Ich meine Freistellung ist keine Geschmackssache. Entweder ist eine Trennung sichtbar oder sie ist es nicht. Und bei Freistellung geht es vorrangig um diese Trennung, die eben ein Element im Foto gegenüber dem Rest "frei stellt". Zu wenig oder zu viel Freistellung kann man eigentlich also gar nicht sagen. Sie existiert oder sie existiert nicht, im Sinne einer wahrnehmbaren Trennung zwischen zwei Ebenen in einem Foto. Und in meinem "Rost-Foto" existiert sie nun einmal, außer man ist zu weit weg oder hat seine Brille nicht auf.
Dass es einem nicht gefällt, kann und darf man natürlich immer sagen.
Wobei ich das Foto gemacht habe,
weil der an und für sich uninteressante künstliche "Rostbaum" eine ähnliche Struktur wie der Baum hatte und sich eine ähnliche Struktur auch in den Wolken wiederholt hat. Das Rostding alleine hätte ich nicht fotografiert.
Ich bin dabei wie üblich vorgegangen und habe die Unschärfe des Hintergrundes mit Blick durch den Sucher festgelegt, indem ich bei gedrückter Abblendtaste an der Blende gedreht habe, bis der Hintergrund genug aber nicht zu viel Zeichnung hatte.
Abgesehen davon sehe ich einen komplett ausgeblendeten Hintergrund ganz einfach als Niederlage, im besten Fall als Notlösung, wenn man es nicht schafft einen ordentlichen Hintergrund auszuwählen oder dieser einfach nicht da ist. Macht ein Foto aber immer auf eine gewisse Art und Weise beliebig. Ist natürlich einfacher anzufertigen und wohl daher sehr beliebt. Ob ich also übertrieben ausdrückt, ein paar bunte Socken an der Wand oder eine Landschaft im Hintergrund habe, macht keinen Unterschied, wenn da sowieso nur bunter Brei zu sehen ist.