Das Dilemma mit der Deutschen Bedienungsanleitung widerspiegelt irgendwie die aktuelle
Situation bei Nikon. Man will irgendwie, kann aber nicht so recht. Gibt es eine sinnvolle
Erklärung, warum die Bedienungsanleitung so kastriert ist? Nein gibt es nicht. Es sind doch
eh nur die immer gleichen Bausteine, die zusammengesetzt und dann an das jeweilige
Kameramodell adaptiert werden. Da sitzt jemand eine Woche und gut. Kommt noch einer
dazu der es Korrektur liest und raus damit. Ehrlich, da verzichte ich lieber auf die zwei
gedruckten Exemplare mit 350 Seiten in der Verpackung (die ich eh nie in die Hand nehme)
und will ein aktuelles, vollumfängliches PDF Manuel in meiner Sprache. Nikon, spart euch die
Kosten mit dem Papier, ist eh umweltfreundlicher und haut das Ersparte in die Entwicklung.
Zur Focus Stacking, respektive FOKUSVERLAGERUNG wie es in der Bedienungsanleitung heißt.
Das ist eine wirklich tolle und innovative Hilfe um die Schärfentiefe eines Bildes zu erweitern.
Die befürchtete Beugung durch zu starkes Abblenden bleibt aus, man erhält ein knackscharfes
und klares Bild. Es geht schnell und ganz von alleine. Es können bis zu 300 Einzelbilder gemacht
werden, lautlos! Die Schrittweite der Fokusverlagerung kann in 10 Stufen verstellt werden. Es
kann sogar das Intervall zwischen den einzelnen Aufnahmen eingestellt werden. Bis hierher in
der Theorie alles GUT! Nachdem ich jetzt ein wenig damit gespielt und getestet habe muss ich
sagen, wirklich Anwenderfreundlich ist es nicht. Um diese Funktion in Abhängigkeit zu den
verschiedenen Brennweiten, Blenden, Objektivabständen wirklich perfekt einzusetzen, braucht
es immer mehrere Testreihen. Ehrlich, dies habe ich dann viel schneller manuell gemacht.
Ausnahme, wenn ich eine Serie oder ein Projekt daraus mache.
Warum ist es nicht möglich, zuerst den Punkt mit der geringsten Entfernung anzuwählen, dann
als zweiten Schritt den Punt der ganz hinten liegt und die Kamera schlägt mir dann die Schritte
und die Anzahl der Aufnahmen in Abhängigkeit zur Blende vor. Das ist nur reine angewandte
Mathematik oder Physik, da muss nichts Neues entwickelt werden. Das kann von einem
Programmierer ganz einfach erstellt werden und kommt dann in jede Kamera.
Perfekt und Hurra! ! ! und einfach. Jeder kann es ohne viel Probieren und Testen anwenden.
Nächste Frage. Warum gibt es nicht mal ein jpg der zusammengesetzten Bilder in der Kamera,
lieber natürlich noch ein RAW Bild? Andere Hersteller können es doch auch. So muss ich jedes
Mal den Umweg über Lightroom und Photoshop gehen. Wirklich innovativ ist das nicht,
sorry. So ist nicht mal die Bildkontrolle in der Kamera möglich. Und von der verlorenen Zeit
ganz zu schweigen. ………..Das ist nicht Zukunft, das ist Vergangenheit……….
Nikon muss wirklich aufpassen, in der kommenden Zeit softwareseitig nicht den Anschluss
zu verpassen. Oder haben sie das schon? Sie sollten Wirklich so schnell wie möglich die
Innovationen, welche bereits alle auf dem Markt sind in den aktuellen Kameras adaptieren.
Die Zeit der Insellösungen und der Alleingänge ist längst vorbei.