loi
Themenersteller
So ich habe die "Neue" nun gut 1,5 Monate und wollte alle diejenigen, welche sich mit dem Gedanken tragen, denselben Schritt zu gehen mal von meinen Erfahrungen berichten.
Für alle die nicht so gerne am Monitor lesen gibt es hier den Text als PDF.
Viel Spa? beim Lesen
Haptik / Qualitätsanmutung
Größe, Form und Gewicht
Bereits auf den ersten Blick sieht man den Unterschied: Im Vergleich zur 350d ist die 40d eine ganze Ecke größer und - wenn man sie dann in die Hand nimmt, merkt man - auch schwerer. Rein vom Gefühl her würde ich sagen, die 350d mit Batteriegriff hat in etwa das Gewicht der 40d ohne zusätzlichen Griff. Überprüft habe ich das allerdings nicht. Wirklich negativ fällt das zusätzliche Gewicht jedoch nicht auf, denn die 40d liegt (zumindest mir) deutlich besser in der Hand als ihre kleine Verwandte. Die Oberfläche ist griffiger, zwischen Finger und Handgriff findet kein Streichholz mehr Platz und vor allen Dingen der kleine Finger hängt nicht mehr nur einfach in der Luft rum. Schön, der Batteriegriff wäre also nicht mehr nötig, zumindest nicht um die Kamera künstlich zu vergrößern, weshalb ich mir den BG-E3 für die 350d zulegte. Blöd nur, dass man sich auch an die komfortable Bedienung im Hochformat gewöhnen kann…
Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt: Batteriegriff. Bevor man diesen jedoch montieren kann, muss der Deckel des Batteriefaches weichen.
Batteriefachdeckel
Im Gegensatz zu den Metallstiften, welche den Deckel der EOS 350d an seinem Platz halten, sind die Stifte des 40d-Deckels aus Kunststoff. Im Gegenzug ist allerdings die Demontage einfacher geworden: Der Deckel wird in einem Öffnungswinkel von 45° einfach abgezogen. Möge jeder für sich selbst entscheiden, welche Variante sie oder er bevorzugt.
Batteriegriff
Auch hier geht es mir zunächst wieder um den Deckel bzw. den Verschluss des Batteriefachs. Die Version des BG-E3 ist dabei gefälliger als die des BG-E2N: Der seitliche Einschub vermittelt einen soliden Eindruck, nicht so der labile Deckel auf der Rückseite. Die Abdichtung ist im Übrigen kaum Wahrnehmbar, man muss sie am Deckel sprichwörtlich ertasten.
Ärgerlich ist auch, dass am neu konstruierten Batteriegriff der EOS 40d die AF-ON Taste fehlt, die insbesondere auch im Hochformat z.B. für die Sportfotografie von vielen Fotografen geschätzt werden dürfte.
Interner Blitz
Bei beiden Kameras hört man ein Klackern, wenn man das Gehäuse mit eingeklapptem Blitz dreht. Dies ist nicht weiter schlimm, handelt es sich dabei doch lediglich um die Klappmechanik für den Blitz, die in eingeklapptem Zustand ein gewisses Spiel hat. Der Blitz der 350d klappt höher über die optische Achse aus (gut zur Vermeidung roter Augen), indes der Blitz der 40d macht einen etwas solideren Eindruck auf mich. Zudem stelle ich mir den Betrieb von TS-E Objektiven an der 350d durch den relativ langen Überstand problematisch vor (Achtung Spekulation). Generell messe ich persönlich diesen Punkten eher weniger Bedeutung bei, denn den internen Blitz nutze ich eher selten und TS-E Objektive sind meiner Meinung nach am Vollformat besser aufgehoben.
Bedienung und Funktionen
Bedienkomfort
Die EOS 40d ist zumindest für einen Um- oder „Aufsteiger“ sehr intuitiv zu handhaben, sowohl was die Position der Tasten und Räder angeht, als auch deren Bedienung. Gleiches gilt auch für die neue Menüstruktur (ich oute mich jetzt mal als einer derjenigen, die noch nie einen Blick in das Handbuch der 40d geworfen haben, anders als bei der 350d). Hauptunterschied bei der Bedienung zu den dreistelligen Kameramodellen von Canon sind Daumenrad und Multicontroller. Ersteres ermöglicht je nach Modus eine Blendenwahl bzw. Belichtungskorrektur ohne komplizierte Fingerübung, zumal die Taste für die Belichtungskorrektur bei der 350d nach meinem Dafürhalten etwas ungünstig positioniert ist. Der Multicontroller ersetzt zusammen mit den drei Tasten vor dem oberen LCD die vier Steuertasten der EOS 350d. Und lässt sich zudem z.B. mit der AF-Punkt Auswahl belegen. Die Set-Taste findet sich nach wie vor, nun in der Mitte des Daumenrades. Insgesamt in der Bedienung für mich ein klarer Fortschritt, auch bzgl. der Geschwindigkeit beim Wechsel der Einstellungen. Der Bedienkomfort setzt sich in den Customplätzen (C1 bis C3) auf dem Moduswahlrad fort. Mich hat es an der 350d schon immer irgendwie genervt, wenn man für Makroaufnahmen jedes mal die relativ umfangreichen Einstellungen (SVA, Selbstauslöser, Blende, ISO) erneut vornehmen und anschließend wieder deaktivieren bzw. umstellen musste. Das gehört nun der Vergangenheit an, klasse!
Kleiner Wehrmutstropfen: Einen integrierten Infrarotsensor für einen Fernauslöser sucht man ab den zweistelligen Modellen vergebens. Die Alternative ist teuer, oder lautet Kabelauslöser.
Menü
Das Menü der 40d wirkt im Vergleich sehr aufgeräumt, hier macht sie die neue Struktur bezahlt. Alles ist an der richtigen Stelle, einzig die AF Option für den Live-View Modus habe ich spontan im Live-View Menü gesucht aber erst in den C.FnIII gefunden. Sicher auch Geschmackssache, aber so müssen zwei unterschiedliche Menüs aufgerufen werden, um Live-View und AF zu aktivieren.
Klasse finde ich das konfigurierbare My Menu. Hier sind bei mir unter anderem die Spiegelvorauslösung und die Formatierungsfunktion für einen schnelleren Zugriff abgelegt.
Funktionen und Features
Beginnen wir mit dem, was mich an der EOS 350d am meisten gestört hat: Die Zuverlässigkeit des Autofokus je nach Lichtsituation und vorhandenen Kontrasten. Die 40d verspricht hier durch ihre 9 Kreuzsensoren, von denen der zentrale eine erhöhte Sensibilität für lichtstarke Objektive hat, Besserung. Und tatsächlich, die 40d findet in vielen Situationen, in denen die 350d oft länger mit der Suche nach einem Kontrast beschäftigt ist schneller und auch zuverlässiger ihr Ziel. Zudem sind an der 40d auch die äußeren AF-Felder zu gebrauchen, welche bei der 350d nur sehr bedingt einsetzbar sind.
An dieser Stelle sein angemerkt, das ich bei meinem Exemplar bisher keinerlei Fokusprobleme mit der 40d unter Verwendung der automatischen Messfeldwahl feststellen konnte, ein Punkt, der ja bereits zu recht hitzigen Diskussionen führte. Wenn es also für mich überhaupt etwas am Autofokus auszusetzen gibt, dann die Anordnung der Autofokusfelder, die sich relativ Zentral tummeln und die Randbereiche kaum Berücksichtigen. Schön, allerdings für mich nicht ganz so wichtig, wie der bessere Autofokus sind die ISO Zwischenstufen und die Erweiterung auf 3200 ISO. Man hat damit die Möglichkeit, das Rauschen so niedrig, wie es die benötigte Verschlusszeit zulässt zu halten. Apropos ISO, diese werden im Sucher dauerhaft! angezeigt. Bei der 350d kann man den Wert nicht mal auf dem kleinen Statusdisplay ablesen, sehr ärgerlich.
Wer gerne Sport fotografiert, bekommt bei der 40d mehr… Bilder pro Sekunde und zwar 6,5 gegenüber 3 bei der 350d. Bei der „Kleinen“ ging es mir oft so, dass ich trotz Serienbildmodus genau im richtigen Moment auslösen musste, andernfalls wären lediglich der Moment davor und derjenige danach im Kasten. Da bedeuten die 6,5 fps schon einen deutlichen Sprung nach vorne.
Die Live-View Funktion wird ja ob ihres Nutzens viel und konträr diskutiert. Schätzen gelernt habe ich sie in erster Linie durch die Möglichkeit, den Fokus bei Makro- und Tabletopfotografie manuell sehr präzise zu festzulegen, sofern die Kamera denn auf ein Stativ montiert ist. Die AF-Option für Live-View habe ich noch nicht gebraucht.
Einen guten Schritt nach vorne macht man im Falle eines Umstiegs in Sachen Kontrastumfang, vorausgesetzt die eigenen Motive weisen einen hohen Kontrast auf. Die 14 Bit in Verbindung mit der Tonwertpriorität ermöglichen speziell im RAW-Modus bei der Nachbearbeitung eine Reserve von gut einer Blendenstufe in den hellen Bereichen (Lichtern) würde ich in etwa schätzen. Jedenfalls kann man bei einigen Bildern auch dort nachträglich noch Zeichnung wiederherstellen, wo die 350d selbst nach einer Tonwertkorrektur nur ausgebrannte Lichter zeigt. Kleine Unterschiede lassen sich bereits „out of cam“ feststellen, richtig zur Geltung kommen die Vorteile aber erst in der Nachbearbeitung, besonders bei RAW Aufnahmen.
Zu den Bildstilen (Picture Styles) kann ich nicht wirklich etwas sagen, da ich in der Regel nur in RAW fotografiere und auch die Möglichkeiten des Picture Style Editors nicht nutze, zumal man Kontrast, Sättigung und Schärfe im Rawkonverter ja auch manuell anpassen kann. Übrigens, schade, dass man die entsprechende Taste nicht umbelegen kann, finde ich.
Vielleicht fragt sich ja noch jemand, worin der Nutzen der höheren Auflösung (mehr Pixel) gegenüber der 350d liegt. Ich habe für mich noch keinen entdecken können. Andererseits stört sie mich auch nicht, solange die Bildqualität nicht darunter leidet.
Bildqualität
Schärfe
Einen sichtbaren Unterschied in Sachen Schärfe habe ich zwischen den beiden Kameras nicht ausgemacht. Ich konnte nach dem Kauf der 40d weder einen Abfall noch eine generelle Steigerung der Bildschärfe feststellen.
Kontrastumfang
Zum Kontrastumfang habe ich ja bereits etwas geschrieben. Viel mehr bleibt dazu auch nicht zu berichten, außer vielleicht der Hinweis, dass man durch die Tonwertpriorität nicht mehr den vollen ISO Bereich nutzen kann, sondern „nur“ in den Grenzen von ISO 200 bis 1600 wählen kann, was sich durch die Funktionsweise der Tonwertpriorität ergibt.
ISO Rauschen
Im Rauschverhalten würde ich der 40d einen leichten Vorteil attestieren, wenngleich dieser nach meinem Empfinden auch je nach Motiv mal größer und mal kleiner ist, jedoch nie so groß, dass das Rauschverhalten alleine ein Grund wäre, umzusteigen. Ein direkter Vergleich ist ohnehin schwierig, da auch die Ergebnisse einer Kamera je nach Temperatur und Farbe sehr unterschiedlich ausfallen können. Die 40d verfügt über eine interne ISO Rauschunterdrückung, die ich aber nicht verwende, da ich lieber im Nachhinein den Kompromiss zwischen Rauschen und noch sichtbaren Bilddetails festlege. Zudem reduziert diese Funktion die Zahl der Bilder in Folge deutlich!
Bildausbeute
Ganz anders sieht es dagegen bei der Ausbeute gelungener Bilder aus, die je nach Motiv, Bewegung und Kontrast bei der EOS 40d klar höher ist. Das liegt vor allen Dingen am wesentlich besseren Autofokus der Neuen. Gute Bilder sind auch bei der EOS 350d gut, aber es sind bei Sport z.B. auch einige Unscharfe dabei, deren Anteil bei der 40d geringer ist.
Fazit
Ich persönlich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl, aber das lässt sich nicht unbedingt verallgemeinern. Wer in erster Linie wegen des Autofokus umsteigen möchte ist mit der 40d sicher gut beraten, bzw. macht damit den derzeit größten Schritt, von den 1er Modellen einmal abgesehen. Haptik und Bedienung alleine betrachtet, wäre sicherlich auch die 30d eine Alternative, wobei auch 30d und 400d bereits einen besseren AF als die 350d vorweisen können.
Wie immer ist die Wahl der geeigneten Kamera auch eine Frage der eigenen Vorlieben und des Anwendungsspektrums. Wer die Kompaktheit der 350d als Vorteil sieht, sollte sich vielleicht doch mal die 400d genauer ansehen, zumal auch bei den zweistelligen Modellen nicht alles Gold ist, was glänzt (vgl. z.B. Klappe am BG). In diesem Sinne wünsche ich noch viel Spaß bei der Entscheidungsfindung.
Für alle die nicht so gerne am Monitor lesen gibt es hier den Text als PDF.
Viel Spa? beim Lesen

Haptik / Qualitätsanmutung
Größe, Form und Gewicht
Bereits auf den ersten Blick sieht man den Unterschied: Im Vergleich zur 350d ist die 40d eine ganze Ecke größer und - wenn man sie dann in die Hand nimmt, merkt man - auch schwerer. Rein vom Gefühl her würde ich sagen, die 350d mit Batteriegriff hat in etwa das Gewicht der 40d ohne zusätzlichen Griff. Überprüft habe ich das allerdings nicht. Wirklich negativ fällt das zusätzliche Gewicht jedoch nicht auf, denn die 40d liegt (zumindest mir) deutlich besser in der Hand als ihre kleine Verwandte. Die Oberfläche ist griffiger, zwischen Finger und Handgriff findet kein Streichholz mehr Platz und vor allen Dingen der kleine Finger hängt nicht mehr nur einfach in der Luft rum. Schön, der Batteriegriff wäre also nicht mehr nötig, zumindest nicht um die Kamera künstlich zu vergrößern, weshalb ich mir den BG-E3 für die 350d zulegte. Blöd nur, dass man sich auch an die komfortable Bedienung im Hochformat gewöhnen kann…
Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt: Batteriegriff. Bevor man diesen jedoch montieren kann, muss der Deckel des Batteriefaches weichen.
Batteriefachdeckel
Im Gegensatz zu den Metallstiften, welche den Deckel der EOS 350d an seinem Platz halten, sind die Stifte des 40d-Deckels aus Kunststoff. Im Gegenzug ist allerdings die Demontage einfacher geworden: Der Deckel wird in einem Öffnungswinkel von 45° einfach abgezogen. Möge jeder für sich selbst entscheiden, welche Variante sie oder er bevorzugt.
Batteriegriff
Auch hier geht es mir zunächst wieder um den Deckel bzw. den Verschluss des Batteriefachs. Die Version des BG-E3 ist dabei gefälliger als die des BG-E2N: Der seitliche Einschub vermittelt einen soliden Eindruck, nicht so der labile Deckel auf der Rückseite. Die Abdichtung ist im Übrigen kaum Wahrnehmbar, man muss sie am Deckel sprichwörtlich ertasten.
Ärgerlich ist auch, dass am neu konstruierten Batteriegriff der EOS 40d die AF-ON Taste fehlt, die insbesondere auch im Hochformat z.B. für die Sportfotografie von vielen Fotografen geschätzt werden dürfte.
Interner Blitz
Bei beiden Kameras hört man ein Klackern, wenn man das Gehäuse mit eingeklapptem Blitz dreht. Dies ist nicht weiter schlimm, handelt es sich dabei doch lediglich um die Klappmechanik für den Blitz, die in eingeklapptem Zustand ein gewisses Spiel hat. Der Blitz der 350d klappt höher über die optische Achse aus (gut zur Vermeidung roter Augen), indes der Blitz der 40d macht einen etwas solideren Eindruck auf mich. Zudem stelle ich mir den Betrieb von TS-E Objektiven an der 350d durch den relativ langen Überstand problematisch vor (Achtung Spekulation). Generell messe ich persönlich diesen Punkten eher weniger Bedeutung bei, denn den internen Blitz nutze ich eher selten und TS-E Objektive sind meiner Meinung nach am Vollformat besser aufgehoben.
Bedienung und Funktionen
Bedienkomfort
Die EOS 40d ist zumindest für einen Um- oder „Aufsteiger“ sehr intuitiv zu handhaben, sowohl was die Position der Tasten und Räder angeht, als auch deren Bedienung. Gleiches gilt auch für die neue Menüstruktur (ich oute mich jetzt mal als einer derjenigen, die noch nie einen Blick in das Handbuch der 40d geworfen haben, anders als bei der 350d). Hauptunterschied bei der Bedienung zu den dreistelligen Kameramodellen von Canon sind Daumenrad und Multicontroller. Ersteres ermöglicht je nach Modus eine Blendenwahl bzw. Belichtungskorrektur ohne komplizierte Fingerübung, zumal die Taste für die Belichtungskorrektur bei der 350d nach meinem Dafürhalten etwas ungünstig positioniert ist. Der Multicontroller ersetzt zusammen mit den drei Tasten vor dem oberen LCD die vier Steuertasten der EOS 350d. Und lässt sich zudem z.B. mit der AF-Punkt Auswahl belegen. Die Set-Taste findet sich nach wie vor, nun in der Mitte des Daumenrades. Insgesamt in der Bedienung für mich ein klarer Fortschritt, auch bzgl. der Geschwindigkeit beim Wechsel der Einstellungen. Der Bedienkomfort setzt sich in den Customplätzen (C1 bis C3) auf dem Moduswahlrad fort. Mich hat es an der 350d schon immer irgendwie genervt, wenn man für Makroaufnahmen jedes mal die relativ umfangreichen Einstellungen (SVA, Selbstauslöser, Blende, ISO) erneut vornehmen und anschließend wieder deaktivieren bzw. umstellen musste. Das gehört nun der Vergangenheit an, klasse!
Kleiner Wehrmutstropfen: Einen integrierten Infrarotsensor für einen Fernauslöser sucht man ab den zweistelligen Modellen vergebens. Die Alternative ist teuer, oder lautet Kabelauslöser.
Menü
Das Menü der 40d wirkt im Vergleich sehr aufgeräumt, hier macht sie die neue Struktur bezahlt. Alles ist an der richtigen Stelle, einzig die AF Option für den Live-View Modus habe ich spontan im Live-View Menü gesucht aber erst in den C.FnIII gefunden. Sicher auch Geschmackssache, aber so müssen zwei unterschiedliche Menüs aufgerufen werden, um Live-View und AF zu aktivieren.
Klasse finde ich das konfigurierbare My Menu. Hier sind bei mir unter anderem die Spiegelvorauslösung und die Formatierungsfunktion für einen schnelleren Zugriff abgelegt.
Funktionen und Features
Beginnen wir mit dem, was mich an der EOS 350d am meisten gestört hat: Die Zuverlässigkeit des Autofokus je nach Lichtsituation und vorhandenen Kontrasten. Die 40d verspricht hier durch ihre 9 Kreuzsensoren, von denen der zentrale eine erhöhte Sensibilität für lichtstarke Objektive hat, Besserung. Und tatsächlich, die 40d findet in vielen Situationen, in denen die 350d oft länger mit der Suche nach einem Kontrast beschäftigt ist schneller und auch zuverlässiger ihr Ziel. Zudem sind an der 40d auch die äußeren AF-Felder zu gebrauchen, welche bei der 350d nur sehr bedingt einsetzbar sind.
An dieser Stelle sein angemerkt, das ich bei meinem Exemplar bisher keinerlei Fokusprobleme mit der 40d unter Verwendung der automatischen Messfeldwahl feststellen konnte, ein Punkt, der ja bereits zu recht hitzigen Diskussionen führte. Wenn es also für mich überhaupt etwas am Autofokus auszusetzen gibt, dann die Anordnung der Autofokusfelder, die sich relativ Zentral tummeln und die Randbereiche kaum Berücksichtigen. Schön, allerdings für mich nicht ganz so wichtig, wie der bessere Autofokus sind die ISO Zwischenstufen und die Erweiterung auf 3200 ISO. Man hat damit die Möglichkeit, das Rauschen so niedrig, wie es die benötigte Verschlusszeit zulässt zu halten. Apropos ISO, diese werden im Sucher dauerhaft! angezeigt. Bei der 350d kann man den Wert nicht mal auf dem kleinen Statusdisplay ablesen, sehr ärgerlich.
Wer gerne Sport fotografiert, bekommt bei der 40d mehr… Bilder pro Sekunde und zwar 6,5 gegenüber 3 bei der 350d. Bei der „Kleinen“ ging es mir oft so, dass ich trotz Serienbildmodus genau im richtigen Moment auslösen musste, andernfalls wären lediglich der Moment davor und derjenige danach im Kasten. Da bedeuten die 6,5 fps schon einen deutlichen Sprung nach vorne.
Die Live-View Funktion wird ja ob ihres Nutzens viel und konträr diskutiert. Schätzen gelernt habe ich sie in erster Linie durch die Möglichkeit, den Fokus bei Makro- und Tabletopfotografie manuell sehr präzise zu festzulegen, sofern die Kamera denn auf ein Stativ montiert ist. Die AF-Option für Live-View habe ich noch nicht gebraucht.
Einen guten Schritt nach vorne macht man im Falle eines Umstiegs in Sachen Kontrastumfang, vorausgesetzt die eigenen Motive weisen einen hohen Kontrast auf. Die 14 Bit in Verbindung mit der Tonwertpriorität ermöglichen speziell im RAW-Modus bei der Nachbearbeitung eine Reserve von gut einer Blendenstufe in den hellen Bereichen (Lichtern) würde ich in etwa schätzen. Jedenfalls kann man bei einigen Bildern auch dort nachträglich noch Zeichnung wiederherstellen, wo die 350d selbst nach einer Tonwertkorrektur nur ausgebrannte Lichter zeigt. Kleine Unterschiede lassen sich bereits „out of cam“ feststellen, richtig zur Geltung kommen die Vorteile aber erst in der Nachbearbeitung, besonders bei RAW Aufnahmen.
Zu den Bildstilen (Picture Styles) kann ich nicht wirklich etwas sagen, da ich in der Regel nur in RAW fotografiere und auch die Möglichkeiten des Picture Style Editors nicht nutze, zumal man Kontrast, Sättigung und Schärfe im Rawkonverter ja auch manuell anpassen kann. Übrigens, schade, dass man die entsprechende Taste nicht umbelegen kann, finde ich.
Vielleicht fragt sich ja noch jemand, worin der Nutzen der höheren Auflösung (mehr Pixel) gegenüber der 350d liegt. Ich habe für mich noch keinen entdecken können. Andererseits stört sie mich auch nicht, solange die Bildqualität nicht darunter leidet.
Bildqualität
Schärfe
Einen sichtbaren Unterschied in Sachen Schärfe habe ich zwischen den beiden Kameras nicht ausgemacht. Ich konnte nach dem Kauf der 40d weder einen Abfall noch eine generelle Steigerung der Bildschärfe feststellen.
Kontrastumfang
Zum Kontrastumfang habe ich ja bereits etwas geschrieben. Viel mehr bleibt dazu auch nicht zu berichten, außer vielleicht der Hinweis, dass man durch die Tonwertpriorität nicht mehr den vollen ISO Bereich nutzen kann, sondern „nur“ in den Grenzen von ISO 200 bis 1600 wählen kann, was sich durch die Funktionsweise der Tonwertpriorität ergibt.
ISO Rauschen
Im Rauschverhalten würde ich der 40d einen leichten Vorteil attestieren, wenngleich dieser nach meinem Empfinden auch je nach Motiv mal größer und mal kleiner ist, jedoch nie so groß, dass das Rauschverhalten alleine ein Grund wäre, umzusteigen. Ein direkter Vergleich ist ohnehin schwierig, da auch die Ergebnisse einer Kamera je nach Temperatur und Farbe sehr unterschiedlich ausfallen können. Die 40d verfügt über eine interne ISO Rauschunterdrückung, die ich aber nicht verwende, da ich lieber im Nachhinein den Kompromiss zwischen Rauschen und noch sichtbaren Bilddetails festlege. Zudem reduziert diese Funktion die Zahl der Bilder in Folge deutlich!
Bildausbeute
Ganz anders sieht es dagegen bei der Ausbeute gelungener Bilder aus, die je nach Motiv, Bewegung und Kontrast bei der EOS 40d klar höher ist. Das liegt vor allen Dingen am wesentlich besseren Autofokus der Neuen. Gute Bilder sind auch bei der EOS 350d gut, aber es sind bei Sport z.B. auch einige Unscharfe dabei, deren Anteil bei der 40d geringer ist.
Fazit
Ich persönlich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl, aber das lässt sich nicht unbedingt verallgemeinern. Wer in erster Linie wegen des Autofokus umsteigen möchte ist mit der 40d sicher gut beraten, bzw. macht damit den derzeit größten Schritt, von den 1er Modellen einmal abgesehen. Haptik und Bedienung alleine betrachtet, wäre sicherlich auch die 30d eine Alternative, wobei auch 30d und 400d bereits einen besseren AF als die 350d vorweisen können.
Wie immer ist die Wahl der geeigneten Kamera auch eine Frage der eigenen Vorlieben und des Anwendungsspektrums. Wer die Kompaktheit der 350d als Vorteil sieht, sollte sich vielleicht doch mal die 400d genauer ansehen, zumal auch bei den zweistelligen Modellen nicht alles Gold ist, was glänzt (vgl. z.B. Klappe am BG). In diesem Sinne wünsche ich noch viel Spaß bei der Entscheidungsfindung.