gehen…. Ich war abwärts schon mehr als 3 h unterwegs..
FAZIT
Ich bin sicherlich nicht sehr oft in derartigem Gelände unterwegs, aber hier konnte die Kombi zeigen was sie kann. Ich kann diese beiden Komponenten jedem empfehlen, der entsprechende Einsatzwecke hat.
Aufgrund des Preises habe ich mit dem Kauf des Kugelkopfes laaange gezögert. Aber es macht richtig Spass mit dem Q3 zu arbeiten! Man sollte sich einmal die Zeit nehmen um die Friktion sauber einzustellen und sich zu überlegen wie man die Kamera montieren soll, damit die Hochformataussparung am Besten genutzt werden kann. Aber ich habe mich sehr schnell an dieses Arbeiten gewöhnt und bin total überzeugt. Meine beiden schweren Nikon’s 17-55 und 105 VR Makro halten bombenfest mit dem Kugelkopf. Ich bin überzeugt, dass auch ein 70-200mm kein Problem wäre. Hierzu gibt es aber bereits einen tollen Test hier im Forum.
Klar, die ca. 2.5 Kilo für Stativ und Kopf mögen einige abschrecken aber Mal ehrlich: unsere DSLR-Ausrüstung haben wir auch nicht wegen der praktischen Grösse oder dem geringen Gewicht gekauft. Ansonsten würde wir alle mit D40ern rumrennen (soll keine Kritik an der D40 sein!)
Wie gesagt, trage ich gerne das Stativ direkt an der Kamera um den Hals. Um hier Entlastung für die Arme zu bekommen, ist mir folgende Idee gekommen:
Einen Klettriemen oder Riemen mit Clip – wie bei Rucksäcken – am Gürtel befestigen und so die Stativbeine befestigen. Stativ trägt sich somit „von selbst“ und ist schnell einsatzbereit. Klar gibt es auch tolle Lösungen z.B. von Manfrotto. Das Stativ ist dann aber immer auf dem Rücken und das finde ich nur toll, solange ich das Stativ fix verstaut haben möchte.
Zum Preis: Ich startete hier im Forum Mal vor Monaten ein Thema wegen den Problemen mit dem 718SHB und war erstmals schockiert über die Preislage guter Stativ-/Kopf-Lösungen. Letzten Endes habe ich dann doch einiges investiert, denn meiner Meinung nach bringt es nichts, eine tausende CHF-teure Ausrüstung zu haben und am „Fundament“ zu sparen. Ich möchte damit aber nicht sagen, dass es keine preiswerteren Alternativen gibt. Zudem sehe ich diese beiden Komponenten als Investition und erwarte auch, dass ich viele Jahre Freude daran haben werde. Deshalb habe ich die Ausrüstung zu Hause dann auch zuerst gründlich gereinigt…
Gruss Alex
Nachdem ich mich gestern erstmals so richtig mit meinem neuen und dem Kugelkopf austoben konnte, möchte ich euch gerne meine Erfahrungen hierzu schreiben. Ich hoffe, dass dies dem einen oder anderen einige Fragen beantwortet. Im Netz sind genügend technische Angaben zur hardware vorhanden, es geht hier um den Praxiseinsatz.
WESHALB HABE ICH DIESE KOMBI STATIV/KOPF GEKAUFT?
Vorne weg: es hätte auch eine andere Kombi sein können.
Mein erstes Stativ zu meiner ersten DSLR war ein Manfrotto 718SHB mit Neiger (Bild im Anhang), das eigentlich für Kompaktkameras gedacht ist. Mit der D70 funzte es aber +/-, damals mit dem Sigma 18-200.
Dann kam die D200 mit Nikon 105 VR Makro und Nikon 17-55. Tja, die Hochformat DRI’s waren dann nicht mehr möglich, da das Stativ zu instabil war und das Gewicht nicht tragen konnte.
Was neues musste her. Ich entschied mich für Manfrotto 055XPROB mit Kugelkopf Markins Q3 Emilie und D200-spezifischer Platte Markins P200U (diese sollte doch eigentlich dann auch an die D300 passen, da Body +/- identisch ist.. ?! )
IM GELÄNDE
Im Anhang einige Bilder zum Gelände und dem Einsatz des Stativs. Ziel waren Fotos von Kaskaden und Pilzen und einfach die Natur und Einsamkeit zu geniessen. Deshalb bin ich über Steine und Steine konsequent dem Bachbett gefolgt. Die Kamera hing am Stativ befestigt um den Hals. Das eingezogene Stativ in einer Hand. Die knapp 2.5 kg machten sich dabei ganz schön bemerkbar. Dafür musste ich nicht andauern ein- und auspacken. Generell hatte ich jeweils die unteren Auszüge ausgefahren, damit ich – mit der Kamera am Hals noch an die Verschlüsse für den weiteren Auszug kam. Wie gesagt, teils war es schon ziemlich heftig auf den nassen Steinen rumzuturnen, da wollte ich die Kamera sicherheitshalber am Hals haben.. . Für mich war es ein Vorteil nur 2 Auszüge zu haben, da ich so immer schnell auf Maximalhöhe kam. Klar ist das Packmass aber nicht mehr mit dem zu vergleichen, was ich mich gewohnt war mit dem 718SHB (42cm..). Aber mit meinem alten Stativ hätte ich keine Chance gehabt, denn ohne die verschiedenen Anstellwinkel der Beine vom 055 hätte ich an vielen Orten nicht fotografieren können, da die bemoosten Steine total glitschig waren. So hatte ich die Möglichkeit, das Stativ „zwischen den Steinen einzuklemmen“. Absolut TOP! Supertoll war hierbei auch der Kugelkopf: zuhause hatte ich den sauber auf die Kamera-/Objektivkombi abgestimmt. Im Gelände konnte ich dann ohne ständiges Rädchendrehen die Kamera in die gewünschte Position bringen; einfach Body halten und in die gewünschte Position „drücken“ und alles ist bombenfest. Wenn dies nicht reichte, zusätzlich Schraube für Panorama-Funktion lösen. So konnte ich die Kamera in allen noch so unkonventionellen Stativpositionen ausrichten und alles war immer stabil.
Von Vorteil fand ich auch, dass ich nur 2 Auszüge ausfahren musste, wenn ich auf volle Höhe wollte.
Die Pilzfotos wollte ich nicht von oben machen, sondern möglichst auf gleicher Höhe. Dazu habe ich die Mittelsäule ausgefahren, quer eingesetzt und die Beine des 055 in verschiedenen Anstellwinkeln ausgerichtet (siehe Bild). Die Kombi D200/105 VR Makro war so superstabil.
Zu guter Letzt war mir das Stativ auch noch eine gute „Wanderhilfe“; ohne das 055 als Stock einsetzen zu können, wäre ich nicht mehr übers Flussbett gekommen am Ende meiner Tour und den Weg retour zu gehen…. Ich war abwärts schon mehr als 3 h unterwegs..
FAZIT
Ich bin sicherlich nicht sehr oft in derartigem Gelände unterwegs, aber hier konnte die Kombi zeigen was sie kann. Ich kann diese beiden Komponenten jedem empfehlen, der entsprechende Einsatzwecke hat.
Aufgrund des Preises habe ich mit dem Kauf des Kugelkopfes laaange gezögert. Aber es macht richtig Spass mit dem Q3 zu arbeiten! Man sollte sich einmal die Zeit nehmen um die Friktion sauber einzustellen und sich zu überlegen wie man die Kamera montieren soll, damit die Hochformataussparung am Besten genutzt werden kann. Aber ich habe mich sehr schnell an dieses Arbeiten gewöhnt und bin total überzeugt. Meine beiden schweren Nikon’s 17-55 und 105 VR Makro halten bombenfest mit dem Kugelkopf. Ich bin überzeugt, dass auch ein 70-200mm kein Problem wäre. Hierzu gibt es aber bereits einen tollen Test hier im Forum.
Klar, die ca. 2.5 Kilo für Stativ und Kopf mögen einige abschrecken aber Mal ehrlich: unsere DSLR-Ausrüstung haben wir auch nicht wegen der praktischen Grösse oder dem geringen Gewicht gekauft. Ansonsten würde wir alle mit D40ern rumrennen (soll keine Kritik an der D40 sein!)
Wie gesagt, trage ich gerne das Stativ direkt an der Kamera um den Hals. Um hier Entlastung für die Arme zu bekommen, ist mir folgende Idee gekommen:
Einen Klettriemen oder Riemen mit Clip – wie bei Rucksäcken – am Gürtel befestigen und so die Stativbeine befestigen. Stativ trägt sich somit „von selbst“ und ist schnell einsatzbereit. Klar gibt es auch tolle Lösungen z.B. von Manfrotto. Das Stativ ist dann aber immer auf dem Rücken und das finde ich nur toll, solange ich das Stativ fix verstaut haben möchte.
Zum Preis: Ich startete hier im Forum Mal vor Monaten ein Thema wegen den Problemen mit dem 718SHB und war erstmals schockiert über die Preislage guter Stativ-/Kopf-Lösungen. Letzten Endes habe ich dann doch einiges investiert, denn meiner Meinung nach bringt es nichts, eine tausende CHF-teure Ausrüstung zu haben und am „Fundament“ zu sparen. Ich möchte damit aber nicht sagen, dass es keine preiswerteren Alternativen gibt. Zudem sehe ich diese beiden Komponenten als Investition und erwarte auch, dass ich viele Jahre Freude daran haben werde. Deshalb habe ich die Ausrüstung zu Hause dann auch zuerst gründlich gereinigt…
Gruss Alex